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Beitrag begonnen von Volpe am 21.02.05 um 01:33:07

Titel: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von Volpe am 21.02.05 um 01:33:07
Hallo erstmal!

Also, da ich ja jetzt bald auch aus meinen Trockenübungen kommen will und mal ein richtigen Schaukapftraining mit machen willen - natürlich bei euch, wenn ich darf ;)

-brauche ich noch ein Gambeson. Den sicherlich will ich mir auch selbst nähen und weiß schon genau wie der aussehen muß.
Aber, da ich den Stoff (groberen festen Leinenstoff aus der Zeltherstellung) nehem wollte und diesen bestellen muß, wollte ich fragen - wieviel ma davon eigentlich braucht?!
Allso an alle die schon ihren Gambi genäht haben, wieviel Stoff brauch man ca. in m² für die innere und äußere Lage?? (füttern wollte ich den mit einer alten Wolldecke).
Sicher brauch man von Person zuu Person mehr oder weniger Stoff aber +- 1/2 m² kann man das doch bestimmt sagen oder ;) ?

ps. spricht historisch irgend etwas gegen eine Schnürung seitlich vom Kragen bis auf die halbe Schulter? - oder könnt ihr was bequemeres empfehlen?

Dank im Voraus

Volpe

Titel: Re: Gambeson
Beitrag von Wulfgard am 21.02.05 um 11:13:29
Hallo Volpe!
Für einen Gambeson brauchst Du 6m Stoff. Meinen habe ich mit Futtermatten (1m x 1m, gekauft auf dem Markt in Doetinchem, NL) aus Baumwolle gefüttert. Das Zeug ist zum Polstern von Stühlen u.ä. gedacht. Bei der Wolldecke würde ich mir gut überlegen, ob es nicht zu dick wird. Von einer Schnürung auf der Schulte rate ich Dir ab. Schließlich hängt das Gewicht größtenteils darauf. Die einfache Schnürung am Halsloch reicht völlig.

Titel: Re: Gambeson
Beitrag von William de Granville am 21.02.05 um 12:52:33
Die Menge an Stoff direkt davon ab wie du den Gambeson bauen willst.

Mein Gambeson ist wie folgt zusammengestellt

Stoff
Wolldecke
Stoff
Wolldecke
Stoff


Es gibt auch andere Varianten wo man Filz und Leinen abwechselnd nutzt. Sowas sollte dann je nach Materialstärke so in 12 bis 16 Lagen erfolgen.

Beim Gambeson kommst es DRINGEND darauf an, wie du ihn tragen willst !

Als alleinige Rüstung sollte er dicker und fester sein. Falls du grundsätzlich ein Kettenhemd tragen willst weicher. Auch die Dicke muss dann net so derbe sein.

Wichtig ist auch, dass die Arme net so dick sind wie der Torso, und das die weit genug sind um die Skaterprotektoren ( zerschlagene Schleimbeutel schmerzen höllisch und geben 6 Wochen gelben Urlaubsschein ) drunter bekommst.

Achte bei den Stoffen und Füllungen auf Waschbarkeit. Frauen neigen im allgemeinen einem sowas wegzunehmen und unbeobachtet zu waschen.....


Mehr fällt mit auf die schnelle net ein :-)



Titel: Re: Gambeson
Beitrag von Meyra am 21.02.05 um 17:15:44
Also da muß ich uns Frauen ja mal in Schutz nehmen!

Das Ding stinkt erbärmlich nach mindestens dem dritten Training und ist eine Zumutung für jedes Schlafzimmer. Von dem Mann, der darunter zum Vorschein kommt ganz zu schweigen, das nen ich Mittelalter live in jeglicher Hinsicht. Der erste Weg erfolgt zum Glück immer ins Badezimmer.
Dieses muffige braune "Dings" wird dann noch auf einen Kleiderbügel ins Zimmer gehängt! Das ist die Höhe. Aber so leicht is waschen von dem Teil gar nicht. Glaub bloß nicht, dass das in irgendeine Waschmaschine paßt. Meine Recke wäscht in der Wanne selbst. Zum Trocknen braucht dieses Teil übrigens mindestens 3 Tage. Und lange hält die Frische auch nicht an. Ich verbanne es also regelmäßig aus dem Schlafzimmer in sein eigenes Zimmer. Tür zu und gut.

