Hallo,

da mir nun bekannt ist nach was für einem Knauf ich bei einem Schwert(12.Jahrhundert)ausschau halten sollte ,wollte ich mir gerade eins kaufen als mir einfiel,dass ich noch garnicht weiß was für einen Länge ein Schwert zu jener Zeit (anno 1180-1195)haben sollte.Ist einen Klingenlänge von 91,4cm tollerierbar für meine angestrebte Zeit oder gab es so lange Klingen nicht?Oder Schwerter mit einer Gesammtlänge von 113cm,ist da irgendetwas historisches drann?Oder kann ich mir die Waffe gleich aus dem Kopf schlagen?

MfG

Gabriel

Hallo! Ich habe direkt mal nachgeschaut (Müller/Kölling: Europäische Hieb- und Stichwaffen, Berlin 1981).

Darin ist ein Schwert abgebildet, 12. Jh., Fundort in der Peene bei Demmin (Mecklenburg). Gesamtlänge 1010mm, Klinge 870mm, Klingenbreite 54mm, Parierstange 190mm, Gewicht 1310g.

Eine Klingenlänge von 91cm kommt diesem Vorbild schon recht nahe und ich würde mir da keine Sorgen machen.

Cool vielen Dank!! :)Noch was anderes wo du gerade da zu sein scheinst...welchen Ansprüchen muss man denn entsprechen um bei Euch mitmachen zu können.Fakt ist das ich Anfäger bin und etwas weiter weg von Euch Hause,aber würde mich mal interessieren.

MfG

Gabriel

hmm... prinzipiell muss man sich gegenseitig leiden können.  :)

Dann sollte man bereit sein, sich in seiner Darstellung verbessern zu wollen und in diesem Zusammenhang fehlerhafte Ausrüstung ausortieren können.
Das hört sich einfach an, können aber viele Leute nicht: "Ich habe aber 3 Tage daran gebaut das herzustellen" oder "ich finde den Dolch aber so toll!",sind dann Gründe die vorgebracht werden damit man sich nicht von unpassender Ausrüstung trennen muss. Beispiel: die Waffenröcke (diese die einer Wappendarstellung zeigen) im Film Königreich der Himmel getragen werden sind zum Ende des 12. Jhr. nur unter dem Hochadel verbreitet. Wenn sich jemand nun einen dieser Waffenröcke genäht hat, versuche ihn mal zu überzeugen, das er diesen nicht tragen sollte, bis seine restliche Ausrüstung der eines hochadeligen entspricht.  :-/
Hier sind wir dann beim dritten Punkt:
Er muss bereit sein das darzustellen was seine Ausrüstung hergibt. Das heißt, niemand kann einen Ritter darstellen, der nicht die Ausrüstung (oder, bei dir zudem das Alter) aufweist.

Kurz: Er muss bereit sein seine persönlichen Vorlieben den Ansprüchen an eine historisch korrekte Darstellung unterzuordnen.          

Nun ja, man muss halt Opfer bringen :)Es würde mir durchaus reichen einen Knappen darzustellen(is ja so mein Alter)und es würde mir sicherlich viel Spaß machen meine Ausrüstung zu perfektionieren!!!Nur aus interesse meinst du die Waffenröcke der Mannen von Balian oder die von den Jerusalem Rittern(gabs so einen Orden eigendlich?)Wie würden denn die ersten Schritte in richtung aufnahme aussehen oder wärd ihr prinzipiel überhaubt damit einverstanden?

MfG

Gabriel

Natürlich gab es Hausritter die direkt dem König von Jerusalem unterstanden.  Wahrscheinlich ist aber, das diese ihr eigenes Wappen getragen haben.
Was die Waffenröcke angeht: Beide, aber die von Ibelin sind realistischer. Denn ich kenne keine Beschreibung von Wappen auf Wappenröcken, die so aufwändig umstickt waren. Das steht selbst in Ritterepen nicht so drin. Diese Waffenröcke sind also völlig ausgedacht.
Mit einer Kappenrolle zu Anfang ist das auch ganz realistisch. Unser jüngstes Mitglied hat auch so angefangen (auch in dem Alter). Der Vorteil besteht darin, das man ja erst mit der Zeit alles lernt, wie man sich welche Ausrüstungsteile herstellt. Als Knappe braucht man aber nicht so viel Ausrüstung, daher hat man die Zeit sich nach und nach die nötigen Ausrüstungsteile zu erstellen, bzw. zu erwerben.  
Der erste Schritt in Richtung Aufnahme wäre der Besuch einer unserer Veranstaltungen. Wo wohnst du nochmal?....

