Zitat:
Wenn es nachweise übers rauchen gibt, und man sich an die Nachweise hält ( kA ob da was zu gibt, evtl. Pfeife .. ) hab ich damit kein problem, wenn auch das anzünden entsprechend ist ( Ast aussem Feuer oder so ).
Als passionierter Raucher und historisch Interessierter, möchte ich dazu kurz etwas ausführen.
In Südamerika ist das Tabakrauchen nachweislich seit ca. 5500 v.Chr. bekannt. Der älteste Beweis für Rauchkonsum in Europa, von dem ich bisher gelesen habe, stammt aus der Zeit um 1100 v.Chr. und wurde in Bayern gefunden. Es handelt sich dabei um einen Pfeifenkopf aus Ton, in dem vermutlich ein hölzerner Holm gesteckt hat. Nicotania (Tabakpflanze) war in Europa nicht bekannt. Vermutlich wurden Hanf, getrockneter Ochsendung oder Heilkräuter geraucht.
Das Rauchen war in zahlreichen antiken Kulturen Europas und Asiens bekannt, wenn auch nicht verbreitet. Es diente entweder zu religiösen Kulten (Orakel von Delphi) oder als Medizin (Hippokrates, Plinius).
Im Mittelalter ist den Europäern die Kunst des Rauchens jedoch sehr wahrscheinlich nicht bekannt gewesen. Mir sind jedenfalls keine Abbildungen oder Aufzeichnungen bekannt.
Christoph Columbus wusste mit den zusammengerollten Tabakblättern (eine Art Zigarre, Tobago genannt), die ihm von Indianern geschenkt wurden, nichts anzufangen. Das „Tabak saufen“, wie es zunächst bezeichnet wurde, war den Spaniern sehr befremdlich, wie in Columbus´ Logbuch nachzulesen ist. Dies lässt darauf schließen, dass auch Columbus keine Berichte über das Rauchen bekannt waren.
Auch die Kreuzritter haben sehr wahrscheinlich von ihren Reisen keine Rauchutensilien nach Europa gebracht, denn nach allem, was ich weiß, wurde im muslimischen Raum das Rauchen erst wieder im 17. Jahrhundert bekannt, als Tabak von Europäern dort eingeschleppt wurde.
Ich würde daher sagen, dass die Lust am blauen Dunst dort stattzufinden hat, wo es niemand sieht – egal, ob Fluppe oder Rotzkocher.