Soviel zum unbezwingbaren Waschdrang von Frauen...

Wollte ich nur mal sagen..

Also: Handwäsche und lange an der Luft trocknen lassen (ihr werdet vergeblich nach einer Waschanleitung auf einem kleinen weißen Zettel suchen).

Titel: Re: Gambeson
Beitrag von Sascha am 21.02.05 um 17:19:25
Ich habe was ähnliches vor und suche noch Leinen...vielleicht läßt sich da was machen?
Ich rechne  für zwei Schichten, innen&außen 7 Meter ein.
Meiner wird nicht allzu lang und wahrscheinlich nicht mit ganzen Armen...
Als Füllung verwende ich Wolle & Wollstoffe!


Titel: Re: Gambeson
Beitrag von William de Granville am 22.02.05 um 09:35:22
Die Sache mit dem Waschen verstehe ich ja :-)

Wollte daher nur von vorne herein drauf aufmerksam machen das einem Sowas Blüht.

Aufhängen ??

Dein Recke muss ein echt kräftiger Kerl sein, son ding wiegt nass seine 40-50 kg :-)

Titel: Re: Gambeson
Beitrag von Wulfgard am 22.02.05 um 14:42:05
Bei meinem Gambeson bin ich wie gesagt mit 6 Metern ausgekommen, mit langen Ärmeln und bis zum Knie.
Zum Glück passt das Ding in die Waschmaschine. So macht das Waschen keine Probleme. 3 Tage zum Trocknen sollte man aber schon einrechnen.

Titel: Re: Gambeson
Beitrag von Hugh Saber de Louviers am 23.02.05 um 16:45:18
Na ja ,was macht das schon aus,wenn der Gambeson etwas benutzt aussieht?Aber ist schon recht ,der muß zwischendurch auch mal in die wäsche. Meiner paßt nicht eine die normale Waschmaschiene,bei mir um die Ecke ist ein Waschsalon mit großen Trommeln das geht.Sogar trocknen ist mit drin,ist natürlich mit einer menge Aufmerksamkeit verbunden wenn man das Teil da wäscht,mitunter sehr lustig in die fragenden Gesichtsaudrücke zu blicken wenn man den Gambi aus der Maschien holt. ;D

Aber nichtsdestotrotz ist es einfach und vor allem schnell den Gambi wieder sauber zu kriegen. 8)

Titel: Re: Gambeson
Beitrag von Bernhard Roussel d Alencon am 23.02.05 um 17:52:51
Also ihr habt Probleme, waschen kommt für mich gar nicht in Frage, denn mein Gambi ist aus Leder ;D

Und ich er stinkt nicht!!!!


Titel: Re: Gambeson
Beitrag von ingo am 10.05.05 um 21:37:13
Hallo Karsten,

Gambi-Bau steht auch noch immer auf meiner ToDo-Liste (und die ist lang und nimmt einfach kein Ende :-/ )

Leder als Material innen und außen?
Habe gehört, bei dieser Beschichtung wäre das Teil sehr warm und beim Schwitzen unangenehm zu tragen - wie sehen Deine Erfahrungen damit aus?

Ist die Wahl des Leders auf einen konkreten Fund/Beleg zurückzuführen oder ist es Deine Interpretation der diversen Gambi-Abbildungen u.a. aus der Kreuzfahrerbibel, wo nach der dargestellten Farbe (helles Rotbraun) Leder durchaus in Frage kommt?

Wie dick ist ein Gambi, trägst Du ihn als Bogenschütze als alleinige Rüstung oder unter Kette bzw. Platte?

Kann ich davon mal ein (paar) Bild(er) sehen?

