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Beitrag begonnen von Jaegoor am 16.07.09 um 18:49:45

Titel: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jaegoor am 16.07.09 um 18:49:45
Hi Leuts

wollte mal wissen ob es hier vielleicht die einen oder anderen Fundatori / Schleuderer
gibt. Würde gerne ein wenig über das Schleudern plaudern wollen.

es grüßt der Jaegoor

Titel: Re: Fundatori??
Beitrag von Ares Hjaldar de Borg am 16.07.09 um 19:34:51
Naja, wir sind noch Anfänger, haben bisher erst Hand-, Stab- und Steinschleudern.  ::)

Aber Sachen durch die Gegend schleudern machen wir gerne.



Wie lange machst Du das denn schon?

Titel: Re: Fundatori??
Beitrag von Jaegoor am 19.07.09 um 12:40:04
Hi,

na das bringt mir ja Tränen der Freude in meine Augen.
Ich möchte gerne wenn das möglich ist die Schleuderer ein wenig mobilisieren und vielleicht sogar organsieren. Sind lange genug in vergessenheit geraden. Haben ein wenig angefangen. Vielleicht interessiert dich das hier.http://www.ottonenzeit.de/slinger/slinger1.html.

Es grüßt Dich der Jaegoor

Titel: Re: Fundatori??
Beitrag von Jaegoor am 19.07.09 um 12:42:28
Hi


so nochmal. http://www.ottonenzeit.de/slinger/slinger1.html

Ich schleudere seit 17 jahren mit stab und hand.

Titel: Re: Fundatori??
Beitrag von Ares Hjaldar de Borg am 19.07.09 um 19:53:32




Hast ja einen engagierten Trainingspartner :)

Womit schleuderst Du? Normale Steine? Oder rundest Du die vorher ab?

Titel: Re: Fundatori??
Beitrag von Eriol am 20.07.09 um 12:11:59
ich glaube bleikugeln machen am meisten sinn.. für vorderladerwaffen bekommt man die recht günstig in verschiedenen kalibern.
sind zwar ein wenig klein, aber nen versuch wäre es wert.
hab hier ja noch einige rumliegen.  ;)

Titel: Re: Fundatori??
Beitrag von Iain am 20.07.09 um 16:57:35
Eriol, fallen bei Dir auf der Arbeit vielleicht mal größere Kugellager in den Schrottkontainer?


Titel: Re: Fundatori??
Beitrag von Jaegoor am 20.07.09 um 18:47:33
Hi Leuts,

also ich schieße mit Kartoffel Steinen mit einem Gewicht zwischen 200 und 250 gr. Aber auch Blei. Das aber eher selten weil es eine enorme zerstörungskraft hat und auch manchmal verloren geht. Man kann sich aber auch Kugeln aus Beton machen. das klappt auch ganz gut. http://www.ball-tech.com/ Hier bekommt man halbkugeln als form dafür.

Es grüßt euch der Jaegoor

Titel: Re: Fundatori??
Beitrag von Jaegoor am 20.07.09 um 18:52:35
ach ja.......Vorderlader Kugeln eignen sich höchsten als schrot. Die kleinen Linsenförmigen Bleistücke der Römer wurden als Schrot verschossen. Deshalb findet man sie wohl auch so zahlreich(siehe Kalkriese)

Titel: Re: Fundatori??
Beitrag von Sascha am 20.07.09 um 19:39:48
Hi Jaegor,
schön Dich hier mal zu lesen.
Lehm oder Ton geschosse sind gut zum selber machen, einfach ein wenig formen und trocknen lassen.
Unschlagbar günstig im Erwerb....


Ich schleudere ab und an einmal, aber leider mit mäßigen Erfolg, dafür habe ich am Sonntag mal eine einfache neue gebastelt, mal schauen, vielleicht klappt es damit besser...

