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    Presseartikel über Furor Normannicus




    Aus der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), Montag, 11. November 2002

    Leckerer Linsenbrei stoppt Plünderei

    Kiepenkerl trifft Rittersmann: Der Heimatverein Lippramsdorf hatte sich am Freitag das dunkle Mittelalter in das Heimathaus geholt - die Gruppe Furor Normannicus. Doch bald stellte sich heraus, dass nicht alles am Mittelalter so wirklich dunkel war.

    Die Schauspieler von Furor Normannicus entführten die mehr als Hundert Gäste in eine Welt zwischen Schild und Schwert, aber auch zwischen Musik, Genuss und Stil. Übersetzt heißt der Gruppenname zwar soviel wie "die Raserei der Normannen", aber so brutal waren sie dann doch nicht. Sie verzichteten sogar ausnahmsweise aufs Plündern. Vielmehr freuten sie sich über kulinarische Köstlichkeiten, die bald eifrig aus der Küche des Heimathauses in den Saal gekarrt wurden. Klar, dass die Gerichte auch einer gut 1000 Jahre alten Speisekarte entstammten.


    Zur Eröffnung gab´s Früchtebrot plus Butter. Dazu wurde Met gereicht. Doch bevor das Mahl beginnen durfte, gaben die Normannen einige Tipps. So sei es überaus höfisch, wenn man beim Brot halten den kleinen Finger abspreizt. Das mache einen eleganten Eindruck. Ebenso stilvoll sei es, wenn das Brot stückchenweise via Messer zum Mund geführt werde. Die Lippramsdorfer befolgten die Ratschläge und es sah wirklich recht höfisch aus. Da merkte der Betrachter gleich die Nähe zur Burg Ostendorf.

    Im Hintergrund plätscherte Mittelaltermusik, alle speisten und tranken friedlich und höfisch vor sich hin. Da zückte einer der Ritter plötzlich sein riesiges Schwert und . . .


    zeigte es den Besuchern und erklärte die Besonderheiten der Waffe. Keine Panik. Weitere Infos gab´s zu den unterschiedlichen Kleidungsstücken. Denn Normanne ist nicht gleich Normanne.


    Bevor sich nicht doch noch eine Raserei entwickelte, legten die Küchenmeisterinnen nach und servierten gefüllte Brote mit Linsenbrei. Eine erst befremdliche, aber umso schmackhaftere Kost. Abschließend wurden den Normannen "Nonnenfürzchen" kredenzt: ein zuckersüßes Gebäck, das bei weitem nicht so schmeckte, wie es hieß.


    Die Gruppe Furor Normannicus bestach durch Authentizität. Bei den Schauspielern aus Wulfen stimmte alles. Jedes Kopftuch, jeder Umhang, jede Waffe, jeder Schild und jeder Schuh sahen echt aus. Auch die Teller, Tassen und Trinkkelche hätten in jedem Robin-Hood-Film mitmachen können. Gäste und Kiepenkerle waren begeistert. Und sie lernten, dass Normannen auch ganz schön nette Jungs sein können. Zumindest, wenn man ihnen reichlich Linsenbrei serviert.



    Informationen im Internet:
    www.furor-normannicus.de


       -von Michael Meinders


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