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11.-12. Jh. Ausrüstung eines Knappen (Gelesen: 6063 mal)
Chris
Fyrdsmann
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11.-12. Jh. Ausrüstung eines Knappen
18.09.03 um 20:07:08
 
Hallo,

also entweder ich stell mich zu blöd an Durchgedreht oder es gibt nur sehr wenig Seiten im Internet, die über die Gewandung und Rüstung eines normannischen Knappe im 11. - 12. Jh. aufklären.

Wenn einer von euch über solches Wissen verfügt, bitte ich ihn mich daran teilhaben zu lassen. Smiley

mfg

Chris
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Tankret de Donjon-Blanc
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Re: 11.-12. Jh. Ausrüstung eines Knappen
Antwort #1 - 19.09.03 um 17:08:32
 
Da bist du nicht zu blöd für, darüber gibt es sogut wie keine Infos im Netz.

Ich weiß zu deiner Frage nur ein paar Details:
Knappen haben in 12. Jhr. (11 Jhr. ???) sich nicht aktiv (also als Kämpfer) beteiligt. Dies gilt zumindest für Europa. Ob dies auch auf Kreuzzügen so war weiß ich nicht. diese Information ließ sich indirekt aus einer Anekdote (Primärquelle um 1150 im Rahmen der Schlacht von Standarte 1148; das Buch aus dem ich das habe fällt mir gerde nicht ein, war aber ein engisches Werk aus der Unibibliotek Essen, es müsste sich somit rausbekommen lassen) schließen in der ein englischer Ritter, um unbeschadet durch die Linien des Gegners zu gelangen sich die über schulterlangen Haare (siehe Galerie) auf Kinnlänge bzw. Schulterlänge gekürzt hat. Hierdurch wurde er für einen Knappen gehalten.
Knappen hatten also im 12. Jhr. den bekannten Prinz- Eisenherz Schnitt (Pagenschnitt) und waren nichtkombatanten die nicht angegriffen oder gefangengesetzt wurden. Dies wird auch in Sekundärquellen bzw. Tertiärquellen so für das 12. Jhr. so dargestellt.  
Knappen werden daher keine besondere Rüstung oder Waffe besessen haben, es sei den sie waren gerade bei der Ausbildung bzw beim Trainieren. Da sie edler Abkunft waren, wird ihre Kleidung beim Dienst am Hof bzw. an der Tafel besser als die von Volk getragene sein. Bei ihren anderen Aufgaben wird ihre Kleidung, wie auch die der Ritter, einfacher gewesen sein. Denn Stallmisten, Pferdeputzen, Waffen und Rüstzeug reinigen kann eine edles Gewand schon zu Grunde richten.
Möglich ist zum Ende des 12. Jhr. Knappen mi parti (also farblich längs geteilte) Gewänder getragen haben. ggf. in den Wappenfarben ihrers Herrn. mi parti war bis Ende des 12 Jhr. typisch für die Gewandung der Dienerschaft bei offiziellen Anlässen. Im 13. Jhr. wurde sie auch in der höfischen Mode modern.                        
Soviel zu Knappen von mir
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mit ritterlichem Gruß Tankret de Donjon-Blanc
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Chris
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Re: 11.-12. Jh. Ausrüstung eines Knappen
Antwort #2 - 19.09.03 um 18:53:03
 
Danke für die schnelle Anwort.  Smiley

Darf ich als Knappe eigentlich eine knöchellange Cotte bzw Surcot tragen oder ist das den Rittern und Adligen vorbehalten? Gleiche Frage beim Tasselmantel.
Oder sind die drei aufgezählten Kleidungsstücke bei den Normannen im 11.-12. Jh. noch gar nicht in Mode?

mfg

Chris
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Ares Hjaldar de Borg
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Wulfen
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Re: 11.-12. Jh. Ausrüstung eines Knappen
Antwort #3 - 19.09.03 um 20:07:04
 
Kleiner Hinweis zu Deiner Frage... Knappen sind natuerlich auch Adlige, nur - noch - keine Ritter. Zwinkernd
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The monks wanted God to deliver them from our fury. Seems like God is on our side - we deliver more souls.
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Chris
Fyrdsmann
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Re: 11.-12. Jh. Ausrüstung eines Knappen
Antwort #4 - 19.09.03 um 22:04:39
 
Ja, natürlich sind Knappen aus dem Adel. Aber ich dachte, sie sind für die Zeit der Knappschaft ihres Standes enthoben und nur ihrem Ritter verpflichtet. Ist das etwa nicht so?  ???
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Tankret de Donjon-Blanc
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Dorsten-Wulfen
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Re: 11.-12. Jh. Ausrüstung eines Knappen
Antwort #5 - 20.09.03 um 09:48:59
 
Nein das ist nicht so. Eine ähnliche Unterscheidung kann man noch bei Offizieren sehen die ja auch mal nur aus dem Adel rekrutiert wurden. Diese durchlaufen ja auch eine Ausbildung welcher sich noch heute in solchen Dienstgraden wie Fahnenjunker (entspricht dem Dienstgrad Unteroffizier), Fähnrich (entspricht dem Dienstgrad Feldwebel) erhalten hat. Diese Dienstgrade sind Formal den Offizieren zugeordnet, wenngleich sie aber nur Aufgaben hatten die auch von Unteroffizieren erledigt wurden.   

Den Knappen, Pagen und jungen Edelfrauen waren auch bestimmte Dienste bei Hofe vorbehalten welche nur von ihnen durchgeführt wurden. Man musse also von Stand sein um einen solchen Dienst überhaupt leisten zu dürfen. Verg. hierzu den Artikel über den Hofmann auf diesen Seiten.      
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Tankret de Donjon-Blanc
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Dorsten-Wulfen
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Re: 11.-12. Jh. Ausrüstung eines Knappen
Antwort #6 - 20.09.03 um 09:58:22
 
Zur Kleidung: Es gibt für das 11 und 12. Jhr. noch keine Kleiderordnungen. Einzig die mi partie Kleidung wäre ein Kennzeichen um einen Diener oder Knappen kenntlich zu machen. Mache dir also lange oder kurze Gewandungen in mi partie für verschiedene Anlässe.    
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