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Arbeiten mit Knochen (Gelesen: 13838 mal)
Tankret de Donjon-Blanc
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Arbeiten mit Knochen
18.07.03 um 18:58:40
 
Das ist vermutlich ein weitgestecktes Thema. Zunge

Daher zunächst eine generelle Frage: Wie muss man den Knochen vorab bearbeiten damit man mit ihm arbeiten bzw ihn Lagern kann?
Sascha du hast doch Kenntisse darüber schreib doch bitte mal...     Smiley
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mit ritterlichem Gruß Tankret de Donjon-Blanc
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Sascha
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #1 - 21.07.03 um 07:41:29
 
Viel Wege führen nach Rom.
Nach dem gutem Essen versuche ich das Mark zu entfernen und den Knochen zu entfetten.
Ich mache dies indem ich ihn koche eventuell mit Waschpulver ( Achtung nicht zuviel davon!).
Das erfordert oft mehrere Gänge und ein wenig Geduld mit dem Messer, um die Knochenhaut Muskelansätze und die Innereien zu entfernen.
Historisch wurde wohl Pottasche für so was genutzt.
Andere  Wege, welche ich aber noch nicht ausprobiert habe sind die Ameisen für sich arbeiten zu lassen, den Knochen zu vergraben oder in der Sonne bleichen zu lassen. Diese sind eventuell schonender fürs Material, da ein Knochen auch spröde werden kann, wenn man ihn zu lange kocht und  zuviel Fett entzieht. Dafür dauern sie aber auch länger...
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Bernhard Roussel d` Alencon
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #2 - 21.07.03 um 08:08:39
 
Laut lachendAlso aus meiner Kindheit kenne ich Versuche mit roten Waldarmeisen und toten Mäusen. Die kleinen Krabbler brauchen für soetwas nur 1-2 Tage! Ich schätze bei einem Knochen wo das Fleisch weich gekocht ist brauchen die nur einen Tag!

Ich wuste das ich meine sadistischen Kinderspiele irgentwann auszahlen! 8)
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Euer Bernhard Roussel d´Alencon ( Karsten Sommer )
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Eriol
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Mein Pilum ist solider
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #3 - 11.08.03 um 10:24:22
 
Ich habs mal mit ner ente und normalen schwarzen ameisen ausprobiert. die brauchen über eine woche dafür. und das ist ziemlich eklig. vor allem mit den maden die sich einnisten...
Also vorher GUT säubern! und besser nicht so hinlegen das hunde den knochen allzu interessant finden...
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Diskutiere nie mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herab und schlägt dich dann mit Erfahrung!
 
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ingo
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sein Zorn zerschlägt die
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #4 - 15.02.05 um 12:29:30
 
Richtig ist, dass die Knochen nicht zu lange kochen dürfen (können reissen), ich praktiziere meistens das Vergraben oder lasse auch verschiedene kleine Tiere für mich arbeiten  Zwinkernd .

Übrigens Bernhard schrieb Zitat:
Also aus meiner Kindheit kenne ich Versuche mit roten Waldarmeisen und toten Mäusen.
, das mit den Roten Waldameisen klappt gut - aber warum sollten tote Mäuse noch etwas von den Knochen abnagen können?  Laut lachend

Gegen das Ausbuddeln der Knochen durch fremde Hunde helfen Gehwegplatten (Beton) auf die Stellen legen (diese halten zudem die Stelle schön feucht und markieren die Position der Knochen), ansonsten kommen die Knochen in einen Drahtkorb, der gegen Verschleppen gesichert ist - nun können (bei uns im Garten Ameisen, Aaskäfer und Fliegen ihr Festschmaus halten - je nach Witterung ist nach 2-3 Wochen das Gröbste getan.

Ein alter Trick ist (soweit verfügbar) das Einlegen/Einhängen in ein Fließgewässer - großer Vorteil: keinerlei Geruchsbelästigung (muss aber gegen Verspülen gesichert werden)

Eher abzuraten ist vom "Bleichen" in der Sonne, der Knochen wird zwar schon weiß (allerdings braucht es dazu auch schon so einige Zeit), aber der Knochen verliert auch sehr schnell elastische Komponenten und wird sehr spröde. Zum Würfel-Herstellen reicht dies sicher allemale aber Teile, die Belastungungen aushalten sollen (Gürtelschnallen, Armbrustnuss usw.) sollten daraus nicht mehr gebaut werden.
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Gruß, Ingo
 
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Bernhard Roussel d` Alencon
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #5 - 15.02.05 um 13:02:01
 
Zitat:
das mit den Roten Waldameisen klappt gut - aber warum sollten tote Mäuse noch etwas von den Knochen abnagen können? 


Laut lachend Ist glaube ich klar, dass ich die toten Mäuse zu den Ameisen legte und wer dann an wem knabberte!


Ich kenne noch eine Bezugsquelle für saubere Knochen!

Einfach mal bei einer Fabrik für "Formfleisch" nachfragen, die hollen hollen mit einem Hochdruckstrahl jedes Gramm "Fleisch" vom Knochen und machen daraus lecker Frikadellen und Schnittzel mit Einheitsform für die Fressautomaten.

