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"Historisches" Gemüse (Gelesen: 14389 mal)
Bernhard Roussel d` Alencon
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"Historisches" Gemüse
12.10.04 um 12:52:00
 
Ich habe vor kurzem eine Sendung gesehen, in der es um einen Gutshof ging, auf dem alte Gemüsesorten und Gewürze angebaut wurden!
Unteranderem stellten die eine Pflanze namens "Melbe" vor, ist wohl der Vorgänger vom Spinat und soll sehr gut schmecken. Wer weis was darüber, oder hat eine Ahnung woher man das Kraut bekommt?
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Euer Bernhard Roussel d´Alencon ( Karsten Sommer )
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Nina
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #1 - 06.11.04 um 20:36:50
 
Bei der Pflanze die Du meinst handelt es sich wohl um die "Melde"
botanisch  Atriplex hortensis, und gehört wie Spinat und Mangold zu den Gänsefußgewächsen.

http://www.calhortsociety.org/seed-exchange/seed-exchange-2002/seed-list-pages/l...

Ihr Anbau wurde schon um 300vChr. in Griechenland von Theophrastros angegeben und ist dann von den Römern hier eingeführt worden und wird auch von KdG und H. von Bingen erwähnt.
Vorzugsweise nimmt man in Juni die Jungen Pflanzen, wenn sie beschnitten wurde im Laufe des Jahres nur noch die Blattspreite, das der Rest zäh wird. Dann werden die Blätter 5-15 min gekocht und man kann Sauerampfer als weitere Komponente dazugeben.
Bezug wahrscheinlich über Biohöfe, oder mal im Garten Unkraut pflücken gehen... Zwinkernd

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Werner
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #2 - 07.11.04 um 01:01:53
 
Hi!

Da jetzt aus der melbe melde geworden ist noch etwas:

"Ein Beispiel dafür ist die Rote Melde, auch Spanischer Salat genannt, oder einfach nur Gartenmelde. Es gibt sie in roten und grünen Formen.
Bevorzugt wird zur Zeit im Hobby-Anbau die "Gelbe Rheinische" mit hellgrünen, fleischigen Blättern. Sie dient hauptsächlich als Salat. Zum Kochen, Dünsten oder für Suppen wird meist die Sorte "Gartenmelde grün" empfohlen. Sowohl die Wildform der Melde als auch die Zuchtsorten können, wenn man sie aussamen lässt, leicht zum Problem werden, als Konkurrenzkraut in den Beeten, landläufig auch als Unkraut bezeichnet."

quelle: http://www.br-online.de/freizeit/querbeet/ratgeber/arche-noah.html

Gruß

Volpe



ps.
suche auch dieses Kraut, da ich nun interesse daran habe, falls einer weis wo man samen bekommt, bitte melden.
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Bernhard Roussel d` Alencon
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #3 - 07.11.04 um 14:55:57
 
Na ich weis schon, warum ich das Wort in Anführungszeichen gesetzt habe Laut lachend
Einmal nur halb hingehört und schon verschrieben!

@Nina: vielleicht könnne wir bei nächster gelegenheit mal auf die Wiese gehen und "Unkraut" suchen, ich bin mir nämlich nicht ganz sicher welche Blätter ich sammeln soll.
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Euer Bernhard Roussel d´Alencon ( Karsten Sommer )
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Nina
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #4 - 07.11.04 um 22:52:05
 
Viel leichter ist da z.B. die Pastinake  (Pastinaca sativa)zu beschaffen.

Die bekommt man mittlerweile wieder ab und zu bei Otto Mess ect.pp.
Sieht eigentlich aus wie ne ausgeblichene Möhre.... so weißlich beige.
Funde belegen den Anbau z.B. in Neuss während der Römerzeit und auch als Anbaupflanze fürs 10.- 15. Jhd. im Rheinland.

Sie gehört zu den Doldenblütlern genau wie Karotte auch, schmeckt aber ganz anders, so leicht frisch mit lakritznote wie ich finde...
Auf nem Markt macht sie sich auf alle Fälle besser im Topf als unsere hochgezüchtete Möhre, obwohl es "Daucus carota" auch gab, aber natürlich noch nicht in dieser Form.... Laut lachend
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Werner
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #5 - 08.11.04 um 07:41:46
 
Hi!

bei wem bekommt man das? ...
Haben will , haben will.
Am besten immer dem Samen, dann kann ich die selbst anbauen.

