Hallo zusammen!

Habe mal etwas rumgestöbert und stellte mir danach die Frage, welche Art von Hüten man ca.um 1180- 1200 tragen konnte. Habe dann auch viele gefunden, wie den Pfauenhut usw.
Dann dachte ich mir, so ein Pilgerhut sieht doch ganz gut aus. Könnte man nicht so einen tragen (ohne jakobsmuschel - als Pilgerabzeichen?) - oder haben diese Hüte nur Pilger getragen und nach erfolgreicher Pilgerfahrt die Muscheln drann gemacht?
Fände die nämlich recht praktisch bei schlechtem Wetter, da die eine schöne große Krempe haben.
Schaut mal unter www.manesse.de in der suchmaschine unter Hüte. Oder unter http://www.toepfereimuseum.de/ bei Mittelalterladen - dann Pilgerhüte.
Was meint ihr?

Eine Hutmode kommt nach DITMAR-TRAUTH (1999) erst im Laufe des 13. Jhr. auf. Selber kenne ich auch keine Abbildung unserer Zeitepoche wo jemand, mit Ausnahme von Juden, einen Hut trägt. auch in früheren Abbildungen sind mir Hüte unbekannt.
Somit lassen sich Hüte auch nicht für das 12 Jhr. extrapolieren (soll ja auch heute unmodische Sachen geben ). Hüte sind somit vermutlich eine Erfindung des 13. Jhr.    
Daher findet man viele Abbildungen in der Manesse, da diese aus dem 13-14. Jhr stammt.

Kurz: Meiner Meinung nach gibt es vor und um 1200 keine Hüte. Ich würde daher keinen Hut tragen, wenn ich jemanden zwischen 1180 bis 1200 darstellen wollte. 

Lit.: G. Ditmar-Trauth: Rüstung Gewandung Sachkultur, Wald-Michelbach, 1999 S. 94    

Das ist dumm gelaufen. Denn es ist ein Super-Buch für Einsteiger.

Der Trauth wird im Moment meines Wissens nach überarbeitet, keine Ahnung, die wievielte Ausgabe das bereits ist. Hüte sind im 12.Jh. beim Adel unüblich, werden aber in ihren kultischen Formen vom Klerus getragen (z.B. Mitra). Einfache Stoffhauben werden vom Volk in verschiedenen Regionen Europas getragen (z.B. Skandinavien, Portugal), aber als Vorzeigemode findet man da nicht viel. Bundhauben spielen ebenfalls noch keine Rolle.

Pilgerhüte müssen im 12. Jh. nicht unbedingt in der Dir wahrscheinlich vorschwebenden Form der klassischen Pilgertracht des SMA und der Frühen Neuzeit existiert haben, aber dennoch werden auch die Pilger des HMA nicht auf eine Kopfbedeckung verzichtet haben. Die Glaubenswanderer mußten sehr wetterfest angezogen sein, denn schon eine Grippe oder auch nur eine schwächende Fiebererkrankung bei ungünstigen Witterungsverhältnissen konnte den Tod bedeuten.

Die Jakobsmuschel bekommt man übrigens nach dem Zug nach Santiago de Compostela, wo sie auch heute noch in Massen verkauft werden, wie ich bei meiner persönlichen "Wallfahrt" dorthin feststellen konnte.

Der Zipfel sollte ganz kurz sein, wir haben die Gugel aus einer früheren Epoche (Frümittelalter) und aus dem 13. Jhr für das 12. extrapoliert. Sie ist im 12. Jhr kein modisches Kleidungsstück wie im 13.Jhr, sondern ein Regenschutz.
ev. gibt es eine Gugel aner auch gar nicht um 1200, da zum Zweck des Regenschutzes die Cape (kreisförmiger überwurf mit Kaputze getragen wurde. Beide Sachen sind momentan aber ehr ungewiss, ich habe diese Kleidungsstücke bisher selten auf Quellen abgeklopft. aus diesem grunde trage ich gugeln auch nur wenn es wirklich regnet.

Schnitt ist vergleichsweise einfach, wenn man die Masse kennt. Zugeschitten besteht die Gugel nur aus zwei Teilen. Die Maße abzunehmen habe ich aber keine Zeit. Wenn du aber mal an einem training o.ä. teilnimmst kannst du dir den Schnitt auch kopieren.          

jau Danke!

habe ähnliches auch schon gefunden. Nur da kommen wieder fragen auf *G* - zweiteilig ist ja logisch und praktisch beim nähen. ABER ich finde das es absolute Material verschwenund ist. so einen Zipfel mit auszuschneiden.
Da hat man ein unbrauchbaren rest vom Stoff wenn man das ausschneidet. Ich glaube nicht das, das im Ma ok war da Stoffe teuer waren. Ein viel geringerer Stoffverbrauch ist vorhanden, wenn man die Gugel bis zum Hinterkopf aus 2 Stücken mäht - den Zipfel aus 2 Stücken und das dann zusammenfügt. Das Problem das beide entsteht nehme ich wie folgt auf: auf Abbildungen aus dem Ma werden nur die wenigsten Zeichner die Nähte mit eingemalt/zeichnet haben.
Meine Bundhaube besteht auch aus 4 Teilen (dafür gibt es wie für 2 Teilige Belege. - der Vorteil: Weniger Stoff und das fertige Stück passt sich besser der Kopfform an).

Folgend ist mir aufgefallen, dass (nichts gegen deine Aussage Tankret), dass im Ma die Gugel oft unter der Oberkleidung getragen wurde. Dadurch ensteht auf Bildern der Effekt, dass es wie eine Kaputze aussieht. Evt. ist/ kann es auch eine sein, aber Logisch ist auch das unterziehen unter die Kleidung.

Oda?

Gugel unter der Oberbekleidung? Belege?

Belegbar für das 12 Jhr.? 13-14 Jhr, OK aber 12 Jhr.???