Am 17.04.2005 habe ich einer Vorführung zur Herstellung von Birkenpech im Museumsdorf Düppel (Berlin) beigewohnt.
Also, vorgeführt wurde (von einem Mitglied der "Teergruppe") folgendes:
Eine wenig mittelalterlich anmutende Konstruktion zur möglichst problemlosen Herstellung von Birkenpech ("Nachbau" der bewährten aber sehr störanfälligen "Doppeltopf"-methode, siehe Bild)
www.barnsdale.de/pix/reko/birkenpech_400.jpg bestehend aus einer Metallplatte (in Gestell) mit einem Loch in der Mitte (ca. 10 cm im Durchmesser) da kommt ein Metalltrichter rein (Tülle nach unten), auf die Tülle ist ein leicht seitwärts gebogenes Rohr (ca. 50 cm lang, ca. 1/2" im Durchmesser) gesteckt (evtl. geschweißt/hartgelötet) darunter steht ein Auffanggefäß (hier ein Glas). Der Behälter für die Birkenrinde (Stahltopf aus einem Stück [wichtig, dieser darf weil er der größten Hitze ausgesetzt ist nicht geschweißt oder gelötet sein], Rauminhalt ca. 1 Liter) wird gut gefüllt mit Birkenrinde (nur die weißen Abschnitte und ohne Borke) mit der Öffnung nach unten auf den im Loch steckenden Trichter gestellt - der Übergang zwischen Topf und Trichter wird zugekittet mit einer Mischung aus Lehm und Pferdemist (1:1).
möglichst dicht am Topf anliegend wird nun dünnes Brennholz aufgeschichtet, und entzündet, ist dies ersteinmal gut angebrannt, wird zügig größeres Brennholz nachgelegt.
Das Feuer muss kontinuierlich beschickt werden und liefert nach Ablauf von ca. 1/2 Stunde das gewünschte Produkt. Im vorgeführten Fall entstanden aus ca. 1 Liter Rinde etwa 80 ml Birkenteer.
Der Birkenteer ist eine gelb-braune, dünne Flüssigkeit, die nochmals durch Einkochen verdickt wird - erst dieser eingedickte schwarze Rückstand (hier wurde das weitere Einkochen - dauert lange - nicht mehr vorgeführt) nennt sich dann "Pech" - das wird dann nochmal deutlich weniger Material, wenn all die leichtflüchtigen Stoffe raus sind.