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Messer und Gabel (Gelesen: 31330 mal)
Tankret de Donjon-Blanc
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Re: Messer und Gabel
Antwort #15 - 01.03.05 um 09:30:33
 
Das ist kein Almosenbeutel, sondern eine Pilgertasche. Hierbei handelt es sich um den nächsten Behälter der Almosen die vom Adel aus dem Almosenbeutel an die Pilger weitergegeben wurden. Laut lachend
Was die Tragweise von Essmessern angeht: Essmesser wurden zusammen mit dem Almosenbeutel am Gürtel getragen. Insbesondere auch vom Adel. Natürlich war beides nach Möglichkeit so gearbeitet das es auch standesgemäß war.
Dolche dagegen gibt es in der ritterlichen Gesellschaft des 12. Jhr nicht, da sie zu dieser Zeit als Meuchlerwaffe gelten. Dolche kommen erst im Laufe des 13. Jhr als Ergänzung der ritterlichen Bewaffnung auf. Essmesser sind mit Dolchen auch nicht zu verwechseln, da die Essmesser  des hohen Mittelalters schon wie heutige Steakmesser aussehen. Kann man wie fast alles andere für die Ausstattung von Adeligen im 12. Jhr. in Gösta's Buch nachlesen.      
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« Zuletzt geändert: 25.10.05 um 16:31:39 von Tankret de Donjon-Blanc »  

mit ritterlichem Gruß Tankret de Donjon-Blanc
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Werner
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Re: Messer und Gabel
Antwort #16 - 01.03.05 um 23:15:12
 
Hallo!

@Tankret: Das hatte ich ja auch so gesagt, dass ein Almosenbeutel und Dolch an den Gürtel gehören.

Ich wollte vielmehr wissen, ob die Tasche (Pilgertasche) schon für das 12. Jah. ok ist, weil ich nur Abbildungen aus späterer zeit kenne.

Gruß

Volpe
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Ares Hjaldar de Borg
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Re: Messer und Gabel
Antwort #17 - 08.03.05 um 19:19:59
 
Zu welcher Kleidung willst Du sie tragen? Zur Rüstung wäre wohl hypothetisch, dazu kenne ich zumindestens keine Belege.
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The monks wanted God to deliver them from our fury. Seems like God is on our side - we deliver more souls.
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Werner
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Re: Messer und Gabel
Antwort #18 - 08.03.05 um 19:42:44
 
Hi!

Ganz zivile Kleidung. Bruche, Beinlinge, Cotte - so wie bei Trauth S. 77 mit eng anliegenden Ärmeln.
Wollte in die Tasche halt alles reintun wie Esssachen, Messer, Geld und moderne Sachen die man nicht unbedingt sehn soll (Zigaretten Handy und co. Zwinkernd

Ich denke das müsste gehn für 1195 oder?
Ist halt eine praktische Tasche, die auch etwas größer sein kann als wie auf den Abbildungen in der Manesse - http://www.jakobus-info.de/jakobuspilger/a99.jpg

So in der größe wollte ich sie mir für meine Zivile Kleidung nähen.

Dank im Voraus

Volpe

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Tankret de Donjon-Blanc
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Re: Messer und Gabel
Antwort #19 - 08.03.05 um 21:43:37
 
Ich habe eine ähnliche Abbildung dieser Pilgertasche aus dem 11. Jhr.. Meiner meinung nach kannst du solche Taschen also auch im 12. Jhr verwenden, da ich es für unwahrscheinlich halte das diese Taschen im 12. jhr in völlige Vergessenheit geraten um dann im 13. Jhr wieder aufzutauchen.
   
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mit ritterlichem Gruß Tankret de Donjon-Blanc
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Iain
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Re: Messer und Gabel
Antwort #20 - 02.03.05 um 18:08:09
 
Hallo zusammen

Einmal eine Frage die nicht zum Thema gehört, aber

WIE HABT IHR ES GESCHAFT HEUTE ( 02.03.05 ) ANTWORTEN ZU GEBEN DIE AM 08.03.05 GESCHRIEBEN  Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt WERDEN Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt Schockiert/Erstaunt

Gruß
Laut lachend Laut lachend Laut lachend

Marc
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Werner
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Re: Messer und Gabel
Antwort #21 - 02.03.05 um 21:41:08
 
Glaubst du an Geistergeschichten?

