Erle. "Jahresringe - Kunst-ERLEben im Schatten der Eiche", überschrieb die Künstlergruppe "dasselbe anders" ihre Aktion am Sonntag an der uralten Femeiche.

Lokale Themen möchte die Gruppe aufgreifen, erklärt Adolf Schweitzer. Einmal im Jahr stellen die sieben Kreativen ihre Werke gemeinsam vor, diesmal sollte sich alles thematisch um die Eiche und den Ortsteil Erle drehen. Ziel: "Die Eiche im Wandel der Zeit zu verarbeiten."


Bei Schweitzers Arbeiten waren durchweg Bäume das beherrschende Thema. Seine Künstlerkollegen Renate Giehl, Eveline Kriwet, Klaus Leister, Manfred Penders, Marie-Luise Stötzel und Gerda Tünte nahmen auch Landschaften in ihre Exponate auf, etwa Alleen im Herbst oder Collagen zu dieser Jahreszeit.


Acht Monate hat die Gruppe in die Aktion investiert, von ersten Ideen bis zur konkreten Suche nach Sponsoren. Über mangelndes Interesse konnten die Aussteller nicht klagen: Viele Radler und Spaziergänger schauten bei der Femeiche vorbei. Eine Ausstellung mit Bildern, Zeichnungen und Texten von Klaus Werner, Vorsitzender des Heimatvereines, skizzierte die über 1300-jährige Geschichte des Baumes.

Besonderer Clou der Aktion war das mittelalterliche Lager der Gruppe "Furor Normannicus". Bereits am Freitag schlugen die Wulfener an der Femeiche ihre Lager auf, eine Zeitreise ins 12. Jahrhundert machten sie möglich. Da aus der Zeit keine Zelte erhalten sind, hat die Gruppe Dekoration und Kleidung komplett selbst gefertigt. "Das Lager als kleine Welt und nicht als leblose Ausstellung" ist der Anspruch der Gruppe.


Für die Schaukämpfe - inklusive den Gegner einschüchterndes Gebrüll - hat sich Furor Normannicus strenge Regeln gesetzt. Die Waffen gleichen den Originalen, sind aber nicht scharf geschliffen.


Zu gewinnen gab es bei der Aktion Gnome und Waldgeister, von den Künstlern um die Eiche aufgestellt. Vom Erlös möchte "dasselbe anders" den Jungen und Mädchen der Erler Kindergärten einen Erlebnistag im Wald ermöglichen. Schweitzer: "Das lag beim Thema Femeiche ja nahe."    -rtl