Trotz der vielen Fragen wünsche ich noch einen schönen Tag

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von Ares Hjaldar de Borg am 10.05.05 um 21:55:06
Hab das Thema mal verschoben und umbenannt, der Übersicht zuliebe. Gambesons aus Leder tauchen auf Materiallisten auf, ich muß noch mal nachsehen, wo.

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von Bernhard Roussel d` Alencon am 11.05.05 um 07:26:57
@ingo: Wie Ares bereits schrieb, tauchen Ledergambis auf entsprechenden Materiallisten auf.

Bei mir ist nur die Oberseite aus Leder für die Unterseite habe ich Leinen gewählt. Oft trage ich den Ledergambi als alleinige "Rüstung" man kann aber auch ein Kettenhemd drüber ziehen.
Die Sache mit der Wärme, klingt jetzt komisch, aber obwohl mein Ledergambi dicker ist als meiner aus Stoff, wird mir im Ledergambi nicht so warm wie im Stoffgambi, muss wohl daran liegen das der aus Leder sich nicht so an den Körper drückt und daher die Luft besser zirkulieren kann.

Bilder findest Du in unserer Galerie!

http://www.furor-normannicus.de/images/galerie/gambeson-bern.jpg

http://www.furor-normannicus.de/images/galerie/gambeson-bern2.jpg

http://www.furor-normannicus.de/images/galerie/gambeson-bern3.jpg

http://www.furor-normannicus.de/images/galerie/gambeson-bern4.jpg

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von ingo am 11.05.05 um 10:00:50
Hey Karsten,

sieht ja edel aus das Teil - selbst genäht (mit Maschine oder mit Hand) oder hat Deine Holde geholfen?
Welches Leder ist dabei verwendet worden und wie dick ist es, bzw. wie dick der ganze Gambi, aus welchen Schichten ist er aufgebaut?

Habe bei ebay gerade ein Auge auf gekämmte Schafwolle (noch mit Lanolin) geworfen - wäre das geeignet als Füllmaterial, wenn ja, genügt da eine "flachgedrückte" Schicht oder sollte dies vorher verfilzt werden?

Noch ´ne Frage zur Arbeitsweise beim Füllen: Habe mal gelesen, dass das Nähen von Röhren und späteres Füllen sich zwar nähtechnisch leichter machen lässt, aber an der Naht die gewünschte Schutzwirkung wegen fehlender Polsterung vermissen lässt - also lieber erst nach der (flächigen) Füllung nähen?

Entschuldigt die vielen Fragen, aber bevor ich mich an so ein komplexes Projekt mache, habe ich gerne viele Fakten/Meinungen gehört.

Noch einen schönen Tag

P.S. an diesen "Materiallisten" bin ich sehr interessiert  

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von Bernhard Roussel d` Alencon am 11.05.05 um 10:27:28
Tankret und ich haben das Teil zusammen auf der Maschine genäht, einer zieht der andere steuert die Maschine ;D

Als Material habe wir Polsterleder (oben) und Leinen (drunter) genommen, dass Leder ist ungefähr 1 mm stark. Zur Polsterung haben wir einfache Füllwatte (Polterwatte) genommen. Man muss, wenn man die Polsterung mit einnäht, sehr aufpassen, da sich die schichten leicht verschieben. Am besten man plant das mit ein und schneidet die Stücke erst nach dem Nähen richtig zurecht.

Das mit der Wolle hört sich gut an, allerdings haben wir syntetisches Füllmaterial aus hygenischen Gründen gewählt.

Das mit dem Ausstopfen geht bestimmt auch, nur kamm das bei meinem Gambi nicht in Frage, weil der Brustbereicht karoförmig abgesteppt ist.

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von William de Granville am 11.05.05 um 10:29:13
gibt im Tempus-vivit nen langen Thread zum Thema Gambeson, dort wird auch über Füllmaterial diskutiert, vom A-Faktor her. Ich such den Link mal raus und poste dann wieder hier ^^

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von ingo am 11.05.05 um 10:38:28

Zitat:
Das mit der Wolle hört sich gut an, allerdings haben wir syntetisches Füllmaterial aus hygenischen Gründen gewählt.