- Dann wird es aber Zeit !
...
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Sindolf Horstson
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Re: Messer und Gabel
Antwort #22 - 25.10.05 um 14:53:45
 
Halo, will nun auch mal as fragen.
habe mir auch Besteck gekauft (nicht das brünierte) und wollte wissen zu welcher Zeit dies benutzt wurde.
http://www.mytholon.de/detail.php?auswahlid=106
Habe nicht vor dieses offen am Gürtel zu tragen, sondern in einer Tasche in der sich Teller, Brettchen und Schale befinden.(können, sollten die aus Holz oder Ton sein???)

Desweiteren habe ich Trinkhörner wobei Volkmar mir sagte das diese in der der Zeit um 1100-1200 eigendlich nicht genutzt wurden sondern eher Tonbecher!!!

Ich würde gerne einen Söldner darstellen, der nätürlich auch durchs Land zog und nicht immer an einem gedeckten Tisch schmauste*ggg* sondern sich selbst versorgen musste.

Nun zuletzt soch eine sehr bescheidene frage, die ich eigendlich wissen sollte aber noch nirgendwo gelesen habe.

Wie machte man damals ein Feuer???

ICh hoffe eure Nerven nicht allzu strapaziert zu haben.

Bis denne
Gruß
Natas

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Werner
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Re: Messer und Gabel
Antwort #23 - 25.10.05 um 15:37:04
 
Hi!

Hmmmm - würde mal sagen, dass dies Besteck des 18/19. Jahrhunderts ist. Muss dich leider enttäuschen, aber das Bersteck ist für Mittelalter nicht geeignet.

Im Mittelalter wurde fast nur mit dem Löffel (meist aus Holz oder auch mal Horn) und dem Essmesser gegessen. Die Essmesser dienten zum schneiden und als Gabel -  deswegen waren diese meist auch recht spitz. Vornehmehre Leute benutzten ab dem 12/13. Jah. einen zusätzlichen Pfriem. Dieser Prfiem ist ein spitzer Dorn der als Gabel genutzt wurde.
Die Gabel, sowie du sie nun hast, wurde wenn überhaupt nur in der Küche gebraucht um einen Braten o.ä zu wenden. Erst ab dem 15. Jah. wurden Gabeln erst langsam genutzt - (in Europa) - dies lag daran, dass: 1. das Metall sehr teuer war und nicht für etwas so undwichtiges genutzt wie zum essen ..man hatte ja Finger und Löffel*G*.
2. Die Gabel wurde mit dem dreizack des Teufels verglichen und galt somit als nicht salonfähig am Tisch.

Der einfache Löffel wurde von jeder Schicht benutzt und wurde meist (bei den Bauern) selbst geschnitzt.

Vor dem Mittelalter hatten die Römer und Orientalische Reiche zwar schon Löffel aus Silber oder sogar Gold, aber  dies war nur Kaisern oder sehr reichen vorbehalten. Laut Literatur hatten auch noch einige Kaiser und Herrscher im FMA solche Bestecke. Aber das diese etwas besonderes waren und sehr sehr selten sieht man ja schon daran, dass über sie geschrieben wurde.

Essmesser konnten die unterschiedlichsten Formen haben. Alles mir bekannten Messer hatten einen Griff aus Holz oder Horn. Ein Messer mit einem durchgehenden Metallgriff ist mir nicht bekannt - evt. bei den Wikis?!

Was die Hörner betrifft hat Volkmar vollkommen recht,  Trinkgefäße waren aus Ton oder Holz gemacht. Meist waren es Daubenschälchen, die man auch zum essen benutzte.

so das wars was ich zum Besteck zu sagen habe - weiß noch wer was? - liege ich irgendwo falsch? - bitte anmerken*G*


Zum Feuer...

Feuer machte man fast so wie heute - naja also mit dem was im Feuerzeug drinn ist. Dazu benutze man einen Flintstein und ein Schlageisen. Wenn man dies zusammenhaut sprühen schöne Funken. Diese Funken versuchte man auf einen geeigneten Zunder zu schlagen um diesen zum glimmen zu bekommen. Als historischen Zunder ist mir mom. nur Zunderschwamm bekannt - ob Rohrkolbensamen historisch ist weiß ich net.
Wenn dann der Zunderschwamm, ein Pilz der getrocknet in dünne Streifen geschnitten wurde, glimmt legte man diesen in ein Graß/Strohnest und hat dann gepustet. Wann das dann brennt schnell damit unter das Anmachholz und fertich Smiley
Damit der Pilz besser den Funken fangen konnte erhöhnte man den naturlichen schwefelgehalt in dem man auf den Pilz Urin gab und diesen dann in der Sonne trocknete.

