Kleine Begriffskunde: Die Schildfessel ist der lange "Nackengurt" eines Schildes.
Was Du meinst, ist der Griff. Die Kreuzform läßt sich besser greifen, ist daher auch praktischer im Kampf.
Zur Form: Fangen wir mal mit dem 11. Jahrhundert an.
Bei den meisten Abbildungen etwa auf dem Teppich von Bayeux
greifen die Träger in ein großes Riemenkreuz auf der Rückseite.
Allerdings kann man sich über die Kreativität der Sticker streiten, folgende Variante rechts geht nämlich eher nicht und dürfte m.E. ein Darstellungsfehler sein.
12. Jahrhundert:
Hier geht man von einer "schrägen" Haltung aus. Der Träger greift in ein kleines Riemenkreuz für die Hand, der Unterarm wird von einem schräg zum nun meist modisch begradigten Schildhaupt laufenden Riemen gehalten. In etwa wie in unserem Nachbau hier:
http://www.furor-normannicus.de/ger/galerie/kampf_fn02_03/04.htmlDie Schildfessel sichert dabei den Schild am Körper und erleichtert das Tragen:
Hortus Deliciarum, pl. 3, aus:
ENGELHARDT (Christian Moritz), Herrad von Landsberg, Aebtissin zu Hohenburg, oder St. Odilien, im Elsass, im zwölften Jahrhundert und ihr Werk : Hortus deliciarum. Ein Beitrag zur Geschichte der Wissenschaften, Literatur, Kunst, Kleidung, Waffen und Sitten des Mittelalters, Stuttgart und Tübingen, 1818