Titel: Re: Fundatori??
Beitrag von Jaegoor am 21.07.09 um 11:19:48
Hi Sascha,

jepp Geschosse aus Ton waren weit verbreitet. Sie haben für uns nur einen Nachteil. Es sind einmal Geschosse. Wenn man auf Hartziele schießt zergehen sie in einer Staubwolke. Habe mal Feuersteinsplitter mit in Tonkugeln eingeknetet und diese dann in einem Lagerfeuer gebacken. (beim brennen würde es denn Silikatstein zerlegen)
Habe danach auf große Holzplatten geschossen. Die Wirkung war übel. Die Tonkugel zerging wie schon erwähnt in einer dichten Staubwolke. Die Feuersteinsplitter drangen teilweise über einen cm tief ins Holz ein. Ich stelle mir das in einem Schildwall nicht nett vor. Selbst Betonkugeln explodieren förmlich beim auftreffen auf Metall. Deshalb schieße ich mit Steinen wenn ich auf meine Scheibe schieße. Das Zentrum der Scheibe besteht aus einer 4,5mm dicken Metallplatte. Und selbst da habe ich mit einem Stein schon auf 40m eine große Ecke rausgeschossen. Mußte das Gute Stück danach schweißen. Demnächst gibts auf der Ottonenseite auch eine sehr ausführliche Bauanleitung für eine Honda Populus. (oder auch Volksschleuder) Bei meinem nächsten Besuch bei Isi wollen wir da mal eine richtige Fotostrecke von machen. Haben sie noch ein wenig verbessert. Durch einen kleinen Kunstgriff beim flechten gibts kein ausbeulen des Lederbriefes der Schleuder mehr.
Würde mich freuen wenn sich noch ein paar Schleuderer finden. Vielleicht Gründen wir dann einfach mal eine neue Waffengattung. Die Wirkung von Stabschleudern dürfte sich seit diesem Und letzten Jahr Herzberg herumgesprochen haben.


Hihi

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Ares Hjaldar de Borg am 21.07.09 um 12:27:07
Woraus machst Du denn normalerweise die Seile für die Schlinge, wenn ich fragen darf?

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jaegoor am 21.07.09 um 20:38:36
Hi,

aber na klar darfst du fragen. Ich hab schon viele Materialen ausprobiert. Wolle, Leinen eignen sich gut. Habe eine geflochtene Wollschleuder die ist jetzt 6 Jahre alt. Die ist aber sehr aufwendig mit 24 Strängen geflochten.
Bin jetzt aber bei Seide hängen geblieben. (TusaSeide) Diese Schleudern sind sehr leicht, sehr schnell und sehr haltbar. Ich arbeite gerade eine Schleuder mit 54 Strängen aus Seide. Die Läufe sind etwa so dick wie ein Schnürsenkel von einem Stiefel. Insgesamt hat die Seide für diese Schleuder eine Länge von 1400m. die wollen erstmal verflochten sein von Hand. Wenn Du sie aus Wolle arbeitest, geben sie beim Schuß noch etwas nach. Das lösen wird etwas weicher und auch Fehlerverzeihender. Ein Schleuder aus Seide ist wie schon gesagt enorm schnell. Sie schießen aber auch enorm weit dafür. Wenn man es kann. Ein Bogen kann da nicht mithalten.
Hier sind mal noch ein paar Modelle aus meiner früheren Schaffenszeit. Die neuen hab ich leider noch nicht im Netz. Aber für die Volksschleuder wird es bald eine genaue Anleitung geben. Man braucht für dieses Modell aber immer noch einen ganzen satten Tag um sie fertig zu bekommem. Ist eine menge Arbeit. Aber wie beim Bogen hängt davon aber auch die Leistungsfähigkeit deiner Schleuder ab. Je besser die Schleuder gearbeitet ist, desto besser wirst Du mit ihr schießen. Übrigens die Balearen bauen ihre Schleudern teilweise aus Agave ider sogar Gras. Hab so ein Teil aber noch nicht schießen können.

