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US-Republikaner: Skandal um SS-Re-enactment (Gelesen: 8479 mal)
Ares Hjaldar de Borg
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US-Republikaner: Skandal um SS-Re-enactment
10.10.10 um 21:56:03
 
Zitat:
SS-Uniform-Spiele bringen Republikaner in Erklärungsnot



Rich Iott bewirbt sich um einen Sitz im US-Kongress - doch nun stürzen ihn ungewöhnliche Fotos in Probleme: Er trägt darauf eine SS-Uniform. Der Republikaner, der der Tea-Party-Bewegung nahesteht, spricht von harmlosen Historienspielen. Und ist fasziniert von der militärischen Leistung der Nazis.

Hamburg - Rich Iott war in seinen jungen Jahren Rodeoreiter. Er hat eine Fluglizenz, er spielt gern Gitarre. Und er mag Uniformen.

Der Republikaner, der sich bei den Wahlen im November um einen Sitz im US-Repräsentantenhaus bewirbt und der populistischen Tea Party nahesteht, war bei der US-Armee, aber auch in seiner Freizeit zieht er mitunter militärische Kleidung an, für historische Rollenspiele, die in den USA beliebt sind und bei denen die Teilnehmer Schlachten nachspielen. Auf seiner eigenen Website ist Iott neuerdings in US-Uniformen zu sehen, aus dem Ersten Weltkrieg zum Beispiel oder - noch länger her - der Zeit des US-Bürgerkriegs.

Die Fotos einer Uniform hat er allerdings weggelassen: die der Waffen-SS. Diese Bilder zeigen derzeit andere.

Das US-Magazin "The Atlantic" hat die Fotos zugespielt bekommen, sie veröffentlicht und schreibt, Iott sei Mitglied einer Gruppe gewesen, die sich "Wiking" nennt - nach der 5. SS-Panzerdivision gleichen Namens. Mit drei Kollegen steht er auf einer Aufnahme zusammen, an seiner grauen Uniform ein Aufnäher mit dem markanten "SS".

Auf der Website der "Wiking"-Imitatoren steht, dass man zwar die "meist verdrehte Natur" der Nazi-Bewegung ablehne - dass die Nazis aber in Ländern wie Holland, Dänemark und anderen Freiwillige rekrutiert hätten, die ein "neues freies Europa" wollten, nämlich frei von der kommunistischen Bedrohung des Bolschewismus. Wie widerlich das Nazi-Regime auch gewesen sei, man salutierte den Frontsoldaten der Waffen-SS - vor allem den ausländischen Freiwilligen -, die "ihr Leben für ihre Geliebten und einen grundlegenden Wunsch nach Freiheit gegeben" hätten.

Iott bestreitet nicht, dass er auf den Bildern zu sehen ist, und hat deshalb auch jene in anderen Uniformen auf seine Website gestellt. Er sei eben an Militärgeschichte interessiert, erläutert er - und da habe er seit seiner College-Zeit immer wieder an solchen Rollenspielen teilgenommen, "aus vielen verschiedenen Zeitspannen". Später habe er die Veranstaltungen gemeinsam mit seinem Sohn besucht, zur "Vater-Sohn-Bindung", schreibt der Anhänger der konservativen Tea-Party-Bewegung auf seiner Website. Er habe damit niemanden "beleidigen" wollen, vor allem die "jüdische Gemeinde" nicht.

Als Überschrift über dem Beitrag steht "Stellungnahme von Rich Iott zur neuesten Kaptur-Lügenkampagne". Kaptur - das ist seine Gegenspielerin von der demokratischen Partei, Marcy Kaptur.


Nach Angaben des "Atlantic" weist Iott jede nationalsozialistische Gesinnung von sich, die Rollenspiele seien rein "historisches Interesse". Die deutsche Kriegsführung allerdings habe ihn "schon immer fasziniert". Schließlich sei Deutschland ein vergleichsweise kleines Land, das "Unglaubliches" erreicht habe. "Ich meine, die haben einen Großteil Europas und Russlands unterworfen, und es waren wirklich die vereinten Kräfte der freien Welt nötig, um sie niederzuringen", zitiert ihn das Magazin. "Aus streng militärhistorischer Sicht ist das unglaublich."

Von der Website der "Wiking"-Gruppe sind Fotos und auch Iotts Name dem Bericht zufolge verschwunden. Das liege aber nicht an Bedenken, die Bilder hätten seiner politischen Karriere schaden können, zitiert ihn das Magazin - sondern daran, dass er schon vor Jahren ausgetreten sei. Wann, daran kann er sich nicht erinnern.

Das Hobby des Republikaners könnte ihm nun zum Verhängnis werden. Die Demokraten haben die SS-Uniform-Fotos bereits wortgewaltig verurteilt. "Zuerst war ich erschrocken, dann bestürzt und schließlich angeekelt über das, was ich da gesehen habe", sagte Iotts Kontrahentin Kaptur über die Bilder. Und selbst aus den eigenen Reihen kommt Kritik. Eric Cantor, Nummer zwei der Konservativen im US-Repräsentantenhaus und jüdischen Glaubens, sagte, er distanziere sich explizit von Iott. "So jemanden kann ich nicht unterstützen."


Quelle: SPON
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Ares Hjaldar de Borg
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Re: US-Republikaner: Skandal um SS-Re-enactment
Antwort #1 - 10.10.10 um 21:57:23
 
Zitat:
Why is This GOP House Candidate Dressed as a Nazi?


