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Historien-TV und der Zuschauer (Gelesen: 36525 mal)
Ares Hjaldar de Borg
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Historien-TV und der Zuschauer
13.11.10 um 17:18:00
 
Zitat:
Wer ist eigentlich dieser nach nationalen Wurzeln suchende Zuschauer, der da durchs Fernsehprogramm surft? Im ZDF versucht Guido Knopp mit "Die Deutschen II" Antwort zu geben. Und Sat.1 bietet ihm den Ken-Follett-Schinken "Säulen der Erde": Sinn? Egal! Nur schön muss es sein.

Da raunt sie wieder, die ächzende Stimme des TV-Sprechers Hans Mittermüller, und versucht, die schwellende Filmmusik mit pathetischen Sätzen zu überschwallen: "Wie wir wurden, was wir sind". Au weh, wie viele W's. Au weh, schon wieder Festspiele unter der Ägide des ZDF-Chefhistorikers Guido Knopp, auch wenn die jetzt unter dem Titel "Die Deutschen II" zu sehen sind und mit neuen Hauptdarstellern antreten: Von Samstag an in fünf Doppelfolgen um 20.15 Uhr und 21.00 Uhr auf ZDFNeo, in Einzelausstrahlung sonntags um 19.30 Uhr und dienstags um 20.15 Uhr im ZDF. Starring jetzt: Karl der Große, Friedrich II., Hildegard von Bingen, Karl IV., Thomas Müntzer, August der Starke, Karl Marx, Ludwig II., Rosa Luxemburg, Gustav Stresemann.


Neue Besetzung, alte Skepsis. Wer ist eigentlich der Wir, der zu Beginn jeder Folge mit dem Lasso eingefangen werden soll? Dieser Identitätsfreak, dieser nationale Wurzeln suchende Wurzelsepp, der längst ein durch die Programme surfender Zap(per) geworden ist?

Der erfahren hat, dass Geschichte im Fernsehen eine rechte Spaßbremse sein kann. Ach, wie oft wird im Gestern gestorben, wird gescheitert, ist alles schwer vergänglich, besonders der Ruhm. Dazu kommt im historisch seriösen Genre die Absicht der Autoren, der Zuschauer solle etwas aus der Geschichte lernen. Bloß was? Zerknirschung über frevelhafte Ahnen oder Stolz auf Tradition? Dankbarkeit, in besseren Zeiten zu leben, oder Trauer angesichts vertaner Chancen? Unterhaltungsverweigerung scheint programmiert, wenn das historische Fernsehen nicht so seicht wie möglich serviert.

Freies Baden in gestrigen Bildern

Wieder einmal führt die unsichtbare Hand des konkurrierenden Fernsehmarktes zu einer zeitnahen Konfrontation der Historienanbieter. Da gibt es die Guido-Knopp-Powerpoint-Beschulung im Leistungskurssound: Achte darauf, welchen Beitrag Karl der Große für die deutsche Identität geleistet hat! Nachher wird abgefragt.

Etwas später lockt das freie Baden in gestrigen Bildern. Sinn ist egal, nur schön muss es sein. Vom 15. November an lässt Sat. 1 mit der 18-Millionen-Dollar Verfilmung des Ken-Follett-Schmökers "Die Säulen der Erde" Ritter, Tod und Kirchenteufel auf den Bildschirm los. Dazu vier lange Teile lang Schwerterklirren, Kathedralenbauen, Foltern, lecker Hexen (Natalia Wörner pinkelt vom Tisch herab wider fiese Priester). Mittelalter als Mittel zum Selbstzweck. Nichts ist zu lernen, es kann einem erkenntnismäßig angenehm wurst ums Herz werden. Was, wieso, welcher König und welcher Graf Mitte des 13. Jahrhunderts Ritterräuber und Edelmanngendarm spielte - ziemlich egal und absolut identitätsirrelevant. Hauptsache, des modernen Menschen Fernsehklischees werden ins Mittelalter gespiegelt, wozu der Biedersinn der Soapwelt gehört, dass nur die Liebe zählt und der Optimismus des Fortschritts Grundlage des Lebens in allen Epochen gewesen sei.

Nur nebenbei gesagt: Optimismus war nicht das Zeitgefühl des Mittelalters. Man fühlte sich als Epoche des Niedergangs und hielt die Zeit eines Endes der Geschichte für nah. Die Liebe, vor allem solche, die Standesgrenzen überwindet und in der Ehe endet, war weitgehend unbekannt. Nur in der Sphäre beamteter Minnesänger experimentierten literarische Feingeister mit den poetischen Folgen eines die Sozialgrenzen sprengenden Gefühls. Ein Dienst am Wort, nicht an der Wirklichkeit.

