Ok, um das mal zu visualisieren wie diese Dokus auf mich wirken, hier mal ein fiktives Beispiel:
"Heute die Doku: Hitler gegen Churchill. So war das Leben in der Neuzeit.
Erste Einstellung: Hitler, ein dicker Mann mit einem Schnäuzer in einem braunen Hawaiihemd, das überall mit fünfzackigen Hakenkreuzen geschmückt ist, gibt seinen Soldaten, die alle schmutzig und abgerissen aussehen und Pickelhauben, Wehrmachtshelme und napoleonische Tschakos tragen, den Befehl, Polen anzugreifen. Er selbst fährt im Panzer durch den Kunsteisnebel und schlägt Frauen und Kinder nieder.
Zweite Einstellung: In London, es regnet und Churchill sitzt in einem Frack mit Melone und Zigarre beim Tee. Zwei Männer, die aussehen wie eine Palastwache im roten Rock und Bärenfellmütze, und ein Mann im Sherlock Holmes Kostüm, berichten ihm, daß Hitler Polen überfallen hat. Churchill greift seine AK-47, stellt sich auf die Tower Bridge und ruft das Volk von London, das gekleidet ist wie in einem Mary-Poppins-Film, zum Krieg, wobei er etwas von "Blut, Schweiß und Cola" erzählt.
Dritte Einstellung: Amphibienpanzer der US-Marine aus dem Vietnamkrieg fahren im Kunsteisnebel auf eine Küste zu, wo sich die Deutschen eingegraben haben. Die Amerikaner, die Wüstentarnhosen aus dem Golfkrieg und Tellerhelme tragen, stürmen mit ihren M-60 Maschinengewehren die Atombunker.
Vierte Einstellung: Churchill mit Rambo-Stirnband und britischer Flagge stürmt im Kunsteisnebel Berlin und erschießt Hitler nach einem dramatischen Boxkampf."
So in etwa wirken diese Sachen auf mich...
Ich glaube, die allermeisten Zuschauer schauen danach nicht in ein Buch, sondern übernehmen die Fehlvorstellungen einfach.