Verstehe, ich werde dann wahrscheinlich ein paar Handvoll Lavendelblätter (gegen die Motten) mit einnähen - wirkt sicher auch gut gegen Schweißgeruch  ;D


Zitat:
Polterwatte
? Und ich dachte immer ein Gambi wäre eine "leise" Rüstung!  ;)

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von Ares Hjaldar de Borg am 11.05.05 um 10:41:04
Nachweise für Ledergambesons tauchen bereits 1029 auf, und zwar in einem Handelsbericht von einem gewissen Thore Hund. Der gute Mann brachte 12 Stück aus Lappland mit, und zwar waren die Dinger aus Rentierleder. Er schreibt, diese "konnte keine Waffe leichter schneiden oder durchstechen als wären sie aus Kettengeflecht, sogar nicht auf gleiche Weise".

Quelle:
HEATH, Ian: The Vikings.Oxford 1985.

Jetzt suchen wir natürlich noch Nachweise für das HMA... ich schau noch mal, was ich finden kann.

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von William de Granville am 11.05.05 um 11:06:54
Hallo,

das versprochene Update

unter der Taverne von Tempus-vivit.net Thema 92 Gambesons.

wird so ab den 15. Beitrag interessant, vorher gehts darum wie man ne Regentonne zur Rüstung umbaut :)


Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von ingo am 11.05.05 um 12:23:36
Danke, das Problem ist nur: dass die allgemeine Meinung bei TV folgende ist: Leder als Bekleidungsmaterial? Nicht belegt! Wird ergo abgelehnt.  ???

U.a. aus dem Gambeson-Thread dazu ein Zitat von Jens Börner (vom 06.09.2004): "aber auch für Hirchleder als Obermaterial für Rüstungen sind mir keine Belege bekannt"
Dies ist leider der bisher letzte Beitrag in diesem Thread, obwohl im Karfunkel-Combat Heft vom Anfang diesen Jahres ein historisches Zitat eines Königs zu einem Gambi mit einer Schicht Hirschleder als ein Muss für eine bestimmte Armee (allerdings im SpäMi) aufgeführt wurde.

Da mir dies Thema schon seit längerem unter den Nägeln brennt, bin ich an nachweislichen Belegen für Leder als Material bei Gambeson und Co. sehr interessiert!

Und vorallem: waren die ersten hier erwähnten Belege die absoluten Ausnahmen oder gar nur lokal begrenzte "Ausreißer" (vielleicht, weil Alternativen als Material schlechter erreichbar oder unvergleichbar teuerer war) - oder gibt es Belege aus weiten Teilen Europas?

Für mich hat Leder als Obermaterial durchaus seine (logischen und praktischen) Vorteile. Selbst wenn ein Schnitt das Leder durchtrennte, so konnten darunterliegende Schichten Stoff/Wolle/Haare den Schnitt weiterhin bremsen. Ein aufgeschlitztes Leder lässt sich ungleich leichter wieder reparieren als ein aufgeschlitzter Stoff - hier "zerfällt" das Gewebe, muss umgenäht werden, der Faserverlauf/die Webrichtung muss berücksichtigt werden ...
Beim Leder genügt oft eine Sattlernaht und der Schnitt kann ohne Materialverlust (wie er beim Umnähen der Stoffkanten unweigerlich auftritt) Stoss auf Stoss genäht werden.  ;)
Zudem war Leder auch in Regionen verfügbar, wo z.B. wegen des Klimas Lein nicht angebaut werden kann.

Bin auf weitere Belege und auch praktische Erfahrungen bei der Verwendung von Leder als Obermaterial b ei Gambeson und Co. gespannt (u.a. war ein Tip [allerdings für Leinengambis] von Dignitas Equestris: gegen das unweigerliche Verrutschen die Schichten zwischen Holzleisten einzuspannen/einzuklemmen)

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von ingo am 18.05.05 um 23:13:24
Hi Ares, schon fündig geworden für das Hochmittelalter oder wegen den Materiallisten?

