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Gebeine belegen frühe Besiedlung Nordamerikas (Gelesen: 4947 mal)
Ares Hjaldar de Borg
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a furore normannorum libera
nos domine...

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Wulfen
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Gebeine belegen frühe Besiedlung Nordamerikas
15.03.11 um 15:11:23
 
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Zitat:
Eingeäscherte Gebeine belegen frühe Besiedlung Nordamerikas


In einem Haus aus der Eiszeit haben Forscher die Überreste eines Kindes entdeckt. Der Fund zeigt: Bereits vor 11.500 Jahren siedelten Menschen in Alaska.

Die Eltern bestatteten ihr Kind in der Feuergrube in der Mitte des Hauses. Xaasaa Cheege Ts'eniin war mit drei Jahren viel zu früh gestorben. Die Familie entschied sich dafür, den Ort zu verlassen. Sie ließen das Haus zurück, das sie über die wärmeren Sommermonate bezogen hatten.

Hat es sich so vor 11.500 Jahren in Alaska im tiefen Norden Amerikas abgespielt? Genau rekonstruieren können Ben Potter und seine Kollegen von der University of Alaska Fairbanks die Umstände des Todes nicht mehr. Doch es ist erstaunlich, was sie anhand der wenigen vorhandenen Überbleibsel herausgefunden haben.

Das Anthropologenteam entdeckte den eingeäscherten Leichnam eines paleoindischen Kindes nahe des Tanana River im Landesinneren. Der Fund bestätigt die bisherige Annahme, dass sich Menschen bereits während der Eiszeit in Nordamerika Häuser bauten. Die Häuser wurden zwar nicht permanent bewohnt, aber saisonal während der Sommermonate, berichten Potter und seine Kollegen im Wissenschaftsmagazin Science.

"Ein solches Besiedlungssystem ist bisher unbekannt", sagt Potter. "Wir wussten zwar, dass die Menschen hier früher große Bisons und Hirsche mit hoch entwickelten Waffen gejagt haben, doch bislang haben wir nur lose Jagdlager gefunden, keine festen Behausungen." Die nun entdeckte Wohnstätte steht aber fest und wurde bewohnt. Während die Männer auf die Jagd gingen, verbrachten die Frauen und Kinder den Sommer hier.

Wie das Kind starb, dass die Forscher in der Feuerstelle des Hauses fanden, ist unklar. Seine Angehörigen verbrannten seinen Leichnam. Neben den Gebeinen lagen auch andere Überreste, von Vögeln, Fischen und kleinen Säugetieren wie Eichhörnchen. Offenbar wurde die Stelle vorher zum Kochen und Verbrennen von Abfällen verwendet, schließen die Forscher. Nach der Bestattung versiegelten die Bewohner das Grab und verließen das Haus – für immer.

Der Name, den das Kind erhielt, leitet sich vom Fundort, dem Upward Sun River ab. Die Ortsansässigen tauften es Xaasaa Cheege Ts'eniin, Kind der aufsteigenden Sonnenflussmündung. Die Grabungsstätte liegt in einem Dünenfeld im borealen Wald in der Tanana Ebene.

Der Boden des Hauses lag einen Viertel Meter unter der Erde. Farbpigmente im Sediment deuten darauf hin, dass Holzpfosten errichtet wurden. Sie stützten die Wände oder das Dach. Das Alter des Hauses ermittelten die Forscher mit der Radiokarbonmethode, indem sie Holzrückstände aus der Grabungsstätte untersuchten. Wie groß das Haus war, haben die Forscher noch nicht herausgefunden, da es noch nicht vollständig freigelegt worden ist.

