Die Frage ist schwer zu beantworten, da es keinen "Berufsstand" Infanterist gab. Auch Söldner ist nicht klar umrissen. Generell kannst Du aber davon ausgehen, daß bei den meisten mittelalterlichen Menschen Fleisch bei weitem nicht so oft auf dem Speiseplan stand, wie bei uns Mitteleuropäern heute. Der Beruf des Fleischers beispielsweise entwickelt sich erst mit den aufblühenden Städten zu vollem Ansehen, da er seine Ware in sehr kurzer Zeit verkaufen muß (Verderblichkeit des Lebensmittels).

Das Hochmittelalter beschreibt ohnehin eine Zeit des Umbruches: Hatte sich die Ernährungssituation schon im späten Frühmittelalter (9./10. Jahrhundert) gebessert, so gab es gerade im 12. Jahrhundert große Änderungen in den Ernährungsgewohnheiten. Zu dieser Zeit wird die Nutzung des Landes nämlich immer deutlicher reglementiert. Grob gesagt: Wo früher noch der Bauer Kleinwild jagen durfte, hatte nun nur noch der Herr Recht auf das Wild. So gehört regelmäßiger Fleischkonsum auf dem Land in dieser Zeit eher zur adligen Lebenswelt.

In den nun aufkommenden Städten sieht es da schon anders aus: Durch die immer weiter wachsenden Märkte und den Austausch von Waren lohnte es sich auch, auch außerhalb von besonderen Festtagen Fleisch als Konsumgut anzubieten. Daher ist der Fleischkonsum, so seltsam das auch klingt, in den Siedlungszentren und Marktflecken höher als auf dem Land - das wird im Laufe des Spätmittelalters noch stärker werden (vgl. zum Fleischkonsum z.B. die Forschungen von Massimo Montanari).

Zu Deiner Frage: Es hängt von den Lebensumständen ab, von Reichtum und Einsatzort, von Herkunft und Heimat, und vom sozialen Umfeld der Person. Eine genaue Antwort mit statistischen Mengenangaben ( x kg Fleisch/Jahr) kann ich Dir leider nicht geben.