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Beitrag begonnen von Ares Hjaldar de Borg am 18.06.11 um 09:01:58

Titel: Neurochirurgen untersuchen Asterix-Comics
Beitrag von Ares Hjaldar de Borg am 18.06.11 um 09:01:58

Zitat:
Ärzte diagnostizieren Folgen von Comic-Keilereien

Schädel-Hirn-Traumata, gelähmte Nerven, schlecht designte Römerhelme: In einer Studie haben sich Neurochirurgen mit Prügeleien in Asterix-Comics beschäftigt. Ihre Studie hat es sogar in ein renommiertes Fachblatt geschafft.

Ganz Gallien? Nein, Rom herrscht nicht überall - das wissen die unglücklichen Legionäre, die auf Asterix, Obelix und ihre Freunde treffen, sehr genau. In ausufernden Prügeleien bekommen sie zu spüren, was mit Zaubertrank gedopte Gallier können. Arme, Beine und insbesondere die Gesichtsknochen der Römer werden dabei auf teils spektakuläre Art neu geformt.


Jetzt hat sich eine Gruppe von Neurochirurgen über die Asterix-Comics gebeugt und geprüft: Wer ist besonders gefährdet, ein Schädel-Hirn-Trauma davonzutragen? Wie stark und wie lang ist die Gesundheit nach einer Begegnung mit dem gallischen Prügelmob beeinträchtigt?

34 Asterix-Bände haben die Forscher analysiert, die Ergebnisse haben sie in bester wissenschaftlicher Sprache verfasst: "Schädel-Hirn-Traumata im Comic: Erfahrungen aus einer Serie von mehr als 700 Kopfverletzungen in den Asterix-Bänden" lautet der Titel der Studie, die Ärzte um Marcel Kamp von der Universität Düsseldorf im Fachmagazin "Acta Neurochirurgica" veröffentlicht haben.

Die Risikofaktoren für das Auftreten einer anfänglichen Bewusstseinsstörung nach einem Schädel-Hirn-Traum sind demnach:


■Römische Nationalität,
■Verlust des Helms,
■Heraushängen der Zunge,
■Zaubertrank-Einnahme der Gallier.

So weit, so wenig überraschend. Die Zahlen aus mehr als 50 Jahren Asterix beeindrucken dennoch: Die Betroffenen sind zu 99 Prozent erwachsene Männer. Unfälle sind seltene Ausnahmen, 98 Prozent der Traumata gingen auf Körperverletzung zurück - und 64 Prozent der Opfer waren Römer. Die Gallier bilden mit insgesamt 120 Fällen die zweitgrößte Risikogruppe. Die Piraten traf es immerhin 59 Mal.

Dabei gab es oft mehr als nur eine Beule: Bei jedem zweiten Fall handelte es sich um ein schweres Trauma nach der Glasgow-Koma-Skala, wie die Fachleute notieren. In knapp 27 Prozent der Fälle deutete eine seitlich aus dem Mund hängende Zunge zudem auf eine Störung des XII. Hirnnervs. Er steuert die Zungenbewegung.


Viele Opfer hätten zudem anfänglich unter Bewusstseinsstörungen gelitten, auch Anzeichen für Schädelbasisbrüche bemerkten die Chirurgen. Dennoch gingen alle Angriffe anscheinend glimpflich aus: Kein Todesfall oder dauerhafter neurologischer Schaden ist dokumentiert. Was allerdings nichts heißen muss, wie die Wissenschaftler betonen: Die merkwürdige Abwesenheit dramatischer Folgen könne auch an der nachlässigen Nachbeobachtung liegen.

Immerhin: Die Römer trugen Helme, die dem Schädel üblicherweise einen gewissen Schutz bieten. Bei genauerer Betrachtung zeigten sich allerdings deutliche Mängel im Helmdesign: Der Kopfschutz flog bei 88 Prozent der Angriffe davon. In einem Kommentar merkt Karl Schaller von der Universität Genf an, dass die Römer größeren Wert auf Kinnriemen hätten legen sollen.

Asterix-Kenner könnten an dieser Stelle allerdings einwenden, dass ein ähnliches Problem die Sandalen der Römer betrifft: Sie bleiben meist am Boden, während ihr Besitzer barfuß in den gallischen Himmel fliegt. Liegt es am Ende also gar nicht an fehlenden Kinn- oder Fußriemen, sondern an der schieren Wucht der Schläge und der Massenträgheit der Uniformteile? Möglicherweise erscheint die nächste Asterix-Studie in einem Physik-Fachblatt.


Quelle

;D

Titel: Re: Neurochirurgen untersuchen Asterix-Comics
Beitrag von Jeanne de Beaumont am 18.06.11 um 10:51:12
Großartig! :D

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