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Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen (Gelesen: 16079 mal)
Ares Hjaldar de Borg
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Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
08.11.10 um 12:36:26
 
Ein klasse Artikel von Kollege Verbeet (Spiegel):

Zitat:
Historien-Hype

Renaissance der Wanderhuren


Düstere Jahrhunderte voller Ritter, Päpste, Burgfräuleins: Für viele ist das Mittelalter ein Zeitalter, das sie von Märkten und Schaukämpfen, aus Kinofilmen und Büchern zu kennen glauben. Das tatsächliche Wissen über die Zeit zwischen 500 und 1500 ist dagegen erschreckend schwach. Wie gut ist Ihres?


In wenigen Wochen wird das Mittelalter wieder über Deutschland hereinbrechen, emsige Stadtväter rüsten bereits für die Vergangenheit. "Fackeln, Öllampen, Kerzen und Teelichter tauchen die Zeltstadt mit Einbruch der Dunkelheit in mystisches Licht", verspricht man etwa in Siegburg. "Trommel- und Dudelsackklänge dringen ins Ohr, Spielleute und Jongleure demonstrieren ihr Können." Auch dabei: "eine Wahrsagerin, die verrät, was die Zukunft bringt".

Die nahe Zukunft bringt, so viel ist sicher, historisch überzuckertes Weihnachtsbrimborium. Zahlreiche Städte laden im Advent zu "mittelalterlichen Weihnachtsmärkten" und dürfen auf viele Besucher hoffen. Zu schön ist die Kitsch-Kombi, die in München, Münster und andernorts heraufbeschworen wird: traditionelle Glühweinbesinnlichkeit gepaart mit neuer Mittelalterglückseligkeit. Ritter, Mönche und neuerdings auch Wanderhuren liegen im Trend, das Mittelalter erlebt seine ganz eigene Renaissance - auch wenn in unserer angeblich aufgeklärten Zeit teils abenteuerliche Fehlvorstellungen über das Leben vor tausend Jahren herrschen.

Das Wissen der Deutschen über die Zeit zwischen ungefähr 500 und 1500 ist begrenzt, ihre Begeisterung scheint es nicht zu sein. Als der SPIEGEL einen neuen Wissenstest erstellte, wagte das Redaktionsteam beim Mittelalter deshalb nur nach Basiswissen zu fragen. Dabei müssten sich viele Deutsche mit dem Mittelalter besser auskennen als mit fast jeder anderen Zeit. Menschenmassen ziehen jeden Sommer zu Ritterspielen, Burgfesten oder Mittelaltermärkten. Im Buchladen und Fernsehen ist das Thema omnipräsent, das Schicksal der "Wanderhure", gespielt von Alexandra Neldel, verfolgten bei Sat.1 vor wenigen Wochen rund 10 Millionen Menschen.

Wissenschaftler aber wundern sich. "Warum fangen auch aufgeklärtere Bewohner des 21. Jahrhunderts sofort an, von Rittern (edel), Mönchen (fromm), Bauern (echt) und, wenn es ganz schlimm kommt, von Hexen zu phantasieren, von 'Ursprüngen' und 'Verlorenem', kaum dass das magische M-Wort gefallen ist?", fragte kürzlich der Geschichtsprofessor Valentin Groebner in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und lieferte die Antwort gleich mit: "Weil das Mittelalter keine Epoche ist, sondern ein Gefühl."

Alte Zeit als Projektionsfläche für neue Sehnsüchte

Wenn es aber ums Gefühl geht, sind die Fakten unwichtig. Da spielt es dann keine Rolle mehr, dass die Menschen im Mittelalter mitnichten die Erde für eine Scheibe gehalten haben und Hexenjagden größeren Stils erst in der Neuzeit stattfanden. Oder dass Ritterrüstungen ganz schön beweglich waren und keineswegs mit Keuschheitsgürteln die Enthaltsamkeit von Ehefrauen über einen längeren Zeitraum erzwungen wurde - Ausstellungen des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg und, soeben beendet, des Deutschen Historischen Museums in Berlin kämpften zuletzt mal wieder gegen solche Mythen.