Die Knochen des Kindes sind für die Forscher ein Glücksfall. Bisher fanden die Archäologen in der subarktischen Region Alaskas nur die Überreste von Menschen, die vor wenigen Hundert Jahren gelebt haben. Doch die Funde geben keine Auskunft über das Geschlecht des Kindes. Anhand einiger Zähne konnten die Forscher jedoch schließen, dass das Kind etwa drei Jahre alt gewesen sein muss. Erste Untersuchungen zeigen zudem, dass das Kind biologisch mit den amerikanischen Ureinwohnern und der Bevölkerung Nordostasiens verwandt ist. Potter und seine Kollegen machten keine offensichtlichen Hinweise für Wunden oder Spuren von Krankheiten aus.

Auch Grabbeilagen fanden die Forscher nicht. Entweder sind diese während der Einäscherung verbrannt, haben sich über die Jahre hinweg aufgelöst oder es gab schlicht keine. Ein Fehlen von Grabbeigaben wäre typisch für die umherziehenden Jäger in der Zeit, sagt Potter. "Dass das Haus so bald nach dem Abschied verlassen wurde, ist ein klarer Hinweis für einen sorgsamen Umgang mit dem Kind", erklärt der Archäologe.

Ihn und eine Kollegen interessiert neben dem Schicksal des Kleinkindes vor allem auch die gesamte Lebenssituation dieser frühen Siedler. Wie sind sie an den Ort gekommen, wie haben sie gelebt? Über die Besiedlung Nordamerikas sind sich die Experten nicht vollends einig. Eine Annahme ist, dass die ersten Menschen die Beringstraße – eine Landbrücke zwischen Nordamerika und Asien – vor etwa 13.000 Jahren überquerten. Alaska war demnach vermutlich ein wichtiges Bindeglied zwischen der alten und neuen Welt. Die archäologischen Belege dafür sind jedoch spärlich.

An der Grabung nahmen nicht nur Wissenschaftler teil. Mitglieder der Stämme aus der Umgebung halfen mit. "Dieser Fund ist für uns besonders wichtig, weil er in unserer Heimat liegt", sagt etwa Jerry Isaac vom Healy Lake Traditional Council. Auch wenn die Überreste des Kindes verbrannt seien, könnten sie menschliches Erbgut in sich tragen. Die Forscher hoffen, aus den wenigen erhaltenen Knochenresten genug DNA gewinnen zu können, um die genetischen Informationen des Kindes mit denen eines heutigen Bewohners der Region zu vergleichen.

Bis dato haben Wissenschaftler nur eine Handvoll Häuser im Norden Amerikas entdeckt. Bis auf den neuen Fund am Tanana River liegen sie alle in den südlicheren Bundesstaaten der USA. Ein weiterer Fund, der dem gegenwärtigen gleicht, liegt in Sibirien. Die Steinartefakte entlang des Hauses und die tierischen Überreste, die die Forscher fanden, ähneln jenen, die am sibirischen Ushki-See gefunden wurden.


Quelle: Die Zeit

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Zitat:
Karte zur Besiedlung Amerikas während der Eiszeit: Der neue Fund stammt vom "Upward Sun River" im Zentrum Alaskas. Die Punkte zeigen die Orte, an denen ebenfalls menschliche Überreste entdeckt wurden, die zwischen 10.200 und 14.000 Jahre alt sind.
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Eriol
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Re: Gebeine belegen frühe Besiedlung Nordamerikas
Antwort #1 - 15.03.11 um 21:44:50
 
markaber. sein kind im herd verfeuern... zusammen mit den resten vom abendbrot...  hä?
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Krischan von der Brauck
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Gladbeck
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Re: Gebeine belegen frühe Besiedlung Nordamerikas
Antwort #2 - 21.03.11 um 18:42:51
 
Eriol schrieb am 15.03.11 um 21:44:50:
...kind im herd verfeuern... abendbrot...  hä?


Naja, besser als nach draussen zu schmeissen, damit die Kojoten Abendbrot haben oder in der Erde zu verscharren, damit die Würmer sich freuen. Alles Ansichtssache Zwinkernd

Bis dann,
Krischan
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