Danke, das Problem ist nur: dass die allgemeine Meinung bei TV folgende ist: Leder als Bekleidungsmaterial? Nicht belegt! Wird ergo abgelehnt. ???
U.a. aus dem Gambeson-Thread dazu ein Zitat von Jens Börner (vom 06.09.2004): "aber auch für Hirchleder als Obermaterial für Rüstungen sind mir keine Belege bekannt"
Dies ist leider der bisher letzte Beitrag in diesem Thread, obwohl im Karfunkel-Combat Heft vom Anfang diesen Jahres ein historisches Zitat eines Königs zu einem Gambi mit einer Schicht Hirschleder als ein Muss für eine bestimmte Armee (allerdings im SpäMi) aufgeführt wurde.
Da mir dies Thema schon seit längerem unter den Nägeln brennt, bin ich an nachweislichen Belegen für Leder als Material bei Gambeson und Co. sehr interessiert!
Und vorallem: waren die ersten hier erwähnten Belege die absoluten Ausnahmen oder gar nur lokal begrenzte "Ausreißer" (vielleicht, weil Alternativen als Material schlechter erreichbar oder unvergleichbar teuerer war) - oder gibt es Belege aus weiten Teilen Europas?
Für mich hat Leder als Obermaterial durchaus seine (logischen und praktischen) Vorteile. Selbst wenn ein Schnitt das Leder durchtrennte, so konnten darunterliegende Schichten Stoff/Wolle/Haare den Schnitt weiterhin bremsen. Ein aufgeschlitztes Leder lässt sich ungleich leichter wieder reparieren als ein aufgeschlitzter Stoff - hier "zerfällt" das Gewebe, muss umgenäht werden, der Faserverlauf/die Webrichtung muss berücksichtigt werden ...
Beim Leder genügt oft eine Sattlernaht und der Schnitt kann ohne Materialverlust (wie er beim Umnähen der Stoffkanten unweigerlich auftritt) Stoss auf Stoss genäht werden.
Zudem war Leder auch in Regionen verfügbar, wo z.B. wegen des Klimas Lein nicht angebaut werden kann.
Bin auf weitere Belege und auch praktische Erfahrungen bei der Verwendung von Leder als Obermaterial b ei Gambeson und Co. gespannt (u.a. war ein Tip [allerdings für Leinengambis] von Dignitas Equestris: gegen das unweigerliche Verrutschen die Schichten zwischen Holzleisten einzuspannen/einzuklemmen)