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Wrack-Fund könnte britisches Kaperschiff sein (Gelesen: 2120 mal)
Ares Hjaldar de Borg
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Wrack-Fund könnte britisches Kaperschiff sein
09.08.12 um 18:43:49
 
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Zitat:
Tauchern könnte in Tonga ein sensationeller Fund gelungen sein: Vor einer Insel haben sie ein Wrack entdeckt, bei dem es sich um die "Port-au-Prince" handeln könnte. Das britische Kaperschiff ist 1806 gesunken - und soll einen Schatz aus Silber und Gold an Bord gehabt haben.
 
Die Besatzung der "Port-au-Prince" ahnte offenbar nichts Böses. Am 1. Dezember 1806 ankerte das britische Kaperschiff vor der Tonga-Insel Lifuka - und wurde so zur leichten Beute der Ureinwohner des polynesischen Inselstaats. Sie enterten das Schiff und massakrierten den größten Teil der Besatzung. König Finau 'Ulukalala ließ nur wenige Männer am Leben - darunter William Mariner.

Der damals 15-jährige Schiffsjunge kehrte rund vier Jahre später nach Großbritannien zurück. Das Buch, das über sein Abenteuer erschien, ist heute eine der wichtigsten Quellen über Tonga vor der Christianisierung.
Wohl nur deshalb erfuhr die Welt überhaupt etwas vom Schicksal der "Port-au-Prince" - und jetzt glauben Taucher, das Wrack des Schiffs entdeckt zu haben.

Vor der Inselgruppe Ha'apai stießen sie auf Reste eines mit Kupfer verkleideten Rumpfs. Damit stamme er nach Expertenangaben aus der Zeit zwischen 1780 und 1850, sagte Sandra Fifita vom tongaischen Tourismusministerium am Donnerstag. An Bord des Freibeuterschiffes könne sich Berichten zufolge ein Schatz aus Gold, Silber, silbernen Kerzenhaltern, Kruzifixen und Abendmahlskelchen befinden. Das Schiff hatte 1805 auf Kaperfahrt spanische Siedlungen in Peru geplündert und spanische Schiffe überfallen, bevor es zum Walfang in den Pazifik ziehen wollte.

Der Schatz wurde bisher freilich noch nicht entdeckt. Darren Rice, einer der bislang nur zwei Taucher, die das Wrack gesehen haben, ist trotzdem überzeugt: "Nur ein einziges Schiff aus dieser Zeit ging im Ha'apai-Archipel verloren - es kann also nur die 'Port-au-Prince' sein."

Experten hegen Zweifel

Das aber halten Fachleute für eine gewagte These. Es könnten zur fraglichen Zeit auch andere Schiffe in dem Gebiet gesunken und längst in Vergessenheit geraten sein, meint Martin Siegel, Chef der Gesellschaft für Schiffsarchäologie. Die Meldung vom Fund des berühmten Wracks sei deshalb "eher populistisch und euphorisiert als wissenschaftlich belegt".

Zwar sei nicht auszuschließen, dass es sich tatsächlich um die "Port-au-Prince" handele. "Zu einer Identifizierung gehört allerdings mehr", so Siegel. Holzproben etwa können mit Hilfe des dendrochronologischen Verfahrens verraten, wo und zu welcher Zeit das Holz für den Rumpf geschlagen wurde. Haben Archäologen mehr Glück, finden sie in einem Wrack gleich den Namen des Schiffs - beispielsweise auf der Schiffsglocke oder auf einer Kanone. Dumm nur, dass die Ureinwohner bei ihrem Überfall im Dezember 1806 wahrscheinlich auch die Kanonen mitgehen ließen.

Optimistischer äußerste sich Hanz Günter Martin von der Deutschen Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie (Deguwa). Am Wrack seien keine Schatztaucher am Werk gewesen, und der Fund sei von Tongas Tourismusministerium offiziell verkündet worden. Das seien gute Zeichen - "aber identifiziert ist das Schiff damit natürlich noch lange ist". Bisher wisse man nur, dass die Kupferbeschichtung des Rumpfs und der Fundort zur "Port-au-Prince" passen. "Deshalb ist das wissenschaftlich gesehen nichts weiter als eine Arbeitshypothese", betont Martin. "Man wird sehen, was dabei herauskommt."

Dafür wird Geduld notwendig sein. Taucher Rice berichtete, das Wrack liege auf einem Riff in einer Region mit sehr rauer See. "Seit 200 Jahren wird es von vier bis fünf Meter hohen Wellen überspült, Wrackteile liegen auf dem gesamten Meeresboden verteilt." Wegen der rauen See könnten erst im November oder Dezember weitere Tauchgänge unternommen werden.


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