Ich wohne in der Pfalz:(Bin aber gebürtiger Bremer:)Ich sag dir gerade mal was ich bis jetzt an Ausrüstung habe:Kettenhaube(leider aus Niro,möchte mir aber noch eine aus flachen vernieteten Ringen machen),Kettenhemd(schon bestellt)Gambeson,Nasalhelm,Gürtel(Bin gerade dabei Schuhe ,Schwert und Schwertscheide zusammenzusuchen:)

MfG

Gabriel

Eigentlich macht die gute kleidung beim Adel mehr her, als die Waffen...
Es sei denn du willst nur dengeln.

;)

Kommt es nicht auf beides an? Waffen UND Kleidung?? Ich mein was soll einer mit nem Schönen Schwert wenn der ausschaut wie ein Lump???

Ja also,wie gesagt ich bin ja noch nicht so beschlagen bei meinem neuen Hobby aber ich denke auch das man da schon auf beides achten sollte oder?Aber bei einem Knappen reicht doch erstmal so ein knielanges Wams(die Knöchellangen Gewänder waren ja den Edelleuten vorbvehalten),Bruche,Beinlinge,Stiefel und vielleicht Bundhaube?Wie ist das eigendlich haben Knappen gekämpft?Denn man hört ja immer nur so das die den Ritter assistiert haben.

MfG

Gabriel

Ab einen gewissen Alter (16-17) kämpfen auch Knappen mit. Z.T. wurden ja schon 16. jährige zu Rittern geschlagen (z.B. Richard Löwenherz)  

Gut also muss ich mich noch ein Jahr mit üben abfinden:)Denks du die vorhergehend genannte Ausrüstung ist ausreichend für einen Knappen im Anfangsstadium?

MfG

Gabriel

Nein, weil.... :-/
Faktisch bauchst du auf Veranstaltungen viel häufiger einfache Tuniken, weil auf einem Lager ja auch viele Arbeiten anfallen: Holz will gehackt werden, essen gekocht, usw. Am zweithäufigsten braucht man die höfischen Tuniken. Bei Hofe sollte auch ein Knappe über lange Gewänder verfügen. Die kurzen Gewänder dienen für Jagden, Tuniere und Feldlager.
Klar sollte sein, das man auch noch ein Zelt für mehrtägige Veranstaltungen braucht. Selbst für die eintägigen Veranstaltungen braucht man dann noch einen Trinkbehälter, ein Essmesser, einen Löffel, eine Quadra (ein rechteckiges Schneidbrett), eine Schüssel. Diese Dinge kann man glücklicherweise mittlerweile kaufen.    
Bei schlechtem Wetter ist auch noch Wechselkleidung und Regenschutzbekleidung (Gugel, Mantel), nötig.
Erst dann braucht man Waffen, Rüstung usw.
Wenn man natürlich nur als Tagesgast auf so einer Veranstaltung erscheinen möchte, kann man natürlich auch die ganze Zeit voll gerüstet umherschreiten....

Zum Abschluss: Nicht alles ist kaufbar. Kettenhauben und Beinlinge müssen z.B. immer umgebaut werden, damit sie wirklich einer modernen Ausrüstung aus den Ende des 12. Jhr. gleichen.    

Nun dann werde ich mich mal auf die suche nach ein paar schönen Tuniken machen....um die Lagerausrüstung hatte ich mir noch garkeine Gedanken gemacht ,danke für den Hinweis:)Da ich mir das Rüstzeug aber so weit wie möglich selber machen möchte,ist das zum Glück auch nicht so schlimm:)Apropo lange Gewänder:Was haltet ihr denn von den?

www.rheingold-shop.de/onlineshop/start.htm?gewandung.htm
http://mittelalter-manufaktur.de/MM07/Gew_HG.html (da überlege ich auch ne Scheide anfertigen zu lassen?)

MfG

Gabriel

die zweite Seite ist besser als die erste. Bei der ersten kannst du nur Geld zu Fenster rauswerfen. Du musst nämlich wissen das man Leinen intensiv nur blau färben kann. Das gleich gilt für Baumwolle, da beide Gewebearten aus Cellulose bestehen. Nur Seiden und Wollstoffe kann man in allen Farben färben. Folgerichtig sollten höfische Gewänder, insbesondere Obergewänder daher aus Wolle oder Seide bestehen.  "in Frankreich wir man mit ein paar Meter Seide zu Edelmann". daher mein rat: erst mal einfache Leinentuniken für den Alltagsgebrauch anschaffen. Gewandungen für Höflinge kann man einfach nicht von der Stange kaufen. Ich habe noch nie gesehen, das diese auch nur annähernd an unsere Qualität herankommen.

Ok,vielen Dank für alles!!!Dann mache ich mich mal auf die Suche.Sobald mir wieder Fragen kommen hört ihr von mir!:)Letztes:Wann macht ihr denn mal ne Veranstalltung?

MfG

Gabriel