Gut erhaltenes Schwert aus der Kreuzritterzeit gefunden
Mit dem Fund eines Schwertes aus der Kreuzritterzeit um 1200 sind der Linzer Stadtarchäologe Univ.-Prof. Dr. Erwin M. Ruprechtsberger und sein Team kürzlich völlig überrascht worden. Das fast gänzlich erhaltene, zirka 90 Zentimeter lange Schwert wurde im Donauschotter bei Linz zufällig entdeckt. Es besitzt eine stark federnde Klinge, die auf höchste Stahlqualität schließen lässt.
Das Einmalige an dem Schwert sind vier eingravierte Buchstaben, die den Namen des Herstellers oder Besitzers nennen sowie der gut erhaltene Griff aus Holz. Das Geheimnis für den erstaunlichen Erhaltungszustand liegt in einem Material, das den Griff samt dem großen, pilzförmigen Knauf umhüllt und geschützt hatte. Es gleicht einer bitumenähnlichen Masse, an der außen eine Schale aus Flussschotter haftet. Sie hatte als Stabilisator und Schutz 800 Jahre lang ihre Wirkung erfüllt. Sogar einzelne Gewebereste blieben konserviert.
Metallurge Prof. Preßlinger von der voestalpine bestätigte bereits die hervorragende Qualität des Klingenstahls. Mit größter Spannung werden weitere wissenschaftliche Gutachten zur Entschlüsselung des Schwertfundes, seiner einziselierten Buchstaben und einstigen Schutzhülle erwartet. Die Historiker werden Überlegungen anstellen, in welchem zeitlichen und ereignisgeschichtlichen Kontext das perfekt konservierte Schwert aus dem Donauschotter gesehen werden könnte.
Vor etwa zehn Jahren gab die Traun bei Ebelsberg übrigens ein ähnliches Schwert frei, das aus der Gründungszeit der Schlosses Ebelsberg, der „Eperesburg“, stammte. Es befindet sich in der Archäologischen Sammlung des Nordico.
(Quelltext: Linz.at )
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