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Zum Tode von Jaques Le Goff (1924 - 1914) (Gelesen: 2552 mal)
Ares Hjaldar de Borg
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a furore normannorum libera
nos domine...

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Wulfen
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Zum Tode von Jaques Le Goff (1924 - 1914)
01.04.14 um 15:36:31
 
...

Zitat:
Der Wucherer war nicht verloren


Er wusste, wie die Fundamente Europas aussehen: Der große Historiker des Mittelalters Jacques Le Goff ist im Alter von neunzig Jahren verstorben.

Er  hat sich mit dem Lachen im Mittelalter ebenso auseinandergesetzt wie mit der Geburt des Fegefeuers oder dem Verkehrswegesystem des 13. Jahrhunderts. Nicht die große Politik stand im Zentrum des Interesses Jacques Le Goffs, sondern die Alltagswelt und die Formung von Mentalitäten: der langsamen Wandel der Religiosität, die Revolutionen der Agrartechnik, Formen des Wirtschaftens und des Verständnisses von Arbeit. Lebendig und nicht nur für Fachgenossen hat Le Goff darüber geschrieben. Viele seiner Bücher wurden auch ins Deutsche übersetzt. Nun ist der große Historiker des Mittelalters und berühmte Vertreter der „Annales“-Schule mit neunzig Jahren verstorben.

Die besondere Neigung Le Goffs, der 1924 in Toulon als Sohn eines Lehrers geboren wurde, galt dem 13. Jahrhundert. Er sah es als Höhepunkt in der Entwicklung des mittelalterlichen Abendlandes: Aufschwung der Städte und der Wissenschaft, Gründung der ersten Universitäten, Herausbildung eines weltlichen und kirchlichen Rechtssystems und Entwicklung von Banken und Geldverkehr. Zudem geprägt durch die Ausarbeitung einer Theologie, in der die Vernunft ihren Platz fand und Arbeit aufgewertet wurde zur Mitwirkung an der Schöpfung.

Noch im Januar erschien von ihm ein Band, der sich mit der Frage der Angemessenheit geläufiger Epocheneinteilungen auseinandersetzt. Zu seinen bekanntesten Bücher, die ihn einem breiten Publikum bekannt machten, zählen: „Wucherzins und Höllenquallen: Ökonomie und Religion im Mittelalter“, „Die Geburt des Fegefeuers“ und „Ludwig der Heilige“. Außerdem schrieb er auch Einführungen für Kinder, sowohl ins Mittelalter wie in die Geschichte Europa - die für ihn ohnehin nicht zu trennen waren.


Quelle

RIP  weinend
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The monks wanted God to deliver them from our fury. Seems like God is on our side - we deliver more souls.
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