Die alte Zeit ist schon seit langem vor allem eine Projektionsfläche der aktuellen Sehnsüchte. Historiker Groebner schreibt unter anderem "von der zeitweiligen Begeisterung der Neuen Linken der siebziger und achtziger Jahre für ein Vollkornmittelalter rebellischer Handwerker und Hebammen bis zur Instrumentalisierung mittelalterlicher Mythen durch die populistische Rechte nach 1989". Das Mittelalter selbst wirkt so wie eine wandlungsfähige und gefügige Wanderhure, die sich jedem Zeitgenossen anschmiegt, ganz nach dessen Wünschen.

Besonders der Film hat die Popularität befördert, Werke wie "Der Name der Rose", "Braveheart", "Luther", "Ritter aus Leidenschaft" oder "Die Päpstin". Dass sie es mit den historischen Fakten nicht so genau nehmen, stört die meisten Zuschauer nicht und trägt vermutlich zum Erfolg bei. "Filme sind eben keine Wissenschaft und müssen ohne Fußnoten auskommen", sagt die Altgermanistin Bettina Bildhauer, die an der University of St. Andrews in Schottland lehrt und soeben ein Buch* über die Darstellung des Mittelalters in verschiedenen Filmen geschrieben hat. Was die Regisseure mit der Historie anstellten, meint Bildhauer, sei "oftmals falsch und dennoch wertvoll".

Die Filme zeichneten ein verzerrtes Bild der damaligen Wirklichkeit, verrieten aber viel über die heutige Zeit: Sie sagen "weniger über das Mittelalter aus als über uns, unser Selbstbild und unser Weltbild", sagt die Forscherin. Wenn das Mittelalter mit Burgfräulein, Ritter und Drachenkampf romantisiert wird, wie in "Ritter aus Leidenschaft", dann komme darin wohl auch ein Unbehagen über die heutige Zeit zum Ausdruck. Und wenn die Welt damals als besonders rückständig dargestellt wird, wie in "Der Name der Rose", dann können wir uns als fortschrittlich fühlen.


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Ares Hjaldar de Borg
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #1 - 08.11.10 um 12:57:31
 
Und genau so ist es: In kaum einer anderen Darstellungszeit kämpft man gegen so viele Vorurteile und esoterische Schwurbeleien an, wie im Hochmittelalter. Da mutiert der Adlige zum Raubritter, die Dame zum Burgfräulein, ein Gugelträger zum Henker und das Lagerfeuer zum Scheiterhaufen, auf der die böse und völlig katholische Kirche die hach so weisen und emanzipierten Kräuterfrauen und Frauenrechtlerinnen als Hexen verbrennt.  Ärgerlich

Auf den sogenannten Mittelaltermärkten bekomme ich inzwischen nur noch das Grausen. Esoterik, Kitsch, Trödel und Schwachsinn, dazu Marktsprech und Goldrandtaler, Pannesamt und Bauchtanzgruppe...

... ich glaube, ich muß meine Pillen nehmen.
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Jeanne de Beaumont
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #2 - 08.11.10 um 13:10:01
 
Ruhig, nur nicht ver-klaus-ulieren!
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Ares Hjaldar de Borg
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a furore normannorum libera
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #3 - 08.11.10 um 13:16:04
 
Sehr bezeichnend auch die Einträge im SPON-Forum zu dem Thema. Mit Zähnen und Klauen wird da die eigene gebastelte Welt verteidigt und Klischees gefrönt. Die eigene Unbildung wird da auch noch als Aufgeklärtheit verklärt... Beispiele?

Zitat:
Für mich Weichei bedeutet das Mittelalter nur eines - Kälte !
Brrr, ich bin auf so vielen Burgen und Schlössern und uralten Bauernhöfen rumgekrabbelt, aber immer war es eines, nämlich eiskalt.
Für mich keine Fazination, nur Gänsehaut.


