Danke, sehr aufschlußreich! Die Frage ist hier aber in der Tat, ob es sich bei dieser Darstellung um ein Stilmittel oder eine allegorische Darstellung handelt. Der Roman oder das Dichtwerk ist schließlich eine eigenständige Literaturgattung, die eigenen Regeln folgt und gewisse gestalterische Freiheiten bietet...
Allerdings gibt es auch Abbildungen von Frauen, die in einer belagerten Stadt als Zugkräfte ein Geschütz bedienen. Diese Art die Jungfrauen durch Steine den Feinden den Tod bringen zu lassen, kann der Eschenbach eventuell auch gemeint haben?!
Hier halte ich es für durchaus wahrscheinlich, daß Frauen bei einer Belagerung nach Leibeskräften die Verteidiger unterstützten und vielleicht tatsächlich selbst zumindest auf eine solche Weise in das Kampfgeschehen eingriffen. - Ich würde auch lieber Strippenziehen und Munition schleppen, als mich ausrauben, vergewaltigen und umbringen zu lassen... Klassischer Weise dreht sich die Diskussion ja wohl auch eher darum, ob Frauen überhaupt jemals in Nahkampf bzw. in einer offenen Schlacht gekämpft haben.
Es geht mir auch nicht darum, eine "Ritterin" oder ähnliches darzustellen! Wenn ich mich kloppen will, tu ich das privat oder würde vor Publikum als "Mann" mitkämpfen. Die Frage, ob - und wenn ja, wie - Frauen in Kriege eingriffen finde ich an sich einfach interessant, denn es könnte einen tieferen Einblick in die mittelalterliche Sozialstruktur gewähren als es andere Quellen tun. Es werden halt oft wilde Spekulationen in die Welt gesetzt und - gerade an dieser Stelle - Vorurteile gepflegt.
Die witerführende Dimension der Frage nach einer direkten Beteiligung der Mädels am Kampfgeschehen halte ich für nicht ganz unwesentlich, auch wenn ein solches Eingreifen, wie hier, nur in literarischer Form geschieht. Auch wenn ích jetzt vom eigentlichen Thema hier ein Stück weit abgewichen bin...