Geoffrey
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Anrath
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Ich interpretiere das jetzt so, dass du ein Schaukampfschwert haben möchtest, dass sowohl für den Schaukampf als auch für die Darstellung des 12. Jahrhunderts taugen soll.
Was "Arten" von einhändigen Klingenwaffen angeht, so gibt es neben dem klassischen Schwert, das sich in keine weiteren "Arten" unterteilt, natürlich noch die Axt und den Malchus (eine einschneidige Klinge, die vor allem zum Hieb und Schnitt geeignet ist; Ares und Uthred haben z.B. solche Waffen benutzt). Ich vermute, du möchtest aber beim eigentlichen Schwert bleiben. Wie gesagt, es gibt da keine "Arten". Sehr wohl gibt es aber Typisierungen, die von verschiedenen fachkundigen Experten (Behmer, Wheeler, Petersen, Oakeshott, Geibig) erstellt wurden, aber weder allgemeingültig noch einheitlich sind. Die alle hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.
Im 12. Jahrhundert sind sehr viele verschiedene Schwerttypen eingesetzt worden (alle einhändig), die sich in Klingenform, Länge und Breite der Hohlkehle, sowie Form des Pariers und des Knaufs unterscheiden. Schwertklingen waren wertvoll und wurden solange wiederverwendet, wie es nur ging. Oft genug waren sie zwei Jahrhunderte im Einsatz, vorausgesetzt sie gingen nicht verloren, waren von entsprechender Qualität und wurden gepflegt (was in der Regel aufgrund des Wertes der Fall war). Häufig tauschte man den Griff, Knauf und das Parier aus, wenn ein neuer Besitzer andere Wünsche oder Anforderungen hatte. Das heißt also, das auch Schwerter älteren Typs noch eingesetzt, oft aber umgebaut wurden, wodurch man nicht selten ältere Klingen mit neueren Armaturen findet. Pariere waren sowohl gerade als auch leicht geschwungen, solche neueren Datums in der Regel deutlich länger als die aus der Spätantike und dem Frühmittelalter. Knäufe (besser: Gefäße) gab es in unzähligen verschiedenen Formen wie Pilzform, Paranussform, oder auch als Scheibe. Die Birnenform und die Diamantform kamen erst später auf. Griffe wurden aus Holz, Tuch, Leder und Draht, bzw. Kombinationen daraus gefertigt.
Übrigens waren Schwertklingen im 12. Jahrhundert in der Regel zwischen 80 und 100 cm lang. Das "Bastardschwert" (besser: langes Schwert) oder den Bihänder/Zweihänder findest du erst später. Auch sind die Schwerter im 12. Jahrhundert eher Schnitt- und Hieblastig. Solche, die primär zum Stechen geeignet waren, kommen erst spät im 13. Jahrhundert auf, was mit der Entwicklung der Rüsttechnik und neuen Anforderungen an das Schwert zusammenhängt.
Was den Stand anbelangt, so ist das Führen einer Axt, eines Malchus oder eines Speers als einfacher Mann wesentlich passender, wenn es um die Darstellung geht. Berufskrieger wie z.B. Sergeanten haben jedoch ebenfalls Schwerter getragen. Diese dürften dann aber von einfacherer und älterer Machart gewesen sein. Ein Schwert hatte, gerade im zivilen Leben, eine sehr ritterliche Symbolkraft. Diesen Aspekt sollte man bei einer Darstellung berücksichtigen. Beim Freikampftraining spielt er freilich keine Rolle.
Was Hersteller von Schaukampfschwertern angeht, suchst du am besten in älteren Threads nach oder googelst ein wenig. Da solltest du schnell fündig werden.
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