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Historisches >> Neuzeit >> Trafalgar - Britanniens großer Sieg
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Beitrag begonnen von Ares Hjaldar de Borg am 01.02.13 um 09:32:10

Titel: Trafalgar - Britanniens großer Sieg
Beitrag von Ares Hjaldar de Borg am 01.02.13 um 09:32:10



Zitat:
In der Schlacht von Trafalgar rettete Lord Nelson England vor Napoleon. Mit dem Triumph begann das britische Jahrhundert.

Horatio Nelson stand am Mittag des 21. Oktober 1805 dort, wo der Kommandeur einer Flotte während einer Schlacht zu stehen hatte: auf dem Quarterdeck des britischen Flaggschiffs "Victory".

Die See rundherum spritzte von den Kanonenkugeln auf. Rauchwolken verhüllten die Schiffe; aus ihnen heraus blitzte das Mündungsfeuer der Geschütze. Die Mannschaften der britischen wie der französischen und spanischen Kriegsschiffe schossen aus allen Rohren.
Ein französischer Kanonier hatte das Steuerrad der "Victory" und den Tisch mit den Navigationsgeräten in Stücke zerlegt. Das mit 104 Kanonen bewaffnete britische Flaggschiff lag neben der französischen "Redoutable" - der Name bedeutet "furchterregend". Eine Breitseite nach der anderen jagte die Besatzung der "Victory" in den Bauch des französischen Schiffes. Von dort feuerten Soldaten mit ihren Gewehren auf das Oberdeck der "Victory".

Besonders gefährlich für die Briten waren die Musketiere, die aus den Mastkörben schossen und Granaten warfen. Ein Scharfschütze legte an und traf aus gut 20 Meter Entfernung Nelson in die Schulter. Die Wucht der Bleikugel warf den Vizeadmiral auf die Knie.

Nelson stürzte genau an jener Stelle auf die Planken, an der Minuten zuvor sein Sekretär von einer Kanonenkugel zerfetzt worden war. Das Blut des Toten färbte Nelsons weiße Bundhose und die blaue Jacke rot. Thomas Hardy, der Kapitän der "Victory", der ein paar Schritte vor Nelson gegangen war, rief entsetzt: "Ich hoffe, dass Sie nicht schwer verletzt sind." Nelson antwortete: "Ich glaube, sie haben es schließlich doch geschafft."

Kapitän Hardy befahl einem Sergeant der Royal Marines und zwei Seemännern, den Kommandeur in das Lazarett zu tragen, das im hinteren Teil der "Victory" unter der Wasserlinie eingerichtet war. Die Schlacht vor dem Kap Trafalgar nahm ohne den Befehlshaber der britischen Flotte ihren Lauf.

Die Kapitäne der 27 britischen Linienschiffe - so genannt, weil die Schiffe im Gefecht hintereinander in Kiellinie segelten - wussten, was sie zu tun hatten. Unweit von Cádiz setzten sie den Angriff auf die 33 französischen und spanischen Schiffe der "Vereinigten Flotte" fort, so wie ihn Nelson geplant hatte. Am Ende des Tages hatten die Briten 17 feindliche Schiffe erobert.
Der Kampf am Kap Trafalgar war die letzte große Seeschlacht in den Napoleonischen Kriegen. Die britischen Inseln waren damit vor der drohenden Invasion der Franzosen gerettet. Zugleich war es die letzte große Schlacht der Segelschiffära zwischen zwei Flotten. Vor der Küste Andalusiens gelang es den Briten, die uneingeschränkte Herrschaft über die Weltmeere zu erringen.

"Britannia rule the waves"

"Britannia rule the waves. Britons never, never, never shall be slaves." Das Lied aus einem Theaterstück des Jahres 1740 wurde zur inoffiziellen Nationalhymne. Die Hegemonie auf See ermöglichte es den Briten, ihr einzigartiges Imperium weiter auszubauen und zu erhalten. Das 19. Jahrhundert wurde zum britischen Jahrhundert.

Dabei hatten die Briten gut 20 Jahre vor der Schlacht von Trafalgar eine folgenschwere Niederlage hinnehmen müssen: den Verlust der 13 Kolonien in Nordamerika. Die ewigen Rivalen, die Franzosen, hatten sich schnell mit den abtrünnigen Nordamerikanern verbündet, und ihre Flotte hatte auch zu deren Sieg im Unabhängigkeitskrieg beigetragen.

Anschließend versuchten die Franzosen, ihre Position in der Karibik auf Kosten der Briten auszubauen. Im April 1782 liefen 150 französische Truppentransporter und 30 Kriegsschiffe von Martinique aus, um die britische Kolonie Jamaika zu erobern. Geführt unter anderem von Nelsons späterem Mentor Admiral Samuel Hood, konnte die Flotte der Royal Navy jedoch bei den Iles des Saintes die Linie der feindlichen Kriegsschiffe durchbrechen und die Franzosen in die Flucht schlagen.

Der Sieg verhalf den Briten dazu, dass sie ihre karibischen Besitzungen halten und vor allem die lukrativen Zuckerplantagen weiterbetreiben konnten. Diese mit Sklaven bewirtschafteten, hochprofitablen Unternehmen lieferten dem Vereinigten Königreich einen beachtlichen Teil der finanziellen Ressourcen, die zum Unterhalt der Flotte nötig waren.

Die Königliche Marine hatte nach zum Teil ernüchternden Erfahrungen im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ihr Signalwesen reformiert und ihre Schiffe modernisiert. Pieter van der Merwe, Kurator im National Maritime Museum in Greenwich, urteilt über den damaligen Zustand der Royal Navy: "Sie war bereit loszuschlagen."

(...)


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