So das sollte Dir deine Frage zunächst ersteinmal beantworten.
Vielleicht habt ihr ja auch mal Lust ein Tunier mitzuschießen...Grins

Es grüßt Dich der Jaegoor

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jaegoor am 21.07.09 um 20:40:57
http://www.jaegoors-schleudern.de.tf/

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Ares Hjaldar de Borg am 22.07.09 um 11:21:05

Jaegoor schrieb am 21.07.09 um 20:38:36:
Ich arbeite gerade eine Schleuder mit 54 Strängen aus Seide. Die Läufe sind etwa so dick wie ein Schnürsenkel von einem Stiefel. Insgesamt hat die Seide für diese Schleuder eine Länge von 1400m. die wollen erstmal verflochten sein von Hand.


:o Respektabel - aber ziemlich teuer für eine einfache Hirtenwaffe, oder?  ;)

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jaegoor am 23.07.09 um 11:34:21
Hi,

jepp das stimmt. Aber das eine Schleuder nur von Hirten benutzt wurde ist auch nicht so ganz war. Im Buch Willehalm von W. Eschenbach kann man zum Beispiel lesen das Gyburc die Frau des Markgrafen Willehalm bei der Verteidigung der Stadt Gyburc mit ihren Jungfrauen durch das schleudern von Steinen vielen Heiden den Tod brachte. Gleich auch noch eine interessante Stelle zum Thema kämpfende Frauen. Diese Frauen trugen nämlich sogar eine besondere Art von Rüstung. Sehr spannendes Thema.
Es geht mir bei dieser Arbeit auch nicht so um das große A. Ich machs weil mich das Handwerk des flechtens fasziniert und weil ich es kann. Darüber hinaus sind diese Schleudern extrem belast und haltbar. Und wenn ich damit schieße dann hauptsächlich im sportlichen Bereich. Ein Reiterbogen war auch eine recht aufwendige und teure Angelegenheit. Warum also nicht auch mal eine aufwendig gearbeitete Schleuder. Zumal diese einen Bogen noch überlegen ist. Auch wenn das die meisten nicht glauben, weil sie bei einer Schleuder immer an einen Leder Lappen mit zwei Schnüren dran denken. Die Schleuder ist nicht nur aus Seide, sie hat auch zwei aus Horn gearbeitete Perlen mit Einlegearbeiten aus Leder. Darüber hinaus einen Knebel als Griff. Ebenfalls in Horn mit Leder Einlagen und Zierdeckel aus Elfenbein. Denn auch das Arbeiten mit Horn und Bein gehört zu meinen Handwerklichen Hobbys.
Schleuder ist eben nicht gleich Schleuder. In Peru und selbst auf den Balearen findet man sehr kunstvoll geflochtene Schleudern. In einem 900 Jahre alten Grab in Peru fand man zwei Schleudern welche aus Gras geflochten waren. Diese waren wohl so haltbar wie Leder und selbst nach so langer Zeit derart gut erhalten, das sie noch benutzbar gewesen wären. Darüber hinaus waren sie in einer Technik geflochten die heut nicht mehr nachvollzogen werden kann. Sehr spannend das alles.

Es grüßt Dich der Jaegoor

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jeanne de Beaumont am 23.07.09 um 19:00:29
Spannend, in der Tat...

Mich würden ja Infos zu den "Frauen-Spezialrüstungen" interessieren - ein Kettenhemd und auch ein Gambi passen auf jede, auch weibliche, Figur doch prima - kann ich aus eigener Erfahrung preisgeben... Wie muß ich mir das denn vorstellen?

Und Leder als Intarsien in Horn? Habe ich bisher auch noch nicht von gehört!

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jaegoor am 24.07.09 um 17:29:10
Hi,

na vielleicht hast du es aber schon gesehen, es aber nicht als Leder erkannt. Das Leder wird vorm einlegen gehärtet. Nach dem schleifen und polieren schauts dann aus wie Holz. Hat sogar eine richtige Maßerung. Ist aber eine recht aufwendige und recht schmutzige Angelegenheit.

