Karsten und ich waren gestern zusammen mit einer Arbeitskollegin von mir in Speyer und haben uns die oben genannte Ausstellung zu den Saliern angeschaut. Insgesamt war es sehr interessant. Kleine Schönheitsfehler waren nach unserer Meinung lediglich, dass das Thema "Investiturstreit" übermäßig stark gewichtet wurde und dass man zur Hälfte der Ausstellung das Geschlecht der Salier etwas aus dem Blick verlor und sich zu sehr auf sakrale Bauten konzentrierte. Zudem hätte man nach dem Besuch dieser Ausstellung meinen können, dass bereits im späten 11./frühen 12. Jahrhundert das Städtewesen in voller Blüte stand.
Dafür war das letzte Drittel zum Thema "Leben im Mittelalter" mit zahlreichen Exponaten zum Alltagsleben wieder sehr interessant.
Hervorheben möchte ich sehr viele beeindruckende Buchmalereien. Ein Evangelium stand in elektronischer Form vollständig zum Durchblättern zur Verfügung. Dann gab es Original Pingsdorfer Keramik und einige Imitate aus der damaligen Zeit, was sehr aufschlussreich war, da mir jetzt erst der konkrete örtliche Bezug des Namens klar ist. Gerade im Süden Deutschlands gab es öfter lokale Keramiktypen und Imitate als echte Pingsdorfer Ware. Interessant war auch zu sehen, wie die rote Bemalung im Lauf der Jahrhunderte einen deutlich schwarzen Farbton angenommen hat.
Zudem gab es ein paar bemerkenswerte Bischöfsstrümpfe, drei Schwerter, die im Katalog genauer beschrieben sind (inkl. Typologie nach Geibig und ungefähren Datierungen
) und einen interessanten Nasalhelm. Das Nasal ist trapezförmig, wird also nach unten hin breiter und ist zudem mit einem auffälligen Haken versehen. Darüber hinaus gab es noch ein paar Glaswaren, die ich allein nach der Optik zu urteilen nie in diese früge Epoche verortet hätte.
Ich werde den Katalog zu einem der nächsten Treffen mitbringen.
http://www.museum.speyer.de/Deutsch/Sonderausstellungen/Salier.htm
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Ausstellung in Speyer: Die Salier -Macht im Wandel (Gelesen: 3433 mal)