An election year already notable for its menagerie of extreme and unusual candidates can add another one: Rich Iott, the Republican nominee for Congress from Ohio's 9th District, and a Tea Party favorite, who for years donned a German Waffen SS uniform and participated in Nazi re-enactments.



Ganzer Artikel mit Fotos und Video
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Ares Hjaldar de Borg
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Re: US-Republikaner: Skandal um SS-Re-enactment
Antwort #2 - 10.10.10 um 22:04:06
 
Zum einen ist es natürlich eine politische Schlammschlacht, aber zum anderen ist es auch als Amerikaner nicht besonders geschickt, sich in einer SS-Uniform fotografieren zu lassen und dann zu behaupten, es wäre alles unpolitisch. Wenn man WW2-Re-enactment machen will, und beide Seiten für die Darstellung von Kampfszenen braucht, dann ist die Wehrmacht das maximal noch historisch Vertretbare. Auch in der WW2-Re-enactorszene ist die SS-Darstellung weithin verpönt, in Deutschland und Österreich zu Recht gleich ganz verboten. Gefährlich finde ich vor allem, daß solche Darsteller ganz schnell für ein mieses Image in der Öffentlichkeit sorgen und sich das auch auf andere Darstellungszeiten auswirken kann.
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Waldschraat
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Re: US-Republikaner: Skandal um SS-Re-enactment
Antwort #3 - 11.10.10 um 17:20:02
 
Ich finde WW2-Reenactment ist schon an sich ein heikles Thema, weil es eben Ideologien waren, die hinter diesen Armeen standen (wenn wir von der Roten Armee und der Wehrmacht und Waffen-SS sprechen).
Das macht es in meinen Augen schwierig da eine klare Linie zu ziehen.

Trotzdem muss ich sagen, dass es ein überaus interessantes Thema ist, weil ich mich über mein zweites Hobby, den Militärmodellbau auch mit der Thematik befasse.
Aber dadurch eben nur mit dem technischen Aspekt (mein Interesse geht also eher in die Richtung, wie dick war die Panzerplatte am T-34 an der-und-der Stelle)


Aber wie du schon sagtest, Ares, SS-Reenactment als Amerikaner und dann noch Republikaner und Anhänger der im Artikel genannten "Tea-Party-Bewegung" ist mehr als ungeschickt.  Augenrollen
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Catherine
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Re: US-Republikaner: Skandal um SS-Re-enactment
Antwort #4 - 12.10.10 um 07:25:12
 
Offtopic:

@Waldschraat: Warst du schon in Munster im Panzermuseum? Eriol fands Super. Zuletzt hat er glaube ich den Centurion als Schnittmodell fertiggestellt.
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Waldschraat
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Re: US-Republikaner: Skandal um SS-Re-enactment
Antwort #5 - 12.10.10 um 07:39:01
 
Offtopic

@Meyra: In Munster war ich schon, als da die Modellbauausstellung war. Wunderbare Originale stehen da ja.
Dazu kamen noch einige Dioramen, bei denen einem die Augen aus dem Kopf fielen. Ich bin aus dem Fotos knipsen gar nicht mehr rausgekommen.
War auch schon in dem "Kriegsmuseum" in Overloon. Da steht zwar eher alliiertes Kriegsmaterial ist aber ebenfalls interessant. Vielleicht als Tipp. Zwinkernd
Welchen Maßstab baut Eriol denn? Vielleicht könnt man ja im OT-Bereich mal einen Thread einrichten Smiley

Sorry fürs OT, back2topic. Cool
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Re: US-Republikaner: Skandal um SS-Re-enactment
Antwort #6 - 14.10.10 um 11:46:37
 
mal ne blöde Frage. Wie sieht es dann mit WW1 Reenactment aus? Bzw. wird das überhaupt betrieben, da gäbe es ja auch keine "großen" Probleme mit der Ideologie (Natürlich wars nicht gut). Ebenfalls gibt es ja soweit ich weiß niemanden mehr der aktiver Teilnehmer des ersten Weltkrieges war. Weswegen ich kein WW2 Reenactment betreiben könnte. Wenn jetzt ein Veteran kommt und sieht das die "jüngeren" Generationen nachstellen war er erlebt hat. was wird der sich dann denken?
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im mittelalter gabs noch kein feuer............ WTF?!
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Ares Hjaldar de Borg
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Re: US-Republikaner: Skandal um SS-Re-enactment
Antwort #7 - 14.10.10 um 12:08:07
 
Ich glaube, seitdem Harry letztens gestorben ist, gibt es keine lebenden Veteranen des 1. WK mehr.

WW1-Re-enactment gibt es aber sehr wohl, z.b. in Dorstadt.
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Jeanne de Beaumont
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Re: US-Republikaner: Skandal um SS-Re-enactment
Antwort #8 - 14.10.10 um 18:07:27
 
WW2 und Nachkriegszeit Re-enactment gibt es aber auch.
z.B. in Dorstadt http://www.furor-normannicus.de/ger/galerie/lager_dorst_09/129.html(und Folgende) Nur beschränkt man sich bei uns zumeist auf die Darstellung der Siegermächte, während es z.B. in England durchaus üblich ist, daß auch Deutsche dargestellt werden. Man braucht schließlich einen Gegner...  Zwinkernd

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Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort, die verpasste Gelegenheit
 
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