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Alltagskleidung um 1250 (Gelesen: 11519 mal)
cherry
Kriegsknecht
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Alltagskleidung um 1250
26.07.04 um 08:24:07
 
Laut lachend wünscht erstmal einen schönen guten morgen,

ich persönlich bin gerade etwas auf der Suche, nach hübschen Schnitten für die oben benannte Zeit, und zwar sowohl für den Mann als auch für die Frau.

habt ihr da eventuell Tips, was Farben und Stoffe angeht? Bin da etwas ratlos, und da es ja so eine darstellerisch weit verbreitete Zeit ist poste ich das jetzt einfach mal hier hinein  ???

Bislang bin ich in Besitz eines nicht ganz authentischen bäuerliche  Gewandes (hell beiges Unterkleid mit engeren Ärmeln und darüber ein rotes Überkleid) aber irgendwie reicht mir das nicht aus.

Und da mir mein Liebster ein neues Gewand versprochen hat, brauche ich dringend ein paar Ratschläge.
Eventuell auch Tips wo ich soetwas zum guten Preis käuflich erwerben kann, denn ich bin des nähens nur bedingt mächtig Traurig

Ich danke euch schonmal im Vorraus...
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cherry
Kriegsknecht
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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #1 - 29.07.04 um 19:37:29
 
antwortet sich mal selbst....

suche genauer ein Gewand fürs einfache Volk, Richtung Magd

Kopftuch z.B. war da schon angebracht oder?

Wie schaut das mit Schuhen aus?

hmm vielleicht antwortet ja doch noch wer
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Bernhard Roussel d` Alencon
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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #2 - 29.07.04 um 20:27:53
 
Wo man sowas kaufen kann! Keine Ahnung, da wir alles selber nähen!
Wenn Du eine Magd darstellen willst, wären einfache Holzklompen als Fußbekleidung geeignet.
Solche kann man sehr gut in Raifeisenmärkten kaufen.

Zum Punkt Kleid einfach ein einfache Untergewand (Bodenlang mit langen Ärmeln) und dazu eine Schürtze als Übergewand.
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Euer Bernhard Roussel d´Alencon ( Karsten Sommer )
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Nossi
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Hoija Berge Roemerijke!

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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #3 - 29.07.04 um 21:04:37
 
Schürzen trug Frau im 13. nicht. Schau dir mal die Kreuzfahrer-Bibel an, da sind Bilder mehrerer Frauen um 1240 abgebildet.
Ist allerdings Frankreich.

Normalerweise trug man/frau eine Cotte. beim Mann ca bis mitte Unterschenkel, bei der Frau bodenlang. Surcot war damals nur für Adel in Mode, und dann auch nurin Kombination mit einer Rüstung.
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Bernhard Roussel d` Alencon
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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #4 - 29.07.04 um 21:37:58
 
Da habe ich mich mit Schürze ungeschickt ausgedrückt, gemeint war ein Übergewand ohne Ärmel, die entsprechende Abbildung  müsste ich noch mal raussuchen.
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Euer Bernhard Roussel d´Alencon ( Karsten Sommer )
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Tankret de Donjon-Blanc
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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #5 - 29.07.04 um 22:04:36
 
Um hier mal einige Begriffe für Kleidung im 12. und 13. Jhr zu klären:
Surcot (frz.) oder Supertunica (lat.) (=über der Cotte) Übergewand, immer gefüttert Für Männersurcot 12. Jhr. siehe Akteure Martin Bruns
Bliaut (frz.)= Sonderform des Surcot immer geschnürt, wenn dann nur an den Ärmeln gefüttert dieses Bekleidungsstück wird im 13. Jhr. unmodern. Für Frauenbliaut im 12. Jhr. siehe Akteure bei Karin Sommer
Cotte (frz.) oder Tunica (lat.) = Gewand an sich, kann gefüttert sein muss aber nicht

Hierunter trägt sowohl Mann als auch Frau ein Unterhemd, entweder aus leinen oder Seide mit weitem Halsausschnitt (damit es unsichtbar bleibt) und kurzen oder keinen Ärmeln. (1)

Davon zu trennen sind das oft aber nicht immer Ärmellose Waffenhemd, ein einfacher, im Schnitt einer Supertunica des 13. Jhr. ähnlicher Überwurf mit Reiterschlitz ohne (!) Fütterung und Wappen (siehe Akteure Martin Bruns oder Philipp Bickeböller) und der Waffenrock oder Wappenrock welcher gefüttert und mit Wappendarstellung versehen ist. dieser kann häufig in der Mannesse gesehen werden, hier ist er oft mit Pelz gefüttert.(2)

Für grundsätzliche Infos über Frauengewänder um 1250 mit denen man auch was herstellen kann, empfehle ich dir die beiden unten aufgeführten Bücher. Aus diesen stammen auch die hier niedergeschriebenen Infos.
Grund:
Eine Anleitung oder genaue Beschreibung von Frauengewandung um 1250 wäre einen min. 3-seitigen Artikel wert. Da kann man besser die Bücher lesen, da zumindest ich nicht die Zeit habe diesen Artikel zu schreiben.