Hab meinen Willehalm gerade verborgt, aber soweit ich mich entsinne, waren ihre Gesichter gefärbt vom Rost. Deutet ja schon mal auf Eisen hin. Was aber Eschenbach explizit erwähnt ist eine Art Gürtel der einen solchen Schutz gewährte, das selbst ein Ritter sich nicht schämen müßte ihn zu tragen.
Hab gerade nochmal ein wenig im Net gestöbert und dies gefunden: Link .

Ist wohl eine Art Abhandlung. Bei 122 findest du einen Hinweis das Gyburc tatsächlich eine Rüstung trug. Und ein Schwert. "Da stand die zur Verteidigung bereitete Gyburc mit erhobenen Schwert als ob sie kämpfen wolle und bei ihr Stefan ihr Kaplan. Das macht Mir die Frau doch glatt sympatisch. Schmunzel
Wie weit das Rüstung tragen von Frauen für Eschenbach ein dichterisches Mittel ist, kann man nicht sagen denke ich. Fakt aber ist das er auch in Parzivall Frauen erwähnt, welche auf Tunieren streiten und denn Männern Schande bringen im Kampf. Aber keine Sorge, ich will gar nicht die vorherschende Meinung, das es keine kämpfende Frauen gab revolutionieren. Das muß jeder mit sich ausmachen was für Wahrscheinlichkeiten er glauben möchte oder nicht. Gelegentlich findet man aber schon derartige Geschichten.
Ach ja in Parzivall erwähnt er auch militärische Schleuderer und beschreibt sie als geachtet und gefürchtet auf allen großen Schlachtfeldern. Seufz leider findet man dazu nur sehr wenig.

So das wars erstmal für Heute. Es grüßt Dich der Jaegoor

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jeanne de Beaumont am 25.07.09 um 14:04:09
Danke, sehr aufschlußreich! Die Frage ist hier aber in der Tat, ob es sich bei dieser Darstellung um ein Stilmittel oder eine allegorische Darstellung handelt. Der Roman oder das Dichtwerk ist schließlich eine eigenständige Literaturgattung, die eigenen Regeln folgt und gewisse gestalterische Freiheiten bietet...

Allerdings gibt es auch Abbildungen von Frauen, die in einer belagerten Stadt als Zugkräfte ein Geschütz bedienen. Diese Art die Jungfrauen durch Steine den Feinden den Tod bringen zu lassen, kann der Eschenbach eventuell auch gemeint haben?!
Hier halte ich es für durchaus wahrscheinlich, daß Frauen bei einer Belagerung nach Leibeskräften die Verteidiger unterstützten und vielleicht tatsächlich selbst zumindest auf eine solche Weise in das Kampfgeschehen eingriffen. - Ich würde auch lieber Strippenziehen und Munition schleppen, als mich ausrauben, vergewaltigen und umbringen zu lassen... Klassischer Weise dreht sich die Diskussion ja wohl auch eher darum, ob Frauen überhaupt jemals in Nahkampf bzw. in einer offenen Schlacht gekämpft haben.

Es geht mir auch nicht darum, eine "Ritterin" oder ähnliches darzustellen! Wenn ich mich kloppen will, tu ich das privat oder würde vor Publikum als "Mann" mitkämpfen. Die Frage, ob - und wenn ja, wie - Frauen in Kriege eingriffen finde ich an sich einfach interessant, denn es könnte einen tieferen Einblick in die mittelalterliche Sozialstruktur gewähren als es andere Quellen tun. Es werden halt oft wilde Spekulationen in die Welt gesetzt und - gerade an dieser Stelle - Vorurteile gepflegt.