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von Ares Hjaldar de Borg am 18.05.05 um 23:27:37
Hallo Ingo, ich schau gerne nach Werla noch mal nach, aber vorher ist zuviel zu tun (kann ich Dir Sonntag ja genauer erläutern).

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von ingo am 26.05.05 um 10:22:28
Bevor ich mit dem Gambi loslege (gestern ist die Wolle zum Polstern gekommen  :D ), noch eine wichtige Frage, naja sind eigentlich vier  :-/ (soll ja ein ordentliches Stück dabei rauskommen):

  • Soweit ich gehört/gelesen habe ist eine ausnahmslose Längssteppung für den Zeitraum um 1066 angesagt (u.a. wird für Hastings 2006 dies wohl auch als Bedingung vorgeschrieben?!). Auf welche Quellen/Belege stützt sich diese Annahme/Vorschrift?
  • Hinsichtlich der Armlänge bzw. mit oder ohne Handschuh habe ich noch keine "Regel" erkennen können. Wird die Armlänge vielleicht durch Rang oder soziale Stellung (und damit finanziellen Möglichkeiten) bestimmt, durch eine Mode oder gibt es praktische Überlegungen, die für oder gegen lange/kurze Ärmel sprechen?
  • Bei Gambi und Kettenhemd für Reiter sind "Reiterschlitze" vorn und hinten - gelegentlich sieht man auch Gambis nur mit seitlichen Schlitzen - sind dies Gambis, die ausnahmslos den Fußstruppen vorbehalten waren?
  • Das Schnürung/Verschlüsse am Rücken unpraktisch sind ist klar (kenn´ ich vom Taucheranzug  ;D ), im SpäMi war wohl der Verschluss vorne (bzw. sollte sein), welche Verschlusspositionen und -arten sind den für den o.g. genannten Zeitraum bekannt/belegt (Riemen mit Schnallen oder Schnürung, seitlich, hinten, vorne oder auf den Schultern)?


So erstmal genug gefragt, bin gespannt auf jeden Hinweis (auch Literatur) der mich weiterbringt.

Vielen Dank schon mal und allen hier noch einen schönen Tag

Titel: Re: Gambeson - selbst gebaut
Beitrag von Wulfgard am 26.05.05 um 12:00:16
- Belege kenne ich dafür leider nicht, aber alle Rekonstruktionszeichnungen in den Osprey Büchern, die sich auf den Zeitraum vom Ende des 11. bis Ende des 12. Jhd.s beziehen, zeigen längsgesteppte Gambesons. Die geben ja leider nie an, wo sie es her haben und die Bücher sind auch nicht fehlerfrei...
- Nach verschiedenen Grabplatten aus England scheint es wenigstens Mitte/Ende des 12. Jhd.s ublich zu sein, dass die Handschuhe direkt am Kettenhemd befestigt sind. Ich glaube nicht, dass 100 Jahre zuvor schon Handschuhe getragen werden. Auf dem Teppich von Bayeux wird auf jeden Fall ohne gekämpft - was natürlich nicht zur Nachahmung empfohlen werden kann. Die meisten dort dargestellten Brünnen bedecken Dreiviertel des Arms, Gambeson oder ähnliches ist leider nicht abgebildet. Einige Rüstungen haben zusätzlich noch einen Unterärmel, der unter dem anderen Ärmel hervorragt. Keiner weis so recht, wie sowas befestigt sein sollte...
Aus Sicherheitsgründen sollte man auf jeden Fall einen Gambeson und Handschuhe tragen. Ich kann nur raten, den Gambeson mit langen Ärmeln anzufertigen. Treffer auf den Unterarm kommen immer wieder vor und sind auch mit Polsterung unangenehm genug.
- Da mir Belege fehlen, kann ich zu den verschiedenen Abschlüssen nichts sagen. Aber Reiterschlitze sind bequem und damit dürftest Du nichts falsch machen.
- Unsere Gambesons haben nur ein einfaches Band am Halsloch. Ich vermisse auch keinerlei Schnürungen u.ä.

Vielleicht hat sonst jemand Belege für Gambesons?

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