Gruß
Volpe
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Ares Hjaldar de Borg
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #6 - 08.11.04 um 10:43:27
 
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Werner
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #7 - 24.10.05 um 01:50:04
 
So! - Nachdem ich im Gartencenter Pastinakensamen bekommen hatte, hatte ich diesen anfang April in die Erde von Omas Gemüsegarten gebracht.

Ein bis zweimal im Laufe des Jahres habe ich nachgesehn und sah schöne höhe grüne Pflanzen.
Erfreulich ist bei dieser Pflanze das sie die Kaninchen meiden - alles wurde im Gemüsegarten geplündert ...nur die Pastinake nicht*G*.

Nach mühseeliger Ernte hatte ich einige wurzeln in der Hand.
Die Größe reichte von einem kleinem Finger bis zu 35 cm langen  und 6 cm dicken Rüben.

Nach der Reinigung und dem schälen habe ich die Wurzeln in kohlrabidicke Stifte geschnitten und sie in etwas Butter geschwenkt - ähnlich wie bei Möhren.
Danach habe ich sie noch mit etwas Wasser (ca. einem Glas) abgelöscht un 10 min darin gelassen.
Salz und Pfeffer dran sowie einige Blätter der Stängel.
Nachdem das Wasser fast weg war noch Sahne und (ganz wichtig) 2 Teelöffel klare Brühe ran - etwas Soßenbinder dran und fertig.

Sowas von lecker!!!!! hab fast alles allein verputzt *G*

Liegt geschmacklich zwischen Möhre und Petersielienwurzel.

So!!!

Also baut es an - habt kaum Arbeit und erntet - und ihr hab ein 1a historisches Gemüse Zwinkernd

Gruß

ein im nächsten Jahr mehr anbauender Volpe *G*
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Philipp
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #8 - 25.10.05 um 20:52:37
 
...Pastinake wurde auch vielfach als medizinisches Hausmittel verwendet. Das geht aus einem Text in den "Nederbergse geneeskundige recepten" - Mitte 13.Jhd. - hervor. Darin heißt es:
"Pasternake is gut der wrove alse si des kindes genesen is. Nim des crudes ein / bundel ande salvenen also wil. suht bit watere harde ande bade si an water / bade so si ut get so gif ire drinken warm. dit do tin dage. Of dat / wif rasende wirt. so roke si bit den crude. Of di man erstummet / so sut den pasternaken an watere unde gif siuen dage drinken. her sprecket"
Übersetzung:
Pastinake ist gut für die Frau, wenn sie ein Kind bekommen hat. Nimm ein Bündel und (salbe sie damit ein[?]), dünste die Pastinake in Wasser und bade die Frau im Wasser. Wenn sie herauskommt, gib es ihr warm zu trinken. Verfahre zehn Tage so. Falls die Frau verrückt wird, soll sie etwas von dem  Kraut rauchen. Falls der Mann stumm wird, erhitze die Pastinake in Wasser und gib ihm so sieben Tage zu trinken. Dann wird er sprechen.

Anmerkung zum Text:
Der Text ist zwar im "Corpus voor Middelnederlandse Teksten" abgedruckt, ist jedoch in Mittelniederdeutsch verfasst. "ande" für "und" ist z.B. typisch Westfälisch.  
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Philipp
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Werner
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #9 - 25.10.05 um 20:58:13
 
LLLOOOLLL


Danke - sehr gut zu wissen:)

Ich geh mir jetzt erstmal ne Pastinake quarzen *FG*


Gruß
Volpe
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Philipp
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #10 - 25.10.05 um 20:59:55
 
Die Pastinakenbrühe scheint nicht sonderlich wohlschmeckend zu sein. Immerhin bricht selbst der hartnäckigste Stumme nach sieben Tagen Pastinakenbrühe sein Schweigen. Zwinkernd
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Philipp
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Werner
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #11 - 25.10.05 um 21:10:34
 
Liegt wohl eher an der Köchin *FG*
Oder falsch zubereitet, ich liebe das Zeugs Smiley
...und ich hab nen guten geschmack - nur als Anmerkung;)
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Bernhard Roussel d` Alencon
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Re: "Historisches" Gemüse
Antwort #12 - 25.10.05 um 21:41:00
 
Hat jeder der FNs schon mal gegessen, als ich vor ein paar Jahren das MA-Essen in Dortmund veranstalltet habe waren die Dinger mit in der Sosse zum Wildschweinbraten! Laut lachend
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