Der Zuschauer mag das nicht so gerne sehen. Er fremdelt. Das Andersseins einer anderen Zeit macht Erschrecken, keine Selbstsicherheit.

Friedrich Nietzsche hat erkannt, dass alle Geschichte mit dem Leben und den Gefühlen der die Vergangenheit Beobachtenden zu tun hat. Schwächlinge, schrieb er in seinem Essay "Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben", würden sich am Antiquarischen berauschen, Einsame sich in der Vergangenheit Denkmäler suchen, weil die Gegenwart ihre Größe nicht abbilden könne. Nur das Kritische sei richtig: Her mit dem, was man für die Bewältigung der Gegenwart braucht, den Rest in die Tonne.

Gemeißeltheit in Geschichtsmarmor

"Die Deutschen II" ist zum Vergleich mit dem Schmökerverwerten eine ziemlich altmodische Form. Wer zusieht, wie andächtig Karl der Große als Karl der Kleine sich vom Herrn Papst auf die Idee einer Einheit von weltlicher und geistlicher Macht den Ring küssend verpflichten lässt, kann in Werner Biermanns Film eine moderne Sehnsucht nach Gradlinigkeit und Wertebefolgung vermuten. Selbst Karls brutaler Kampf gegen die Sachsen erscheint in dem Beitrag nicht nur als blinde Eroberungssucht, sondern als Befolgung eines inneren Auftrags, das Christentum auszubreiten.

Auch dem sächsischen Widerstand gegen die Auslöschung des Germanenstamms durch Karl, die mit der erzwungenen Taufe des Obersachsen Widukinds 785 endet, gewinnt der Film weiterführende tröstende Aspekte ab als Vorraussetzung für das Zusammenkommen in einer späteren deutschen Nation. Zufall, Verzweiflung, Erfahrung von Sinnlosigkeit und Willkür lässt der Film selten zu. Es ist in dieser Art der TV-Geschichtsschreibung die (Alt-)Klugheit der Spätergeborenen zu spüren, die wissen, wie die Sache ausgegangen ist. Solche Ex-Post-Sicherheit führt nicht wirklich hinein in die Untiefen der Geschichte, in das Live-Erlebnis Historie, wo insbesondere eine junge Generation die Offenheit einer Epoche erfahren will. Schließlich ist ihr Leben in der Gegenwart nicht von Sinn überflutet, sondern von Unüberschaubarkeit.
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Ares Hjaldar de Borg
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #1 - 13.11.10 um 17:20:25
 
Zitat:
An der ersten Staffel der "Deutschen" wurde bereits das Pathos der Machart kritisiert. Die Versessenheit auf erlesene Bilder im Fackelschein, auf technisch ziemlich perfekte Simulationen von Landschaft und alter Stadtkulisse mit einer besonderen Leidenschaft für Vögel, die computeranimiert auffliegen. Die pointenbewusste und gepflegte Sprache des Kommentars resultiert hörbar aus der Sehnsucht, dem heutigen Talk-Gequassel zu entkommen. Sie liebt lakonische Kürze, die Gemeißeltheit in Geschichtsmarmor, auch die wissenschaftlichen Fachleute müssen sich kurz fassen. Die Knopp-Geschichtswelt tendiert zu einer Art unwandelbarer Geschichtsklassik. Zweifel sind unerwünscht, Quellenunsicherheit auch oder gar das Referieren unterschiedlicher historischer Sichtweisen. Es würde, so denken wohl die Macher, den Zuschauer wichtige Zeit kosten, ihn auf Umwege schicken und Verdacht schöpfen lassen, es könnte alles auch anders gewesen sein als dargestellt.

Die mediale Projektion dieser Art Fernsehen besteht in selbsterzeugtem Rhythmus, in der Sorge, bloß nicht aus dem Takt des Mediums zu kommen, aus dem, was alles Fernsehen prägt und von Sankt Niklas Luhmann, dem Großsoziologen, Selbstreferentialität getauft wurde: Das Liebste, was das Fernsehen tut, ist das Sich-selbst-angucken und alles dunkel zu lassen, was nicht zu Fernsehen gemacht werden kann.

Doch auch das Knoppsystem ist lernfähig. "Die Deutschen II" verabschiedet sich vom strikten Kurs der alle Porträts überwölbenden Gesamterzählung: Deutschland entsteht irgendwie in allen historischen Helden. Der Bauernrebell Thomas Müntzer (Autor: Martin Carazo Mendez) zum Beispiel endet in der TV-Darstellung als tragische Gestalt, als allen Lebenskontakt verlierender theologischer Außenseiter und man weiß als Zuschauer nicht, ob hier eine Gnade der Geschichte geschah oder eine Gemeinheit. Die gleiche Ambivalenz gilt auch für Ricarda Schlosshans Darstellung der Biografie von Rosa Luxemburg: 1919 wird eine Revolutionärin erschossen, die aus der Epoche zu fallen drohte. Da ist einem deutsche Identität egal, da kommt nichts wie Mitleid auf.