(1) Ulrich Lehnart: Kleidung und Waffen der Früh- und Hochgotik 1150-1320; Wald-Michelbach; 1999

(2) Gösta Ditmar-Trauth: Rüstung Gewandung Sachkultur des deutschen Hochmittelalters; Wald-Michelbach; 1999
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« Zuletzt geändert: 01.08.04 um 09:57:59 von Tankret de Donjon-Blanc »  

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Tankret de Donjon-Blanc
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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #6 - 29.07.04 um 22:30:49
 
Was noch zu bedenken ist: Im 13 Jhr. wird mehr auf die Kleiderordnung (Farben!) geachtet. Auch spielt das Bürgertum hier eine größere Rolle. Für eine Rolle als Magd (= Bauern im weitesten Sinne) ist es realistisch, wenn du dir ein braunes oder naturweißes, einfaches Tunikakleid ohne Tallierung aus einfacher, am besten ungewagter Wolle (d.h. die Webart ist zu erkennen), in Leimwandbindung nähst. Hierunter trägst du ein naturweißes Leinenunterhemd. Da du damit bestimmt im Sommer rumlaufen möchtest trägt die Magd Barfuss. Eigentlich müssten die Kleider einer Magd auch etwas abgewetzt, geflickt, oder am Saum zerschlissen sein, da sie meist die getragenen und ausgemusterten Kleider von Bessergestellten tragen.
Kopftuch ist nicht zwangsweise nötig, es sei denn du stellst eine verheiratete Magd da. Denn im 13. Jhr. ist Kopfbekleidung für verheiratete Pflicht. Das von Karsten erwähnte "Schürzenkleid" D.h. ein ärmelloser Surcot aus Wolle würde eine Magd vermutlich im Winter tragen. Ob Dieser bei Bauern dann aber gefüttert ist wäre zu bezweifeln. Häufiger wird wohl ein einfacher Überwurf aus Schafsfellen gewesen sein. Denn Schafsfelle sind ein Symbol für Armut bzw. Demut. Als Gürtel würde ich einen einfachen Strick wählen. Eine Gürtelschnalle aus Metall wäre für eine Magd jedenfalls purer Luxus. Im großen und ganzen sieht das dann ein wenig wie "Aschenputtel" aus. Diese leistet im Märchen ja auch Magddienste.   
Problem bei der Sache ist hier das die Bekleidung eben nicht unbedingt schön ist, aber eine hübsche Frau entstellt bekanntlich nichts.  Zwinkernd
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« Zuletzt geändert: 01.08.04 um 09:54:04 von Tankret de Donjon-Blanc »  

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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #7 - 30.07.04 um 16:21:54
 
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ok liebe Leute habt dank,

ein Leinengewand als Unterkleid in hell beige besitze ich ja schon... und ein Ärmelloses Übergewand in rot... das wäre dann also besser auch etwas dezenter? ... das müsste hinzukriegen sein...

es kommt mir ja nicht so auf die Schönheit an, ich wollte bloss endlich mal ein halbwegs A- Gewand an dem dann keiner mekkern kann haben *fg*

abwetzten tut sich das ja dann von ganz allein.... kein Kopftuch zu tragen erscheint mir praktisch, gut das es da noch keine Pflicht war---

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Hoija Berge Roemerijke!

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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #8 - 30.07.04 um 20:47:54
 
Wenn du die Haare offen trägst, dann brauchst du vermutlivchauchein Schapel. Bin mir da aber nicht sicher. Im Adel war das jedoch üblich, dass unverheiratete Frauen ihre Haare offen getragen haben und dazu ein Schapel (ein Metallreif).

Uns Rot war damals eine teure Farbe. Versuche sliebermit einem blasseren krapprot. Krapp war ein billigeres Färbemittel. Auch mit einem blassen Blau kannst du nicht viel falsch machen. Blau war die Festtagskleidung der Bauern.
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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #9 - 31.07.04 um 11:16:33
 
würde ihre haar dann offen tragen.... so ein metalldings in den haaren wäre eher unpraktisch (allergie!)

aber blassblau ist eine gute idee... ich werde mich mal umschauen vielen dank

noch ein Tip für den Mann??
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Hoija Berge Roemerijke!

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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #10 - 01.08.04 um 03:46:32
 
Dann nimm einen Blumenkranz Zwinkernd Allerdings taugt das nur was bei Festtagen. Oder lass es ganz weg. Shapel ist nicht zwingend, hab ich gerade nachgelesen. Aber Schleier/Gebende bei verheirateten Frauen ist pflicht. Nur unverheiratete Frauen und Mädchen durften ihr Haar offen tragen.

Was soll der Mann denn darstellen?
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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #11 - 01.08.04 um 08:06:24
 
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einen Deutschordensritter in Zivil... bislang verfügt er bloss über Kettenhemd und sowas... das ist jetzt für den Normalgebrauch etwas schwer und warm...

die hatten doch sonst auch Tunikas an, und Beinlinge und so, oder?
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Tankret de Donjon-Blanc
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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #12 - 01.08.04 um 10:03:19
 
Da gibt es bestimmt genaue Bekleidungsvorschriften. Ich weiß, dass die Templer und Johanniter solche Vorschriften in in ihren Ordensregeln hatten. In Büchern über Kreuzritterorden müssten Ordensregeln auch für die Deutschordensritter zu finden sein.  
Mit dem rot wäre ich vorsichtig. Ggf. ist einer Magd die rote Farbe durch Bekleidungsvorschriften verboten. Hier müsstest du dir Kleiderordnungen aus deiner Zeitepoche anschauen oder auf das leichter belegbare blau ausweichen.      
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Hoija Berge Roemerijke!

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Re: Alltagskleidung um 1250
Antwort #13 - 02.08.04 um 20:11:15
 
Vielleicht interessant für euch beide:

http://www.rofur5.de/buecher.htm
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