Dieser nette Mensch trägt das lange blaue Gewand doch unter dem braunen Gambeson? 

Dabei dürfte es sich um eine Cotte handeln, eine lange Tunika mit langen Ärmeln, die in unterschiedlicher Form von Männern und Frauen getragen wurde. Die Länge, Farbe und das Muster lässt darauf schließen, dass es sich um eine höher gestellte Person handelt (Ritter oder Serjeant). Viel Stoff kostet viel und erst recht in kräftiger Farbe.

Achtung! Dieses Bild stammt aus einem Osprey-Band und stellt drei Personen aus dem 12. Jahrhundert dar. Das ist deutlich nach der von dir dargestellten Zeit. Ich halte es für ungeeignet, aus dem Bild Rückschlüsse für deine Darstellung zu ziehen.  

Äh, hüstel,

1. Es ist eine Abbildung aus einem Osprey-Buch. Die sind zur Orientierung ganz hübsch, aber Nachbauen würde ich mir das dennoch nicht, denn gerade die Zeichnungen sind oft durch starke Interpretationen verzerrt.
2. Das ist mal locker fast zweieinhalb Jahrhunderte später!
3. Ein kurzer Blick auf den Helm sagt uns: Es ist ein Adeliger - dazu noch ein reicher, denn er trägt da offenbar gemusterte Seide... im Krieg... unter der Rüstung!
4. Den Schnitt zweifle ich offengestanden an, da man in dem Ding wohl eher schlecht als recht reiten kann. Da fehlt der hintere Reiterschlitz

Ergo: so leid es mir tut, Fordwin, laß am besten gänzlich die Finger davon. Zu deiner Zeit waren im allgemeinen die Herrentuniken noch recht kurz. Lediglich zeremonielle Kleidung war bereits lang.

ich weiß nicht, wie Ihr darauf kommt, dass die Person in der Mitte (Vordergrund) des verlinkten Bildes ein Gewand (es ist wohl das blaue mit den gelben Lilien gemeint) zwischen Gambi und Kette trägt? Es ist doch ganz klar zu sehen, dass (von außen nach innen gesehen) Kette, brauner, längsgesteppter Gambi und dann blaue Cotte mit gelben Lilien getragen wurde (zumindestens in der Darstellung des Bildes - unabhängig von der Eignung als Quelle) 

*grrrr* stimmt, habe ich überlesen, mea culpa