Und man sieht sich bestätigt. Geschichte ist Spaßbremse. Aber man kann sich nicht immer nur zu Tode amüsieren.


Quelle
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Nina
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #2 - 14.11.10 um 00:32:57
 
wir haben 1, II gesehn und gekotzt... da ist die schlechte Ausstattung nur das oberflächliche Brennen dieses miserablen Hirnf***s
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Ares Hjaldar de Borg
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #3 - 16.11.10 um 08:39:56
 
Zum Thema "Säulen der Erde":

"Die Säulen der Erde", die Soap aus dem MittelalterIntrigen, Hinrichtungen und Zweck-Ehen – Sat.1 zeigt Ken Folletts "Die Säulen der Erde" um den Bau einer Kathedrale im düsteren Mittelalter. welt.de

Die Kommentare (der Film soll 1135 spielen):

Zitat:
Gestern im ORF den ersten Teil gesehen, heute gehts weiter. Echt gut gemacht und das düstere, feuchte, dreckige frühe Mittelalter kommt sehr autentisch rüber. Genauso könnte es gewesen sein.


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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #4 - 16.11.10 um 09:53:44
 
Also, liebe Nina, ich habe Dich selten derart kräftige Worte über andererleuts Darstellungen von historischen Zusammenhängen sagen hören! Nachdem ich dann vorgestern in die Doku mal hineingehört habe, weiß ich auch warum...  Smiley

@ Ares: Ich hab den Anfang gesehen... Frag nicht!  Lippen versiegelt
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Geoffrey
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #5 - 16.11.10 um 11:50:55
 
Wie ich von Arbeitskolleginnen gehört habe, kam nach dem Film noch eine Dokumentation über das Leben im Mittelalter, in der man sich (natürlich) mit "dem Ritter" befasst hat. U.a. wurde ein Ritter eingekleidet und sollte dann eine Art Parcourt bewältigen. Nach dem, was ich gehört habe, klang das alles sehr allgemein und wie üblich wurde es ohne Quellenangaben verabreicht.
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Geoffrey
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #6 - 16.11.10 um 11:56:17
 
Hab's gefunden. Werde mir das Machwerk heute nach der Arbeit ansehen.

http://www.sat1.de/die-saeulen-der-erde/video/ganze-folgen/clip_das-mittelalter-...

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Benny
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #7 - 16.11.10 um 12:43:55
 
Habs gestern gesehen. (den Anfang zumindest)
Gruselig!

Die Klamotten, die sie dem Jungen gegeben haben, gehen ja noch halbwegs.

Aber der Stuss, den sich die "Experten" da zusammengefaselt haben tat echt weh.

Sicher, die Bundhaube wurde immer und überall getragen und war pflicht... natürlich.
Plattenrüstungen wurden nur in turnieren getragen, im Krieg nur der Kettenpanzer.

Dann wieder das alte märchen vom halbverfaulten Fleisch, dessen übler Geschmack mit gewürzen überdeckt werden musste.

Das der Topfhelm primär beim Lanzenanritt getragen wurde und die meinsten Ritter sich des Dings im Handgemenge schnellstmöglich entledigten hat den Kindern offenbar genausowenig jemand gesagt, wie dass eine Rüstung passen muss. (den Einwand des Probanden, dass er seine Hände nicht aneinanderführen kann, weil das Zeug so eng ist hat man geflissentlich überhört.

Dann noch ein Waffentest: Hochmittelalterliche Rüstung, Englischer Langbogen, ich verstehs nicht...
Morgen wird wahrscheinlich ein Wikingerschild gegen eine AK47 getestet...

Auch von Strohsäcken hat den kleinen möchtegernexperten niemand was erzählt. Dafür schläft der "knappe" auf einer Menge Felle für deren Gegenwert du selbst heute noch nen zweiten Ritter ausrüsten könntest.

Die Kleidung des "koches" hat ziemlich deutlich gemacht, auf welchem Niveau sich die gruppe normalerweise bewegt. Da hat man für das equipment des Knappen wohl mal schnell 5 minuten TV-Recherche betrieben.

