Interesantes Thema, doch leider muss ich dir erstmal den Wind aus den Segeln nehmen.
Schreiben und lesen konnten nicht viele, meistens waren es Mönche die das konnten oder speziell ausgebildete Schreiber. Das Schreiben und Lesen gehörte nicht zur Ritterlichen Ausbildung, selbst Kaiser und Könige der Zeit konnten oft nicht schreiben und lesen, sie diktierten und untezeichneten dann meistens nur mit einem Strich, den sie in ein halbfertiges Monogramm einfügten.
Neben Schreibern und Mönchen waren es oftmals noch einige Händler und Ministeriale die das Schreiben gelernt hatten, um eben Verwaltungstechnische Aufzeichnungen zu machen.
In den Städten die in dieser Zeit wuchsen, gab es den Beruf des Schreibers und auch die Schreibstuben. Die arbeiteten für den Rat der Stadt um Sitzungen und Bekanntmachungen zu prtokollieren oder gegen Geld Händlern und Bürgern Briefe und Listen zu schreiben.
Das kurz vorweg zum Schreiben.....
Auch zu dem Thema auf was geschrieben wurde kann man viel sagen. Einfach zu sagen auf ein Wachstäfelchen mit einem Griffel mag erstmal richtig sein, doch dann kommen die Fragen dazu, wie die aussahen und aus was die Waren, denn die Form und das Material dieser unterscheidet sich zeitlich und regional stark.
Z.B. einseitige, doppelseitige oder sogar mehrteilige Täfelchen. Gerader Rand oder Abgerundeter Rand....etc.
Zum Griffel, Form und Material.....allg. epochale Mode, in Deutschland wurden um die Zeit z.B. Griffel benutzt, die man der Hartzer Gruppe zuordnet (ja, die Wissenschaft hat alles eingeteilt
- evt. mal googeln)
usw.
Pergament wurde nur für wichtige Dokumente benutzt, die Pergamenter waren meist exklusiv für Schreiber und Klöster am Produzieren - das war ein verdammt teures Zeugs.
Tinten gab es drei Grundtinten, die man als Schreibtingen bezeichnet - wie schon erwähnt die Eisen Gallus Tinte, dann Dornentinte gefolgt von der Rußtinte. Die Herstellung weicht stark voneinander ab - und auch die Verbreitung, eben je nach Rohstofflage der Region.
Die Vorstellung, das ein Soldat, oder Hauptmann Nachts in seinem Zelt bei Lampenschein Befehlsbriefe schreibt....schöne romatische Hollywood Vorstellung.....tut mir leid.
Meine Sicht der Dinge, aber evt. weiß da ja noch einer genaueres.
LG
Werner