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Erzbischof aus dem 12. Jahrhundert exhumiert (Gelesen: 5855 mal)
Ares Hjaldar de Borg
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a furore normannorum libera
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Erzbischof aus dem 12. Jahrhundert exhumiert
25.02.10 um 23:17:28
 
Zitat:
Ein spektakulärer Fund: Archäologen haben im Magdeburger Dom das Grab eines Erzbischofs aus dem 12. Jahrhundert geöffnet. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei dem gut erhaltenen Skelett um den Erzbischof Wichmann von Seeburg, der 1192 im Dom beigesetzt wurde. Er war einer der bedeutendsten Kirchenfürsten seiner Zeit und nahm als enger Vertrauter Kaiser Friedrichs Barbarossa an zwei Feldzügen gegen die Polen teil.
Der Erzbischof war politisch sehr aktiv, unter anderem spielte er bei den Verhandlungen zum Frieden von Venedig 1177 zwischen Barbarossa und Papst Alexander III. eine wichtige Rolle. Das Grab stammt aus dem Vorgängerbau des heutigen Doms und wurde jetzt zum ersten Mal geöffnet.
Noch steht die Identität des Toten nicht zu 100 Prozent fest. Zahlreiche Indizien sprechen aber für Wichmann von Seeburg, zum Beispiel die Größe und Lage des Grabes. Der korpulente Erzbischof war außerdem für die damalige Zeit besonders groß: Er maß über 1,80 Meter. Ein weiteres Indiz ist die Ähnlichkeit mit der bronzenen Grabplatte Wichmanns. So trägt der Tote den Ring und den Bischofsstab an derselben Hand wie auf der Darstellung.
Die Grabbeilagen sind neben der hohen Persönlichkeit des Toten das Herausragende des Fundes, sagt Landesarchäologe Harald Meller. Dazu gehören goldverzierte Schuhe, ein Kussmedaillon, Handschuhe, ein feuervergoldeter Silberkelch, ein erzbischöflicher Ring und ein hölzerner Bischofsstab.
Nur wenige bischöfliche Gräber aus dem Mittelalter wurden bislang professionell geöffnet. "Das macht den Fund so besonders", sagt Meller. Auch die Textilfunde sind bedeutsam. Auf dem Schädel des Toten sitzt die Mitra aus golddurchwirktem Brokat, eine traditionelle Kopfbedeckung der Bischöfe.
Über dem Grab im Magdeburger Dom errichteten die Wissenschaftler einen Klimacontainer, den sie nur in Schutzkleidung betreten dürfen, um den wertvollen Fund nicht zu kontaminieren.
Harald Meller ist sich "absolut sicher", dass die Archäologen bald durch weitere Untersuchungen klären werden, wer der Tote ist. Sie erwarten, dass auf den Kleidungsresten der Name des Erzbischofs steht. Meller vermutet außerdem, dass sich die Authentik noch im Grab befindet - ein Dokument, dass im Mittelalter die Echtheit einer Reliquie bezeugen sollte.
Die sterblichen Überreste des Erzbischofs werden nach Abschluss der wissenschaftlichen Untersuchungen eine würdevolle Ruhestätte an ihrem alten Platz finden. Die Grab-Beigaben dagegen sollen restauriert und in einem neuen Dommuseum in der Nähe der Kathedrale ausgestellt werden.


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