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Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh (Gelesen: 9869 mal)
Sergeant-Kramer
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Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh
29.01.12 um 10:52:40
 
Hallo,

ich mal gelesen das sich die Herrscher Frankreichs, "Deutschlands" und Englands irgendwann im 12. Jh. mal getroffen haben, und sich darauf geeinigt haben, dass die französischen Heere ein rotes Kreuz, die "Deutschen", ok sagen wir die des Reiches, ein Schwarzes wenn ich mich nicht irre, und die Englands ein weißes tragen sollten um erkennen zu können mit wem man es zu tun hatte. Meine Frage wäre jetzt, galt diese Regelung auch noch in den 90ern oder starb sie mit der "Einführung" der Heraldik praktisch aus und wenn es sie noch gab, welcher Stand und auf welchem Kleidungsstück trug man das Kreuz?

Danke im Vorraus Zwinkernd

Gruß Tim
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Geoffrey
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Anrath
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Re: Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh
Antwort #1 - 29.01.12 um 16:05:05
 
Das halte ich mit hoher Wahrscheinlichkeit für falsch. Klingt für mich nach einem Irrtum, der aus der Tracht der verschiedenen Ordensritter (Templer, Deutschritter, Johanniter, etc.) entstanden ist, denn diese trugen Kreuze in den genannten Farben, wobei sich die Farbkombination zumindest bei den Johannitern im Lauf der Zeit geändert hat. Die Armeen der Könige der genannten Reiche trugen keine Kreuze. Diese waren den Kreuzfahrern vorbehalten. Zumindest vom ersten Kreuzzug weiß ich, dass man sich ein rotes Kreuz aus Stoff auf die Kleidun g nähte (order nähen ließ), wenn man das Gelöbnis ablegte, in den Kreuzzug zu ziehen - mit anderen Worten: "das Kreuz nahm".
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Sergeant-Kramer
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Germany, 27793 Wildeshausen
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Re: Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh
Antwort #2 - 29.01.12 um 17:45:36
 
Ja, von dem sogenannten "Kreuz nehmen" habe ich auch schon gehört und gelesen. Ist es denn als englischer Ritter um 1190 beispielsweise in ordnung auf seinen Gambeson ein Kreuz zu nähen, wenn dieser auch am dritten Kreuzzug teilgenommen hatte und wieder zurück im Jahr 1194 kam und es immer noch tragen würde? Oder käme das mehr oder weniger zu sehr zusammen gereimt rüber?
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Ares Hjaldar de Borg
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Wulfen
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Re: Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh
Antwort #3 - 29.01.12 um 19:13:27
 
Das war eine Regelung während des 3. Kreuzzuges, wonach man erkennen sollte, wer welche Sprache sprach.

Vergleiche Tankrets Artikel über die Rüstungen:

Zitat:
In diesem Zusammenhang erklärt sich auch die Vereinbarung von 13. Januar 1188 zu Gisors, in der Philipp II. von Frankreich, Heinrich II. von England und Philipp von Flandern bestimmte Farben für die Kreuze ihrer Mannen bestimmten: Rote Kreuze für die Franzosen, weiße für die Engländer und grüne für die Flamen. Zweck dieser Einteilung sollte es sein, die Kommunikation unter den Truppen zu erleichtern, da man so erkennen konnte, welche Sprache der andere sprach.
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Sergeant-Kramer
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Re: Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh
Antwort #4 - 29.01.12 um 19:59:51
 
Ahh,
das trifft sich ja gut. Da die Darstellung meiner Gruppe von 1180 bis 1200 geht und wir auch Engländer darstellen könnte man sich soetwas doch zu nutze machen oder nicht? Nächste Frage wäre jetzt auf welchem Kleidungsstück das Kreuz wohl getragen wurde. Wenn einer es weiß oder eine Ahnung hat...

Gruß
Tim
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Tankret de Donjon-Blanc
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Re: Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh
Antwort #5 - 31.01.12 um 17:25:09
 
Auf Mänteln Waffenhemden usw. wie oben steht soll ja die Kommunikation herstellbar sein.
Eine unterscheidung zu den Ordensrittern ist zu diesem Zeitpunkt bei den Johannitern noch sehr einfach, da diese eine Mönchskutte (schwarz mit weisem Kreuz) anstatt eines Waffenhemdes über der Rüstung und ungerüstet trugen. Ob das auch bei den Templern so war weiß ich nicht.   
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mit ritterlichem Gruß Tankret de Donjon-Blanc
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Michael von Schweinspeunt
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Re: Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh
Antwort #6 - 31.01.12 um 18:51:34
 
Ist bei den Templern zumindest in der Zeit noch genauso. Zu der Zeit noch Langärmelige Kutte, auch über Rüstung.
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Michael von Scheinspeunt
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Sergeant-Kramer
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Germany, 27793 Wildeshausen
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Re: Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh
Antwort #7 - 01.02.12 um 21:30:03
 
Also gut,
auf Mäntel und Waffenhemden ergibt Sinn. Weniger wahrscheinlich auf dem Gambeson schätze ich, oder? Habe mir nämlich vor kurzem einen genäht und da viel mir dann wieder ein.
Gruß
Tim
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Tankret de Donjon-Blanc
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Dorsten-Wulfen
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Re: Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh
Antwort #8 - 02.02.12 um 22:40:45
 
Wenn man kein Kettenhemd hatte ist es sogar warscheinlich, das man dort ein Kreuz drauf befestigt hatte.
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mit ritterlichem Gruß Tankret de Donjon-Blanc
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Sergeant-Kramer
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Germany, 27793 Wildeshausen
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Re: Kreuz zur Erkennung der Nationalität spätes 12. Jh
Antwort #9 - 03.02.12 um 18:53:35
 
Ok, da wären wir dann wieder beim beliebtem Thema Gambeson als Primärschutz im 12. Jahrhundert bzw. überhaupt Gambeson im 12. Jahrhundert. Wie dem auch sei. Ich habe vor einen Ritter darzustellen, ergo: Ich trage ein Ringpanzer darüber. Wäre es demnach nun Schwachsinn ein Kreuz auf den Gambeson zu nähen? Habe auch schon interpretierte Bilder von Stoffkreuzen auf Ringpanzern gesehen. Kann das auch gewesen sein?

Gruß
Tim
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