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3000 Jahre alte Müllkippe bei Goslar entdeckt (Gelesen: 2464 mal)
Ares Hjaldar de Borg
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3000 Jahre alte Müllkippe bei Goslar entdeckt
22.09.11 um 09:53:25
 
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Zitat:
3000 Jahre alte Müllkippe bei Goslar entdeckt


Seit Jahrtausenden wird um den Harz Erz abgebaut. Jetzt sind Archäologen am Rammelsberg auf einen Schatz gestoßen: eine Müllkippe der Bergleute.

Archäologen haben im früheren Bergwerk Rammelsberg in Goslar eine vermutlich 3000 Jahre alte Müllkippe entdeckt. Wohl drei Jahrtausende lang haben Bergleute dort defekte Werkzeuge, Schuhe und andere für die Arbeit unbrauchbar gewordene Gegenstände in ein großes Loch geworfen, das beim Tagebau entstanden war. Die untersten Abfallschichten reichten vermutlich bis in die Bronzezeit zurück, sagte Lothar Klappauf vom niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. „Sie wären damit rund 3000 Jahre alt“.

Spuren des Bergbaus bei Goslar

„Es handelt sich um einen deutschlandweit einmaligen Glücksfund“, sagte Friedrich Wachholz, der die seit dem Jahr 2009 laufenden systematischen Grabungen an der historischen Bergmanns-Müllkippe leitet. Bislang sind die Wissenschaftler in Schichten vorgestoßen, in denen bergmännische Abfälle aus dem frühen Mittelalter liegen. „Wir haben dabei Teile von Öllämpchen gefunden, Stiele von Werkzeugen, Keile, Stoffreste, Lederriemen und Seilstücke.“

Bergleute der Bronzezeit

Die spektakulärsten bisherigen Funde sind die Reste von zwei zerschlissenen, etwa 800 Jahre alten Bergmannsstiefeln aus Leder und ein massives hölzernes Tragwerk. Dabei handelt es sich nach Klappaufs Worten vermutlich um eine mittelalterliche Arbeitsbühne, auf der die Bergleute standen, um Erz aus dem Berg zu schlagen. Letzte Sicherheit werde es aber erst geben, wenn die Konstruktion vollständig ausgegraben ist.

„Wenn wir noch 50 Zentimeter tiefer graben, stoßen wir voraussichtlich auf Funde aus dem Jahr 1000 nach Christus“, sagte Klappauf. Die historische Müllkippe sei aber noch viele Meter tiefer. Es werde noch Jahre dauern, um sie vollständig zu untersuchen. Derzeit spreche vieles dafür, dass Bergleute dort bereits in der Bronzezeit um das Jahr 1000 vor Christus unbrauchbar gewordene Gegenstände weggeworfen haben.

Als der Mensch das Kupfer entdeckte

Nach Gegenständen aus Metall werde man auf der Müllkippe vermutlich vergeblich suchen, sagte Grabungsleiter Wachholz. „Die Bergleute werden jedes noch so kleine Stück sorgfältig gehütet und nicht weggeworfen haben.“

Die Archäologen hatten die jetzt laufenden Grabungen vorbereitet, nachdem am Rammelsberg 1999 eher zufällig ein erster historischer Bergmannsschuh aus dem 10. Jahrhundert entdeckt worden war. Dass sie bei den Grabungen erfolgreich sind, habe zwei Gründe, sagte Grabungsleiter Wachholz. Zum einen sei das etwas abseits liegende Areal vom maschinellen Bergbau der Neuzeit unberührt geblieben. Zum anderen ist der kupferhaltige Boden so beschaffen, dass organische Substanzen auch in Jahrhunderten kaum verrotten.

Die Archäologen glauben deshalb, dass sie bei den weiteren Grabungen in den kommenden Jahren noch viele Funde aus immer fernerer Vorzeit machen werden.


Quelle: Welt
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