Die witerführende Dimension der Frage nach einer direkten Beteiligung der Mädels am Kampfgeschehen halte ich für nicht ganz unwesentlich, auch wenn ein solches Eingreifen, wie hier, nur in literarischer Form geschieht. Auch wenn ích jetzt vom eigentlichen Thema hier ein Stück weit abgewichen bin...  8-)

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jaegoor am 26.07.09 um 13:37:19
Hi,

bin im großen und ganzen Deiner Meinung. Wenn der Gegner im Krieg Frauen habhaft wurde, hatten die wohl in denn meisten Fällen nix gutes zu erwarten. das Schänden von Frauen galt auch als Demütigung der Männer, weil diese nicht mehr in der Lage waren diese zu beschützen. Ebenso das aufspießen von Kindern.
Eines geb ich noch zu bedenken. Eschenbach hat selber gekämpft. Darüber hinaus war er auch noch Mönch. Warum sollte er sich solche Scherereinen antun, wenn er es nicht gesehen hat. Das zum einen. Das Buch Willehalm wurde bereits vor der Veröffentlichung verboten. Deshalb blieb es auch unvollendet. Vor einigen Jahren wurde wohl ein Manuskript gefunden das denn Namen Rennewart trug und die Geschichte weiterführt. Es entstand aber wohl nach Eschenbach. Habs leider noch nicht lesen können. Wenn man die Toleranz Rede der Gyburc aber kennt, weiß man warum das Buch unter androhen schwerster Strafen verboten wurde. Das alleine könnte schon ein Zeichen des Wahrheitsgehaltes sein. Zumindest aber war es der Kirche sehr unangenehm. Und was Frauen als Krieghelfer betrifft, so denke ich das dies durchaus üblich war. Im Fall der Gyburc und ihren Jungfrauen ist aber die rede davon das sie zum einen Gerüstet waren, und zum anderen Gyburc ja auch ein Schwert trug. Und bei Eschenbach kämpfen sie gleich mal auf Tunieren und bringen denn Männern Schande.....Mh schon übel das ganze. Aber wirklich sehr spannend. Sollte man kennen das Buch.
eines weiß ich aber sicher. Auch Frauen können Schleudern......grins Solltest Du also interesse haben, einfach nachfragen.

Es grüßt Dich der Jaegoor


PS.: da fällt mir übrigens noch eine Geschichte ein. Als die Albrechtsburg zu Meißen gerade erst fertiggestellt war, zog das Mannsvolck aus um die Heidnischen Sorben zu bekehren. Dies natürlich per Schwert. Nur! Sie vergaßen die Tür hinter sich zu schließen. Darauf aber hatte wohl ein kleines Fähnlein Polen nur gewartet.. In einem Angriff überraschender Art wollten sie die neue burg erobern. Allein, sie hatte n die rechnug ohne die Frauen der Burg gemacht. Diese schlugen sie nämlich erfolgreich zurück. Hier im Übrigen auch wieder durch das schleudern von Steinen.

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Ares Hjaldar de Borg am 27.07.09 um 11:32:00
Nicht wieder die "Frauen in Waffen"-Diskussion bitte, sonst kommen hier gleich die Wanderhuren und Fernsehamazonen aus den Löchern...  ;)

Mal zurück zum Thema: Bei der Ausstellung "Imperium - 2000 Jahre Varusschlacht" wurden auch Schleuderbleie gezeigt, die ellipsenförmig waren. Hat jemand Erfahrung mit solchen Geschossen? Ich denke, daß sie eher im Schleuderbrief verbleiben und nicht so schnell herausrollen, aber wie sind die Flugeigenschaften?

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Æthelweard am 27.07.09 um 14:08:10
Vor allem über die geringe Größe der ellipsenförmigen Geschosse habe ich mich gewundert. Sind das vielleicht die Geschosse, dia als eine Art "Schrot" geladen wurden?

