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Dreispitzknauf im 12. Jh.?? (Gelesen: 10702 mal)
Sergeant-Kramer
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Dreispitzknauf im 12. Jh.??
13.12.11 um 18:38:49
 
Hallo,

ich habe eine Frage zu Oakshotts "cocked hat" oder auch Dreispitzknauf. Da diese ja so wie ich das verstanden habe von den Wikingerknäufen abstammen, müssten sie doch wo sie ja im 13. Jahrhundert sehr modern werden, auch im 12. Jahrhundert träger gefunden haben oder liege ich da falsch?

Gruß
Tim
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Geoffrey
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Re: Dreispitzknauf im 12. Jh.??
Antwort #1 - 13.12.11 um 19:51:06
 
Am besten wäre es, du stellst mal ein Bild ein, das man sehen kann, was du meinst. Vom "cocked hat" gibt es nämlich einige verschiedene Varianten. Unten ein Bild von zwei Varianten, die nach Alfred Geibig (kurz: der deutsche Oakeshott, nur mit aktuellerem Forschungsstand) aus dem 13. Jahrhundert stammen und beides gilt als "cocked hat" (oder Knauf vom Typ 13, wie Alfred Geibig ihn bezeichnet):

...

Das rechte Schwert ist übrigens ein sehr schönes und in der ganzen Machart sehr typisches Exemplar aus dieser Epoche.  Smiley Hier noch ein Bild davon.



...

Aber du wolltest ja eine Antwort zum 12. Jahrhundert und siehe da: Geibig ordnet eben jenen Schwerttyp ins späte 12. und ins 13. Jahrhundert ein. Aber bitte unbedingt beachten, das für die zeitliche Einordnung nicht allein das Gefäß, sondern auch die Klinge und das Parier herangezogen wird! Diese beiden Punkte müssen ebenfalls stimmen. Allein nach dem Knauf bestimmen zu wollen, ob ein Schwert in ein bestimmtes Jahrhundert passt, ist Quatsch.  Zwinkernd

P.S. Und bitte einmal auf die Hohlkehle achten und daran denken, was der gute Werner im "Kurzschwert"-Thread geschrieben hat: Die Hohlkehle reicht über das Parier hinaus bis in die Angel hinein!
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Sergeant-Kramer
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Re: Dreispitzknauf im 12. Jh.??
Antwort #2 - 13.12.11 um 20:00:28
 
Also das Schwert was ich mir ausgesucht habe, ist dem typischen normannischen Paranussknauf-Schwert (welches bekanntlich auch noch im 12. Jh. getragen wurde) sehr ähnlich, das heißt Klinge und Parierstange sind gleich nur der Knauf der sich ohne hin schon sehr ähnelt, ist eben ein dreispitz ähnlich wie bei dem zweiten Bild. Die Klingensache habe ich mir bei den Oakshottvergleichen einiger maßen abgesichert. hier mal das Bild:
http://www.arms-armor.com/one-hand-sword-detail_293
Vielen Dank für die schnelle Antwort Zwinkernd

Gruß
Tim
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Geoffrey
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Re: Dreispitzknauf im 12. Jh.??
Antwort #3 - 13.12.11 um 20:23:40
 
Das Schwert habe ich gestern schon auf der Seite gesehen, nachdem ich durch deinen Kollegen Vav darauf aufmerksam wurde. Als Schaukampfschwert für das 12. Jahrhundert kannst du es nach meinem Ermessen kaufen. Es sind halt die üblichen Abstriche zur "historical correctness"  Zwinkernd, die man bei diesen Schaukampfschwertern machen muss. Aber in seiner Gesamtheit (Knauf, Klinge, Parier) geht's in Ordnung.

Ich habe übrigens das Schwert mit dem Paranussknauf vor Urzeiten im Zeughaus Wiking in Köln gekauft und bin ganz zufrieden. Die Klingen sind vom Material her völlig okay. Ich habe schon mehrfach damit gekämpft (auch wenn mein Freikampfschwert Nr.1 inzwischen eines von Binns ist) und bisher ist alles fest, nichts wackelt, ist verbogen, die Klinge ist nicht übermäßig schartig und nichts.

Und ja: Schwerter mit Paranussknauf wurden alleweil noch im 12. und bis ins 13. Jahrhundert gefertigt, bzw. benutzt. Übrigens finde ich diese Knäufe (Geibigs Typ 16VI und 16VII) ausgesprochen chic.