Die sauberen Knochen sind dann Abfall!
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Euer Bernhard Roussel d´Alencon ( Karsten Sommer )
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ingo
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #6 - 15.02.05 um 13:07:38
 
Also ich habe gehört, dass "industrielle" Verarbeiter von Fleisch sich wegen BSE usw. nicht mehr so einfach erweichen lassen und deswegen Knochen nur noch sehr ungern abgeben  Ärgerlich
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Gruß, Ingo
 
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Bernhard Roussel d` Alencon
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #7 - 15.02.05 um 13:13:14
 
Mmmh, müsste ich bei uns in Bocholt mal nachfragen, ansonsten kennt doch wohl jeder einen befreundeten Schlachter/Metzger oder Wildzüchter! Oder etwa nicht ? Laut lachend
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Euer Bernhard Roussel d´Alencon ( Karsten Sommer )
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ingo
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #8 - 15.02.05 um 13:17:04
 
Bin seit fast 12 Jahren Vegetarier - da ist es mit der "Freundschaft" zu Schlachtern so eine Sache - besorge mir meine Knochen meist "von der Straße" oder von Freunden (also nicht deren Knochen  Traurig , sondern, die besorgen mir welche  Laut lachend )
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Gruß, Ingo
 
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Catherine
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Erare maskulinum est.

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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #9 - 15.02.05 um 15:35:42
 
Ich hab früher KNochen aufm Feld gesucht. Immer wenn der Bauer seine Felder bestellt hat hat er so ein bis 2 Hasen die WOche erwischt. Mit Rattenknochen konnte man ja nicht soviel anfangen, aber ich hatte fast ein ganzes zusammen gesammelt. Naja, bis meine Mo die gefunden hat.

Also persönlich wär ich auch eher für die natürliche Methode. Was haltet ihr von Pyranhias? Die sollen auch saubere Arbeit leisten. Hab aber leider keine, die ich verleihen könnte  Zwinkernd.

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Doofe Leute sollten Schilder tragen, auf denen steht "Ich bin doof"!
 
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Bernhard Roussel d` Alencon
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #10 - 15.02.05 um 16:05:43
 
Pyranhias sind nicht so gut, da sie sehr tiefe Kratzer auf dem Knochen hinterlassen Zwinkernd

Aber ich habe einen Sami, der nagt auch alle blank Laut lachend
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Euer Bernhard Roussel d´Alencon ( Karsten Sommer )
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ingo
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sein Zorn zerschlägt die
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #11 - 15.02.05 um 20:10:52
 
"Sami" ? Heißt so Dein Zivi ?  Laut lachend
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Gruß, Ingo
 
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Bernhard Roussel d` Alencon
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #12 - 15.02.05 um 20:18:22
 
Nee, dass ist mein Schwager, immer der erste am Napf, hier im Forum heisst er Berenga Smiley
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Euer Bernhard Roussel d´Alencon ( Karsten Sommer )
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William de Granville
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Freischwebendes Radikal
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #13 - 18.02.05 um 09:31:43
 
soweit mich meine Chemiekenntnisse net verlassen haben wird in manchen industrien Natronlauge benutzt um fleisch von den Knochen zu lösen. Aufgrund der Symbole auf den entsprechden Flaschen und der industrielle anwendung denke ich das ist ein gute Weg die Knochen Blank zu bekommen.

In wie weit sich das negativ auf die Quallität und Haltbarlkeit der Knochen auswirkt, kann ich net sagen. evtl lohnen sich aber tests damit.

Für Chemiker / Lehrer *g* und Apothekenmitarbeiter sollte es ein leichtes sein entsprechende Test durchzuführen.

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Soweit von mir
MfG William aka Claas
p.s. Rechtschreibfehler sind gewünscht und dienen der Belustigung des einfachen Volkes !
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ingo
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Havelland
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Re: Arbeiten mit Knochen
Antwort #14 - 18.02.05 um 17:08:16
 
Hallo William,

die Natronlauge wirkt auf den Knochen wie folgt:
organische und fettreiche Stoffe (Fleischreste, Knochenmark) werden zersetzt und lassen sich tatsächlich leichter vom Knochen entfernen - Fett + Lauge gibt Seife und die löst sich in Wasser gut.

Nun das Problem: die Lauge greift auch das Kollagen im Knochen selbst an - Folge: der Knochen wird spröde und brüchig. (Im Gegensatz zur Behandlung mit Säure, die löst die Kalkbestandteile auf - Folge: der Knochen wird biegsam wie Gummi).

Der Einsatz von Natron- oder Kalilauge hat also zum einen Vorteile, ist aber auch mit Nachteilen behaftet. Die  Verweildauer des Knochens sollte genau kontrolliert werden, löst sich das Fleisch leicht, Knochen raus aus der Lauge und alles gut im klaren Wasser spülen.

Wer aus den Knochen nichts herstellen möchte, also nur ´ne Trophäe oder ein Skelett zusammenbauen möchte (was nicht belastet wird) der muss nicht wie ein Schießhund aufpassen und kann noch ein Bierchen mehr trinken und die Lauge für sich arbeiten lassen. ...

Nebeneffekt vom lange in der Lauge liegen lassen: Das Fett in den Knochen wird auch verseift und die Knochen sind danach schon etwas vorgebleicht.

Noch allen einen schönen Tag
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Gruß, Ingo
 
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