Zitat:
Kein Rechtsstaat. Kaum Wissen über Hygiene. Kein fließendes Wasser. Reihenweise böse Krankheiten. Seife, obschon bekannt, wurde teilweise als schädlich angesehen. Also massiver Gestank aller Orten. Unzureichende Nahrung, da abhängig vom Klima. Überhaupt, wenig Schutz vor dem Klima.
Bei allen Problemen, die wir heute haben. Ich kann die "Sehnsucht" nach dem Mittelalter überhaupt nicht nachvollziehen. Zumal die faszinierenden Umwälzungen, deren Auswirkungen sich bis heute entwickeln, ja damals kaum wahrzunehmen waren.


Zitat:
Vielleicht noch der Teppich von Bayeux und Edward the Conqueror 1066. Das wars.


Zitat:
Historiker sollten sich im Mittelalter auskennen, der normale Bürger muss es nicht. Das von ihm zu erwarten, ist albern. Es gehört nicht zur Allgemeinbildung, wie eine Ritterrüstung wirklich funktioniert hat. Wer nun gar in Spielfilmen oder Romanen die historische Wirklichkeit anmahnt, ist ein Erbsenzähler. Dafür gibt es Dokumentationen und Fachbücher. Unterhaltung muss immer eine Mischung aus Fakten und Fiktion sein, sonst droht sie trocken zu bleiben und ihr Ziel, nämlich zu unterhalten, zu verfehlen.


Zitat:
Mitteleuropa wurde vom Adel mithilfe von Söldnertrupps beherrscht, deren Gebaren dem heutiger Warlords in Afrika entspricht.
Bildung, medizinische Versorgung und eine ausreichende Nahrungsmittelversorgung waren praktisch nicht existent und in schöner Regelmäßigkeit kamen bewaffnete Plündertrupps zum Eintreiben der "Steuern". Deren adelige Auftraggeber erhielten ihre Legitimation dadurch, daß sie aus der Bevölkerung die wehrfähigen Jungen aushoben, die in "heiligen Kriegen" oder Kriegen gegen Nachbarländer verheizt wurden.


Zitat:
Als Chefin eines Mittelalterlagers kann ich nur sagen: Dieser Artikel samt der Analyse ist ein großartiger Quatsch!
Warum sind Leute begeisterte Lagerteilnehmer? Weil sie die Möglichkeit ergreifen, mal wieder langsam zu leben und nicht dauernd in der Gefahr sein wollen, sich vor lauter Schnellebigkeit irgendwo mal selbst zu begegnen.


Zitat:
Inquisition, Pest und Co, Raubrittertum (obwohl, das gibts heute auch noch).
Aberglaube, Scheiterhaufen, Kreuzzüge.....
Igitt!


weinend
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« Zuletzt geändert: 08.11.10 um 14:19:24 von Ares Hjaldar de Borg »  

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Tankret de Donjon-Blanc
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #4 - 08.11.10 um 17:09:14
 
Wenn ich mich dauernd über die mangelnden Kenntnisse von Personen in "was auch immer" aufregen würde, hätte ich vermutlich meinen Beruf verfehlt und wäre vermutlich bereits an einem Blutsturz verstorben.
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Tankret de Donjon-Blanc
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #5 - 08.11.10 um 17:15:58
 
aber der Artikel ist doch sehr erhellend worum es den Leuten geht. die auf solche "Mittelalterveranstaltungen" gehen.
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Sascha
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #6 - 08.11.10 um 18:30:38
 
Ich habe den Artikel auch gelesen und fand diesen sehr eingehend.
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Benny
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #7 - 10.11.10 um 12:48:31
 
Und genau deshalb bau ich nicht mehr auf Middelalda-Märkten auf. Du redest dir den Mund fusselig, erklärst dem Besucher jede Einzelheit deiner Ausstattung und des Sozialen drumherums. Der Besucher nickt, dankt artig, geht zum nächsten Lager und bekommt erklärt, dass er uns "Strapsenträger nicht ernstzunehmen braucht, bevor ihm die volle Ladung "dreckig-mit 30 tot-ängstlich vor der hölle-aber immer für´n Met zu haben-Mittelalter aufgetischt wird.  weinend

