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Malereien realistisch: Getüpfelte Steinzeit-Pferde (Gelesen: 2133 mal)
Ares Hjaldar de Borg
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Malereien realistisch: Getüpfelte Steinzeit-Pferde
07.11.11 um 23:55:35
 
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Zitat:
Höhlenmaler lügen nicht


Die Höhlenmalereien aus der Steinzeit sind naturgetreu: Damalige Wildpferde hatten tatsächlich ein geflecktes Fell, berichten Forscher. Die Genvariante für diese Farbe existierte schon vor Zehntausenden von Jahren.

Die gescheckten Pferde, die in einigen steinzeitlichen Höhlen auf den Fels gemalt wurden, sind einer Studie zufolge keine Fantasiegebilde. Genetische Untersuchungen am Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung haben ergeben, dass in Europa bereits vor mehreren Zehntausend Jahren Pferde mit Leopardenmuster existierten. Seine Ergebnisse veröffentlichte das internationale Team jetzt in den „Proceedings“ der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften (PNAS).

Bisher gingen Biologen davon aus, dass es bei Wildpferden nur schwarzes oder braunes Fell gibt und dass Flecken oder andere Muster demnach erst durch Züchtung der Hauspferderassen entstanden. Für ihre Studie analysierten die Wissenschaftler Erbmaterial aus 31 fossilen Wildpferdknochen aus West- und Osteuropa, von der Iberischen Halbinsel und aus Sibirien. Die Knochen stammten zum Teil aus der mehr als 12 000 Jahre zurückliegenden Ära der letzten Eiszeiten, teilweise aber auch aus der Jungsteinzeit.

Gefleckte Variante in Europa verbreitet

Bei sechs Tieren fanden die Forscher eine Genmutation, die bei modernen Hauspferden für das leopardenähnliche Punktmuster verantwortlich ist, das etwa bei den Rassen Knabstrupper, Appaloosa und Noriker vorkommt. Allerdings konnten die Forscher die genetische Variation nur bei Funden aus West- und Osteuropa, nicht aber bei Fossilien aus Sibirien und von der Iberischen Halbinsel nachweisen. Die gepunktete Form war in Europa alles andere als selten, insgesamt analysierten die Forscher nur zehn Proben aus dieser Region.

Dies steht im Einklang mit zahlreichen prähistorischen Höhlenmalereien in Frankreich. So sind vor etwa 25 000 Jahren die Bilder von getüpfelten Pferden in der Tropfsteinhöhle von Pech-Merle im Südwesten Frankreichs entstanden. Die DNA-Ergebnisse seien nun der erste Nachweis dafür, dass neben schwarzen und braunen Pferden auch diese gepunkteten Tiere tatsächlich existierten. Demnach reflektieren die Zeichnungen vermutlich die reale Umgebung der Menschen. „Die Menschen malten damals, was sie sahen“, sagt Terry O´Connor von der University of York, einer der Studienautoren.

Malereien realistisch – zumindest was die Fellfarbe angeht

Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass es sich eher um imaginäre Figuren aus der Hand von Schamanen handelt, die womöglich symbolischen Charakter hatten. Das widerlegen nun die Ergebnisse der Berliner Forscher. Sie vermuten, dass die Mutation den Pferden einen Überlebensvorteil gebracht hat: Die Tiere waren so in schneereichen Gebieten womöglich besser getarnt.
„Zu wissen, dass es solche gefleckten Pferde auch während der Eiszeit in Europa gab, liefert neue Einblicke und Impulse auch für die Archäologen, die die Höhlenmalereien interpretieren“, sagt Erstautorin Melanie Pruvost vom Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Denn jetzt sei klar, dass die Darstellungen zumindest in puncto Fellfarben realistisch waren.


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« Zuletzt geändert: 08.11.11 um 18:19:50 von Ares Hjaldar de Borg »  

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