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Beitrag begonnen von Volpe am 24.11.04 um 20:14:31

Titel: Bundhaube
Beitrag von Volpe am 24.11.04 um 20:14:31
Hallo zusammen!

Mich quält eine Frage und ich hoffe, dass wir diese hier zusammen klären können.

Also auf allen mir bekannten Abbildungen ist die Bundhaube als zweiteilige Konstruktion erkennbar. Evt. gab es auch andere Varianten, die uns aber nicht überliefert sind, weil der Zeichner dieser Varianten keinen Wert auf solche Details legte.
Bei anderen Kleidungsstücken sind die Nähte ja auch nir in den weinigsten Fällen erkennbar.

Also gab es nun vierteilige Bundhauben?
Denn ich besitze eine, der Vorteil gegenüber den zweiteilern, sie liegt viel besser am Kopf an und bildtet nicht am Hinterkopf disen lästigen kleinen .."Wimpel".

Habe alles an Literatuer und Bildern durchsucht und nichts gefunden. Evt. hat ja einer von euch ein Link oder ähnliches bei dem eine vierteilige zu erkennen ist.

Denn eh ich mir jetzt eine neue vierteile gepolsterte nähe, da ich zu Weihnachten ein Helm bekomme (wie ich zufälligerweise erfahren habe  :D ), will ich das geklärt wissen.
Ansonsten muss ich mir wohl eine zweiteilige nähen.....
lieber aber vierteilig...also
was könnt ihr mir dazu sagen ?

Ps. Wie macht ihr das mit dem Bändern? - alles aus einem Stück (die Haube) oder macht ihr die seperat drann - wenn ja wo näht ihr diese an ?

Und zu guter letzt .... wenn ich dann eine Gepolsterte Haube habe, trägt man die ja normalerweise unter der Kettenhaube.
Was ist aber wenn, ich an die Haube noch ein Gepolsterten Stoffreif mit an nähe, um  dem Helm zu halten - so zusagen  ein Tragbares Helminnenfutter, das an mir und nicht im Helm befestigt ist. Habe so eine Abbildung in einem der Embelton Bücher gesehen - muss nochmal schauen welches.

Also falls ich dies realisiere, trage ich dann noch eine einfache dünne Haube unter der Kette - damit sich die Haare nicht verfangen?

Freue mich über viele Antworten.

Dank im Voraus

Volpe

Titel: Re: Bundhaube
Beitrag von Rainhard von Marxloh am 24.11.04 um 20:39:00
anhand der mir vorliegenden abbildungen und erfahrungswerte rate ich dir zu einer "dreiteiligen" haube.
zwei seitenwände und ein handbreiter mittelstreifen der von der stirn bis zum nacken verläuft.
die bänder würde ich ansetzen als einfache, geschnittene und vernähte leinenstreifen oder etwas edler als brettchenborte.
wenn du dazu kette tragen möchtest rate ich dir zur zweiten variante, man gönnt sich ja sonst auch was... ;o)

warum möchtest du dazu noch einen gepolsterten stoffreif tragen?

wenn die gepolsterte haube (batwat?) gut passt sollte sie auch den helm tragen, es sei denn es ist ein schwerer kübelhelm oder ähnliches, aber das wird ja noch erst erfunden...


Titel: Re: Bundhaube
Beitrag von Volpe am 24.11.04 um 20:52:23
Hi!

Hm,.... habe ich auch schonmal gesehen so eine dreiteilige.
Brauche aber noch mehr Meinungen - also her damit :)

Ich habe zwar keine Ahnung wie meine lieben das rausbekommen haben, welchen Helm ich mir immer holen wollte, aber der wird es sein.

http://www.traditionelle-events.de/helme/pef_631.jpg

und da dort noch viel Platz ist und das schon ein größerer Helm ist, dachte ich das die Polster/Ringhaube eine gute Idee ist, da mir unter anderenm auch keine Belege bekannt sind, wie bei diesen Helmen eine "A" Innenverkleidung aussah.