Wir waren dieses Jahr als Besucher auf "Mittelalter Live" auf Schloss Burg, wunderschöne Veranstaltung! Wir hatten das Licht gesehen.
Nur um 3 Wochen später auf dem Markt in Monheim zwischen der Taverne, dem dauerbesoffenen, marktsprechenden Axtwerfer und dem Wahrsagerzelt zu hocken und morgens von den Katzenvergewaltigern geweckt zu werden.
Spätestens nachdem einer der Aktiven(!) in unser lager gestapft kam, um mit seiner Kamera "Männer bei der Weiberarbeit" zu fotografieren. Als "Beweisfoto". Nachdem wir dem kleinen Röckchenschotten erstmal mit Engelszungen erklärt haben, das wir Schneider darstellen, Täschner um genau zu sein, und das tatsächlich auch Männer ne Nähnadel in die Hand nehmen können ohne schlagartig schwul zu werden, fing er an mit glasigem Blick vom harten, entbehrungsreichen Leben zu fabulieren, das so ein bettelarmer, rechtloser Handwerker damals hatte.
Als wir ihm dann mit Zunftordnungen, Stadtrecht, festgeschrieben Löhnen u.s.w. kamen schwurfte er beleidigt von dannen... und hat im Lager bestimmt erstmal den anderen "Mittelalternativen" (ja es gibt jetzt wirklich ein paar bekennende Realitätsflüchtlinge, die sich selbst so nennen!) von den doofen spaßverderbenden A-Päpsten da drüben erzählt.

Ne, Kinder. Der Markt war echt ein heilsamer Schrecken.

So, genug aufgeregt, ich muss zur Vorlesung.
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Ares Hjaldar de Borg
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #8 - 10.11.10 um 16:04:55
 
Naja, daß Mittelaltermärkte nichts mit dem Mittelalter zu tun haben, müßte ja inzwischen bekannt sein (siehe auch Gromilexikon).
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Geoffrey
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #9 - 11.11.10 um 06:21:08
 
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #10 - 11.11.10 um 16:04:21
 
Da fällt mir doch spontan das hier ein...


Krieg da auf Mittelaltermärkten irgendwie immer nen Ohrwurm von...  Augenrollen
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #11 - 25.12.10 um 01:41:00
 
das speigelt doch nur unsere gesellschaft wieder.
die meisten sind halt nun mal so. (ich versuche hier bewusst keine wertung mit einfliessen zu lassen)

und das ist erst der anfang, das werden immer mehr von diesen leuten.
wird ne menge arbeit sein dagegen anzukommen...
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Ares Hjaldar de Borg
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #12 - 25.12.10 um 09:07:39
 
Das schlimme daran finde ich immer noch, daß sich diese Bücher, Filme und Märkte als historisch verkaufen. Hiller hat nach massiver Kritik umgeschwenkt und seine Gewandungskirmes nur noch als Märchen- und Fantasiespektakel angepriesen - dagegen ist ja nichts zu sagen. Andere Gromi-Veranstaltungen wie Anno1147 werben weiterhin damit, in "die Zeit des Zweiten Kreuzzuges" einzutauchen, obwohl Darsteller, Standauswahl und Konzept nichts, aber auch gar nichts mit der Geschichte zu tun haben, sondern nur der immergleiche wiedergekäute Müll sind. Beim dort gezeigten sogenannten 12. Jahrhundert wird mir da gleich besonders schlecht.
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Michael von Schweinspeunt
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #13 - 25.12.10 um 09:45:06
 
Schlimm finde ich auch, dass wenn man Gruppen darauf anspricht, wenn offenkundiges falsch läuft, man zu hören bekommt, man mache ja "Mittelalter" weil es Spaß macht und die Besucher ja eh keine Ahnung davon hätten.
Wenn ich solche Argumente höre, dreht sich mir schlichtweg der Magen um.
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Michael von Scheinspeunt
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Re: Historien-Hype: Mittelaltervorstellungen vs Wissen
Antwort #14 - 25.12.10 um 19:03:44
 
mir auch. am schlimmsten aber ist, das sie recht haben. weinend

obwohl es durchaus ausnahmen gibt.
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