Hallo An Dro, willkommen im Forum. Ich gehe später Deine Liste einzeln durch, einige Sachen kann ich Dir aber schon sagen. Die Gürteltasche ist nicht belegbar für das Hochmittelalter, es gibt da andere Taschen (Bilder folgen). Der phrygische Nasalhelm ist erst im 12.Jhdt. Mode, wenn ich das richtig im Kopf habe. Genauere Infos gibt es nachher, wenn ich meine Bücher zu Rate ziehen kann.

Kurze Zwischenfrage, bevor ich Deine Liste abarbeite: Mit Fußsoldat meinst Du einen einfachen Mann, keinen Hauptmann oder Söldner, nehme ich an? Und es soll auch ethnisch ein Normanne sein oder einfach ein Mann in normannischen Diensten?

So, dann wollen wir mal. Zuerst einmal ein Kompliment: Die Geschichte Siziliens ist wirklich faszinierend und wohl einer der größten kulturellen Schmelzkessel Europas, und dementsprechend kann man viel bei der Darstellung machen. Interessant finde ich Deine Zeitwahl, denn obwohl ich ein großer Fan von Robert Guiscard bin (welcher Normannendarsteller würde so viel Chuzpe wohl nicht bewundern), ist die Quellenlage im 12. Jahrhundert im Vergleich zum Norden ja schon fast unverschämt gut. Dein Problem ist nun aber, daß Du auf die drei "Eckpfeiler-Quellen" für siculo-normannische Darstellung nur bedingt zurückgreifen kannst (San Nicola, Capella Palantina, Monreale). Am ehesten käme noch San Nicola in Bari in Frage.

An Dro schrieb am 07.01.09 um 21:50:53:


Als einfacher Fußsoldat greifst Du wohl eher auf ältere Technik zurück. Selbst im 12. Jahrhundert sind viele Fußsoldaten noch immer mit einfachen Spangen- oder Nasalhelmen dargestellt.
Am Nordtor der Basilica in Bari gibt es eine Darstellung eines gerillten Helmes ohne Nasal (hier nach Bild 47 schauen).

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Für den Helm oder das Kettenhemd? Willst Du überhaupt Kette tragen? Die Infanterie wird sehr oft nur mit Helm dargestellt.

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Was genau meinst Du?

Zitat:


Nein, kannst Du zur Not in den Gürtel stecken, wenn Du unbedingt willst. Vermutlich nahm man sie aber im Kriegsfall einfach in die Hand, legte sie in Pausen ab oder hängte sie in den Schild.

Zitat:


Sinnvoll. Eine einfache Ausführung mit gestecktem Holzgriff sollte seinen Dienst tun.

Zitat:


Waren die in Sizilen üblich? Die Männerskulpturen in Bari zeigen "nackte" Beine (vielleicht eine Hose oder Beinlinge - (hier nach Bild 42 schauen). Bedenke Klima und Vegetation.

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s.o., Naturfarben machen Sinn.

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Einfach einfarbig lassen, wenn Du keine anderen Darstellungen kennst.

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Vgl. Männerskulptur in Bari - ja, ginge.

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Ja, kann man machen.

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Ich schätze eine einfache zeitlose Ringfibel tut es erst einmal.

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Mir keine Abbildung bekannt. Rotes Leinen gibt es erst seit der chemischen Färbung IIRC.

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Zu den Schnitten mal unsere Profis fragen - Tankret? Janna?

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Für Geld und "Feuerzeug" sinnig.

Zitat:


Eine einfache Pilgertasche wäre hier das Equipment Deiner Wahl, siehe Melisende Psalter, links oben:



Soweit von mir ohne Anspruch auf Vollständigkeit, ich werde mal weiter forschen. Vielleicht weiß auch jemand anderes im Forum noch etwas mehr?

Für einen Rechteckmantel braucht man kein Schnittmuster. Es handelt sich nur um ein rechteckiges Stück Stoff. Es ist in etwa so groß wie eine gewöhnliche Wolldecke und daher kann man diese (Wolldecke) auch gut als Maßstab bzw. als Mantel selber verwenden.