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jaegoor am 27.07.09 um 19:42:01
Hi Leuts,

jepp es gibt zwei Möglichkeiten sie zu verschießen. So wie die Römer, das heißt sie haben als Schleuderbrief eine Art Körbchen was in der Mitte auseinander klappen kann. Oder du hast einen sehr schmalen Brief, wo du die Teile übereinanderlegst. Beide Techniken haben eine unglaubliche Wirkung. Davon zeugen ja auch Schädel und Helm Funde. Allerdings die Reichweite ist für eine Schleuder recht gering. Ca 100m. Wenn ich Blei schieße, dann meist in Form eines Doppelkegel. Am besten verschießt man diese Mun. aus einer Riemenschleuder. Das heißt der Schleuderbrief besteht aus zwei geflochtenen Riemen. Die Balearen schießen solche Schleudern. Der Vorteil, man kann beim abziehen der Schleuder diese unterlaufen. Diese Technik ist nicht so ganz einfach und schwer zu erklären. Jedenfalls fliegt das Blei zwar vorwärts, dreht sie aber in der Luft rückwärts. Das hat zur Folge, das wenn die vorwärts Energie verbraucht ist, das Geschoss nahezu senkrecht aus dem Himmel fällt. Diese Geschosse sind so gut wie nicht zu sehen. Ein Pfeil ist quasi immer an eine Ballistitik gebunden. Bei dieser Technik bricht die Kurve am höchsten Scheitelpunkt ab. Die Geschosse unterliegen dann nur noch der Schwerkraft des Fallens. Letzteres ist bei 200gr Blei aber auch völlig ausreichend um eine Menge Schaden anzurichten. Kleines Szenario: die Schleuderer schießen hinter ihren Linien halb ballistich auf denn gegnerischen Schildwall. Bei einsetzen der Wirkung setzen Bogner von denn Flanken nach. Danach Reiterei oder Infantrie.

Es grüßt Euch der Jaegoor



PS.: Ares Hjaldar de Borg sieh uns denn kleines Seitenausrutscher mit denn kämpfenden Weibsvolck nach. Ist sicherlich ein ganz heißes Thema

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Batbaian am 29.07.09 um 12:59:14
Freunde von mir aus Bulgarien haben dieses Gerät nach Skylica rekonstruirt
 




Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jaegoor am 29.07.09 um 13:19:53
Hi,

jepp sowas habe ich auch schon gesehen. Ich bin mal auf eine Abbildung gestossen, da war der hebelarm nicht auf einer achse gelagert. Sah eher wie ein verzwirntes Seil aus. Wenn man das zu Ende ´denkt wär das durchaus möglich. Man würde nicht nur die Hebelkraft sondern auch noch Spannkraft nutzen. Ich stell mir das So vor, das durch das verzwirnen Der Hebelarm unter Spannung gesetzt wird. Wenn man nun das Geschoss lädt bleibt der Hebel erst durch das Geschossgewicht hinten. Man bräuchte wenniger Kraft beim ziehen. Wäre Durchaus mal ein Projekt. In HZB haben wir auch eine Mann Blide bei der Verteidigung.

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Batbaian am 29.07.09 um 13:49:02
Äusserst interessante Gedanke bzw Taatsache.
Ich habe mich selbst nicht mit der Thematik beschäftigt aber würde sehr gerne diese Information an meine freunde weitergeben. Kannst du mir vieleich genauere Informationen darüber was das für ne Abbildung war damit man es weiterverfolgen kann.

Gruß baian

Titel: Re: Fundatori / Schleuderer
Beitrag von Jaegoor am 30.07.09 um 12:19:26
Hi,

da hab ich doch glatt mal ein wenig gegramt. Da für Dich http://www.schottenhof.de/geschichte_liberadhonoremaugusti.html Ich hab auch im Buch gesehen. wie gesagt, man könnte die Achse auch für ein verzwirntes Seil halten. Soviele wie da dran ziehen, haben sie schwerere Brocken in der Schlinge. Ein verzwirntes Seil würde diese Waffe mit Sicherheit effektiver machen. Aber wie geasgt, das müßte man mal in einer versuchreihe testen.

Es grüßt Dich der Jaegoor

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