Hier mal ein absolut überirdisch schöner Nachbau von Stefan Roth in scharf (!) und poliert (!!) im Stil ähnlich Geibigs Schwert Typ 9 mit einem Knauf Typ 16VII:

...

Cool
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Sergeant-Kramer
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Re: Dreispitzknauf im 12. Jh.??
Antwort #4 - 13.12.11 um 21:21:32
 
Ich muss hierzu jedoch noch sagen, dass die Holkehle hier nicht bis in die Angel reicht. Da mir das Schwert allerding hauptsächlich für den Kampfsport dienen soll, wobei die Klingen hin und wieder mal etwas vom original abweichen können, werde ich es mir wohl zu legen. In der Scheide sieht man dann ja auch nicht, ob die Hohlkehle bis in die Angel, oder nur bis knapp davor geht. Trozdem vielen Dank für die Hilfe. Habe erstens wieder was gelernt und zweitens weiß ich jetzt auch das es experten gab, die diese Knaufform auch aufs 12. Jh. datierten.

nochmal Gruß
Tim
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Sergeant-Kramer
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Re: Dreispitzknauf im 12. Jh.??
Antwort #5 - 13.12.11 um 21:24:34
 
misst mein letzter Kommentar galt meinem vorheriegen Post:D naja dann weißt Du ja wie ich das meine Zwinkernd
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Jeanne de Beaumont
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Re: Dreispitzknauf im 12. Jh.??
Antwort #6 - 14.12.11 um 17:29:22
 
Schön, dass Du Neues erfahren hast.

Im gleichen Atemzug sagst Du aber auch: Zitat:
Ich muss hierzu jedoch noch sagen, dass die Holkehle hier nicht bis in die Angel reicht. Da mir das Schwert allerding hauptsächlich für den Kampfsport dienen soll, wobei die Klingen hin und wieder mal etwas vom original abweichen können, werde ich es mir wohl zu legen.


Lass Dir aus leidiger Erfahrung dazu sagen, dass es zumeist Geld und Nerven spart, wenn man sich gleich etwas historisch- wie kampftechnisch korrektes zulegt. Wenn Du sehenden Auges etwas kaufst, von dem Du bereits beim Kauf weißt, dass es nicht dem entspricht, was Du eigentlich gern hättest, führt das unweigerlich zu Unzufriedenheiten. Erstens neigt man von vorn herrein dazu sich für das nicht ganz zutreffende zu rechtfertigen und zweitens kann es sein, dass Du in ein oder zwei Jahren mit Deiner Ausrüstung auf eine Veranstaltung gehen möchtest und dann feststelltst, dass genau jene Kleinigkeiten den entscheidenden Unterschied machen.
Daher als Tipp: Schlaf noch eine Nacht darüber und überleg Dir genau, ob Du diesen Kompromiß eingehen möchtest. Es ist immer schwer, sich von der Idee zu trennen, sich einfach anzuschaffen, was man sich in den Kopf gesetzt hat, kann aber sinnvoll sein.  Smiley Diese Entscheidung hängt dann eben davon ab, in welche Richtung sich die Darstellung entwickeln soll. 
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Drei Dinge sind unwiederbringlich: der vom Bogen abgeschossene Pfeil, das in Eile gesprochene Wort, die verpasste Gelegenheit
 
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Geoffrey
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Re: Dreispitzknauf im 12. Jh.??
Antwort #7 - 14.12.11 um 19:14:50
 
D'accord!

Aber wie weit möchtest du gehen? Wenn man ein Schwert haben möchte, das historisch wirklich korrekt ist, dann wird man wohl einen Schmied extra beauftragen müssen. Die sind rar gesäht und man bewegt sich auch in puncto Budget gleich auf anderem Terrain.  Zwinkernd

Trotzdem hast du natürlich Recht.

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Sergeant-Kramer
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Re: Dreispitzknauf im 12. Jh.??
Antwort #8 - 15.12.11 um 15:27:38
 
Darüber habe ich natürlich auch  schon nachgedacht. Sicher bin ich mir auch noch nicht ganz, jedoch tendiere ich momentan schon in die Richtung dieses Schwertes. Noch bin ich jung und das, dass nicht mein letztes Schwert sein wird weiß ich auch. Es ist ja auch nicht mein erstes. Ich denke für das was ich damit vor habe wird es reichen, ich werde mich abaer natürlich trozdem weiter um sehen Zwinkernd
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