Für den lustigen Parcours will ich auch mal das historische Vorbild sehen, abgesehen davon dass ein Lehrmeister des Hochmittelalters niemals jemanden über sowas geschickt hätte, der sich vorher nicht aufgewärmt hat, und den Härtegrad langsam gesteigert hätte. Ein Training, das einen nach 20 Minuten Kraftlos zurücklässt ist NUTZLOS! Wir sind doch hier nicht bei Dragonball!

Als der Pathetische Offsprecher uns das Märchen von der miserablen Ernährung des einfachen Volkes erzählte, und verdreckte, lumpengekleidete Kinder mit traurigen, tränenden Gesichtern in die Kamera schauten, in der Hand den "Harten Kanten Brot", der ihre einzige Mahlzeit an diesem Tag darstellte, wie uns der Sprecher mitteilte, habe ich den Fernseher ausgeschaltet, um ihn nicht aus dem Fenster zu werfen, was sonst eindeutig geschehen wäre.

Leute, wenn ich keine Ahnung hab, dann halte ich die Fr**se und posaune nicht im Fernsehen irgendeinen Schwachsinn vor mich hin!

Und ich darf jetzt wieder meinem gesamten Umfeld erklären, dass DAS nicht mein Hobby ist.
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #8 - 16.11.10 um 19:09:17
 
Da sag ich nur:



Bis dann,
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Ares Hjaldar de Borg
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #9 - 16.11.10 um 20:27:35
 
Benny schrieb am 16.11.10 um 12:43:55:
Plattenrüstungen wurden nur in turnieren getragen, im Krieg nur der Kettenpanzer.


Ganz schön große Turniere hatten die damals.  Zum Beispiel in der Schlacht von Barnet... muß ja ein toller Spaß gewesen sein Zunge

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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #10 - 17.11.10 um 06:03:01
 
Da sind einige echte Klopper in dem Beitrag. Ein paar Ausrüstungsgegenstände sehen ebenfalls unhistorisch aus. Ansonsten wird wieder viel verallgemeinert und möglichst reißerisch dargestellt.

Ach ja, zum Training noch: Da keinerlei Quellenangaben genannt wurden, kann man davon ausgehen, dass dieses "original Rittertraining" frei ausgedacht ist. Mit Stuntfrau als "Eimpeitscherin" kam es auch ziemlich klischeehaft rüber, eher wie US Boot Camp.  Augenrollen Aber für einen Newbie hat sich der Testkandidat achtbar geschlagen, fand ich.
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Nina
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #11 - 17.11.10 um 14:29:39
 
ja ich bin normalerweise ja auch nicht so... aber diese angebliche Bildungsfernsehen ist echt für den Arsch.... sowas wie die Ritterdoku war da sogar tausendmal besser, weil Unterhaltungsfernsehen... aber bei ZDF bieten die ja sogar Lehrermaterialien an
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Jeanne de Beaumont
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #12 - 17.11.10 um 16:29:35
 
Bei der Mittelalter-Doku auf Sat 1 nach den Säulen wundert mich spätestens jetzt eh nüx mehr... da fällt ein Name, das müßten sie sein:
http://www.askanier-berlin.de/
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Waldschraat
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #13 - 17.11.10 um 16:53:25
 
Die hatte ich mir ja auch noch angesehen. Ich war ja baff,dass die dem Kerl da Beinlinge und Brouche angezogen haben und nicht eine Lederschnürhose und ein Piratenhemd.

Also das muss ich der ganzen Sache zu gute halten. Und, das Kettenhemd war vernietet.

Aber die Frau war ja wohl eine Schleiferin und dieser bekloppte Parkour...  Laut lachend
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Æthelweard
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Re: Historien-TV und der Zuschauer
Antwort #14 - 17.11.10 um 20:10:26
 
Den Parkour als solchen fand ich nicht mal so schlecht. Balance, Schnelligkeit bzw. Schnellkraft und Beweglichkeit sind alles Dinge, die im Kampf wichtig sind und die durch das Gewicht einer Rüstung beeinträchtigt werden. Daher macht es schon Sinn, dies zu trainieren. Nur fehlt dem Parkour halt jede historische Grundlage und das stößt einem dann wieder sauer auf.

Die Faszination am Thema Ritter als ausgebildeter Kämpfer kam gut rüber. Auch der Spaß am Ausprobieren, den wir alle an unserem Hobby so schätzen. Umso entäuschender ist es, wenn dann die üblichen Fehler und 0815-Klischees aus der Grabbelkiste auftauchen.  weinend

Wie sagte schon einer meiner Lehrer: Getretener Quark wird breit, nicht stark.
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"Wenn man nur noch über das urteilen darf, wo man selbst gelebt hat...also...für Historiker wird's eng." Dieter Nuhr
 
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