Gruß

Volpe

Titel: Re: Bundhaube
Beitrag von Rainhard von Marxloh am 24.11.04 um 21:11:23
bei diesem helm ist ein band am unteren helmrand angenietet. in diesem fall ist es aus leder(normalerweise aus eisen) . beim vernieten wird eigentlich ein lederstreifen innerhalb des helmes dagegen genietet an dem man ein "innenfutter" annähen kann. belege hab ich(noch) nicht aber es macht aus meiner sicht sinn.

Titel: Re: Bundhaube
Beitrag von Wulfgard am 25.11.04 um 12:41:46
Für Helmfutter im HoMi gibt es keine Belege, da keines erhalten ist und es niemand abgegildet hat. Also kann man nur spekulieren. Futter aus Leder hat man wenigstens in Helmen des 1. Weltkrieges verwendet. Das ist auch sehr praktisch, da man die Lederriemen verstellen und so dem jeweiligen Dickschädel anpassen kann.
In meinem Topfhelm hat sich ein Polsterring zusammen mit leichter Polsterung des Deckels und des Hinterkopfes bewährt. Alle Polster sind eingeklebt.
Du hast beim Helmfutter freie Hand, da es keine direkten Vorlagen gibt. Lumpen oder Leder dürften als Materialien verwendet worden sein. Letztendlich kommt es hauptsächlich darauf an, dass der Helm äußerlich in deine Zeit und zu deiner Person passt.

Titel: Re: Bundhaube
Beitrag von Bernhard Roussel d Alencon am 25.11.04 um 12:50:11
Da kann ich Wulfgard nur zustimmen, da es keine Belege gibt, würde ich auch hier sagen, dass die Sicherheit vorgeht. D.h. bau Dir ein Helmfutter, bei dem der Helm SICHER sitzt. es ist verdammt gefährlich, wenn Du wärend der Schlacht an Deinem Helm fummeln musst, damit Du wieder was siehst.

Titel: Re: Bundhaube
Beitrag von Volpe am 21.02.05 um 01:48:27
Hallo!

Danke für die zahlreichen Antworten.
Eine Sache fällt mir da gerade aber noch ein, alle Abbildungen die ich gesehen habe in der Bundhauben getragen werden (jetzt nicht militärisch)sonder alltäglich sind weiß.
Hat das einen höheren Grund, oder kann man sich auch eine normale Bundhaube aus farbigen Leinen nähen, ich dachte da so an blaßgrün - habe noch schönes handgewebtes Leinen :)

Gruß Volpe

Titel: Re: Bundhaube
Beitrag von Volpe am 14.03.05 um 04:58:51
Und noch keiner ne bunte gesehen?

- Dann liegt es ja fast nah, dass die alle weiß waren - aber warum? Symbolik? ....hmh


Gruß

Volpy

Titel: Re: Bundhaube
Beitrag von Meyra am 14.03.05 um 15:25:22
Also, ne bunte Haube hab ich noch nicht gesehen. Ich nehme an, das hat denselben Sinn wie ein Untergewand, welches ja im Normalfall auch aus weißem Leinen war. Man sieht das Untergewand ja nicht immer, genau wie die Haube.
Eine farbige Haube wäre dann wohl nur modisch gewesen, wenn man sie ohne Helm trägt. Vielleicht schaust du einfach mal unter Herrenkopfbedeckungen nach. Vielleicht findest du da etwas.

Ich finde, dreiteilige Hauben passen sehr gut, wenn man sie genau anfertigt. Die Bänder hab ich do angebracht, dass sie gut halten und die Haube nicht verrutscht. Die Bänder habe ich separat angebracht aus umgenähten weißen Leinenstreifen gefertigt. Allerdings habe ich eine Technik im Inerten gefunden, mit der solche SChnüre hergestellt wurden. Es handelt sich um den sogenannten Finger-Loop, jedoch weiß ich nicht, ob diese Technik damal sschon present war. Bliebe nachzuforschen. Ich mach mich mal auf die Suche.

Solltest du Brettchenborte dafür nehmen, kannst du die Haube bestimmt auch farbig machen, denn dann geht es wohl über den praktischen Zweck hinaus und dient der Optik.

Schöne Grüße
Meyra

PS: Hab nen guten Link gefunden.  
http://civis.tempus-vivit.net/hma-info/index.php?n=6&s=72


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