Um hier dem Geoffrey noch einmal unter die Arme zu greifen:
Zitat:Zunächst einmal denke ich, dass du dich von der Vorstellung rein militärischer Ränge verabschieden solltest
Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, Du wärest gut beraten zunächst einmal einen Schritt ins Zivileben zu gehen.
Mir ist natürlich bewußt, dass gerade der militärische Aspekt einen besonderen Reiz - gerade auf junge Männer - ausübt...(Natürlich sei auch erfahreneren Herren und übermütigen Demen diese Vorliebe gegönnt)
Dennoch: Wenn wirklich die Frage nach einer historischen Darstellung im Raum steht, sollte man das Pferd nicht von hinten aufzäumen! - Kettenhemd mit Turnschuhen ist halt leider eine nur bedingt ästhetische Kombination...
Es wäre daher einfach ratsam, sich zunächst einmal eine gut brauchbare zivile Darstellung aufzubauen. Die militärische Ausstattung ist teurer und aufwändiger in der Herstellung und ohne die historisch passende Unterkleidung auch nicht denkbar.
Je nach dem, wofür die Darstellung genutzt werden soll, wäre es sogar ratsam erst einmal eine einfache Arbeitskleidung eines einfachen Mannes zu rekonstruieren. Erstens ist es billiger, als die realistische Ausstattung eines Aligen oder berittenen Serjeanten, zweitens kann man hier die Techniken gut einüben, die besser sitzen sollten, wenn man richtig teure Stoffe für die gehobene Darstellung unter die Nadel bekommt und drittens - aus leidvoller Erfahrung - rekonstruiert man die Kleidung des gehobenen Standes realistisch, kann man darin keinen Handschlag mehr tun. Solltest Du also vor haben, die Ausrüstung in einem Lager zu tragen, bräuchtest Du entweder eine sehr geduldige und großzügige Gruppe, die dir über mehrere Tage hinweg (ich sag´s mal plakativ:) "den A... nachträgt", oder Du mußt Dich irgendwie versorgen können. Das geht aber nur in arbeitstauglicher Kleidung.
Auch wenn das auf den ersten Blick von der Frage abweicht, es hilft auch bei der Orientierung, da die militärische Ausstattung un mal auf der Zivilen aufbaut.
Wenn man sich zunächst mit einem einfachen Handwerker oder Bauern auseinandersetzt, lernt man einzuschätzen, welche finanziellen Möglichkeiten diese Person hat. Und wenn man dieser dann eine militärische Ausstattung hinzufügt, hat man eine gute Ausgangsposition. Erstens kann man diese Ausstattung in kurzer Zeit aufbauen, während eine gehobene Ausstattung sowohl Finanz-, als auch Zeitaufwändig ist. Und zweitens hat man Zeit in Ruhe für die gehobene Ausrüstung zu recherchieren und zu basteln, während man in der einfachen Rolle schon viel erlebt und Erfahrung sammeln kann. Zudem begreift man die mittelalterliche Denkweise und Sozialstruktur im Kontrast der Stände dann erst wirklich.
Gerade, wenn man über das Kämpfen in des Hobby einsteigt, fällt es manchmal schwer, den Wert der zivilen Ausrüstung zu schätzen. Diese ist aber die Basis für alles Weitere. Eine historisch passende, stimmige Ziviladrastellung bietet erst die Basis, überhaupt eine militärische Darstellung zu ermöglichen. Und weist auch auf den Rang, den Du in Kriegszeiten erfüllen würdest.