So ...mehr weiß ich nicht

Gruß Volpe
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Sindolf Horstson
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Re: Messer und Gabel
Antwort #24 - 25.10.05 um 19:02:59
 
Okay,
vielen lieben Dank.
Naja, habe für das Besteck ja "nur" nen Fünfer bezahlt und sehen werdet ihr dieses denn wohl nicht.*lach*
Haber nen "richtig" gutes Messer was in der Scheide auch mittelalterlich wirkt aber auf derm Schaft den Schriftzug der Firma trägt. Werde denn dieses als Essbesteck nutzen*lach*.
Die Hörner lasse ich denn auch zuhause.
Habe aber auch noch ein "Signalhorn", könnte ich dieses vielleicht verwenden???
Habe solangsam das Gefühl das all die sachen die ich toll fand zu solch Zeiten wie ich dachte, keine verwendung fanden.
Kann ich mir denn Holzbrettchen, Teller oder Schalen holen oder wurde zu der Zeit ausschließlich Ton verwendet???
Vielen Dank für Eure Antwort
Natas
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Re: Messer und Gabel
Antwort #25 - 25.10.05 um 19:21:38
 
Hi!

Bitte - gern geschehn!

Stimmt, auf die Teller bin ich nicht eingegangen.
Teller, in der Form wie wir sie heute kennen, wurden neben Brettchen/Mollen überwiegend zum servieren benutzt. Teller wurden ab und an wohl auch zum dirketen Verzehr als Unterlage genommen - wohl aber seltener. Schüsseln und Schalen waren die überwiegenden Essensunterlagen - wie oben schon die Daubenschale genannt. Die Sachen waren fast alle überwiegend aus Holz gedrechselt (außer der Daubenschale - die war gebottchert).
Die Schalen hatten einen großen vorteil damals - 1. man konnte auch aus ihnen trinken.
2. Das damalige Essen wurde meist so zubereitet, dass es eher kleine Stücke zB. Fleisch waren. - vorteil du hast dein Löffel und und hast oft nicht viele Zähne im Mund -  also kannst du evt. auch dein Essen - eher schlürfen.
Damals bestand ein großteil der Nahrung eh aus Brei - Haferbrei, Gerstenbrei und Hirsebrei. Andere Speisen wurden oft eher eintopfartig hergestellt *G* - nicht das es nicht den guten Braten gab, aber dieser wurde dann oftmals sehr kleingemacht. - Aber wenn du alle Zähne hast guten Hunger
*G*

Wenn du vorhast dir eine Holzschale zu kaufen, kaufe dir keine, wie oft angeboten, aus Nadelholz - das gleiche gilt für die Löffel. Esche, Birke, Kirsche usw. sind ok. - und nicht vergessen die Holzschalen gut zu Ölen -  Leinöl oder Olivenöl eigen sich besonders gut. Nach dem ersten ölen kannst du die Schalen auch für ca. 30-40 min. in den Backofen stellen - bei ca. 60-70 Grad. Daburch dingt das Öl ein und die Schale wird dunkler und sieht besser aus.
Zur Pflege die Schalen nur mit kaltem Wasser per Hand spülen - nutze keine Seife und co., warmes Wasser kann die Poren öffnen und die Schale durch das eindringende Wasser zerstören.

Ohne Werbung zu machen schau mal bei www.reenactors.de
die haben ganz nette Schalen und Löffel.

Wenn du eine Daubenschale willst.....die wollen viele gibt kaum welche - die machen die meist selbst die eine haben oder kennen einen der das kann. - naja
Kannst ja mal bei Google nach Daubenschale suchen, dann weißt du wie die aussehn, falls nicht bekannt.

Gruß
Volpe

Ps. sehe gerade bei dem Laden das die unter Neuheiten auch jetzt Essmesser haben - so sahen die meist aus - nur etwas teuer finde ich.
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« Zuletzt geändert: 25.10.05 um 20:51:54 von Werner »  

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Werner
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Re: Messer und Gabel
Antwort #26 - 07.01.06 um 01:01:13
 
Hi zusammen!

Wann kamen genietete Griffschalen bei Messern auf?
Habe irgendwo gelesen, dass die Messer die für unsere Zeit interessant sind - 11-13.Jah. nur mit der Messerangel in ein Holz oder Horn/Geweihgriff getrieben wurde. Stimmt das ?
Oder hat wer Belege für vernietete Griffschalen des 12. Jah?

Gruß
Volpe
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