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    IV. Historischer Anspruch

    Soll der Kampf im Rahmen einer historischen Darstellung erfolgen, so ist es wichtig, daß die erwählte Waffe zur dargestellten Zeit paßt. Schon vor dem Kauf sollte man daher über eine eventuelle spätere Darstellung nachdenken, wenn man sich noch nicht festgelegt hat. So vermeidet man schon von vornherein Fehlkäufe, die später nur ärgern.


    Auf gar keinen Fall sollte man sich auf Darstellungen in Kino- oder Fernsehproduktionen verlassen, da diese häufig Fantasieschwerter verwenden, die mit der Realität nichts gemein haben. So sind etwa die Waffen, die speziell für Filme wie "Conan" hergestellt wurden, nach rein optischen Maßstäben konstruiert.


    Solche Kreationen mögen aufregend oder "cool" wirken, mit der Realität haben sie nichts gemein.


    Schlimmer noch:
    In manchen Fällen stellen diese Fantasy-Waffen auch eine ernstzunehmende Gefahr dar. Viele haben Zacken und Widerhaken an der Klinge, überdimensionierte Griffe und Parierstangen, oft sind splitteranfällige Applikationen aus Kunststoff oder Spritzguß an der Waffe. Diese können beim Kampf wie eine zerberstende Glasflasche Splitter in das Gesicht und die Augen der Kombattanden schleudern, was zu irreparablen Augenschäden führen kann!


    Aufgrund der eigentlichen Konstruktion als Schaustücke wird außerdem oft billiger, spröder Stahl verwendet, so daß die Klinge schnell brechen und zu einer scharfkantigen Gefahr werden kann. Deshalb: Wer eine Schaukampfwaffe sucht, Finger weg!


    Wer wirklich mit Sicherheitsbewußtsein und historischem Anspruch an den Kauf einer Waffe geht, ist daher gut beraten, sich vorher in Geschichtsbüchern oder speziell für die Mittelalterdarstellung geschriebenen Büchern schlau zu machen, bevor er unnötig Geld zum Fenster hinauswirft.

    "Conan, der Zerstörer"-Filmplakat

    Fantasy-Schwert "Odin"
    Eine kleine Auswahl an historischen, tatsächlich gefundenen Schwerttypen ist hier abgebildet (nach: Müller/Kölling: Europäische Hieb- und Stichwaffen, Berlin 1981):






    Auch die angestrebte Kampfweise sollte im Vornherein klar sein:
    In den meisten Fällen fährt man mit einem Einhandschwert am besten, soll es aber spätmittelalterliches Fechten (etwa nach Thalhoffer) mit beiden Händen sein, so kommt natürlich auch ein Anderthalbhänder oder Bastardschwert in Betracht.


    Einhandschwerter sind allerdings universeller (kombinierbar etwa mit Schild, Parierdolch oder Klingenfänger), weshalb sie auch für Anfänger die erste Wahl sein sollten.

    © Ares MMII





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