Hallo Experten,

Nach der Lektüre einiger Berichte über historische
Langbogenerfolge interessierte mich der Eigenbau eines
Eschen-Langbogens mit Zubehör.
Als Anleitung diente eine Videokassette.
Bei der Länge wollte ich mich nicht an mir selber (172 cm)
sondern an einem größeren Schützen orientieren.
Der Bogen ist fertig ,die Sehne spannt sich über 192 cm
von Hornnock zu Hornnock.
Nach dem Einsetzen der Sehne hat sie einen Abstand zum
Bogen der um 3 cm geringer als "Handbreite mit gestrecktem Daumen"ist.(nachspannen -oder?)
Die Spitzen hab ich aus Inbusschrauben M10x8 geschmiedet.
Gewicht 16 und 18,2gramm.(noch nicht im Einsatz)
Die Sehne wurde aus 10 fach Dacronschnur gefertigt.
Alles hat prima funktioniert !
Der erste Schuß mit einem 76 cm langen aber leichten Pfeil von meinem Sohn ging aber nur 100 Meter weit.
Bei Auszug von 28" bringt der Bogen nur 33lbs-hab ich da zuviel abgearbeitet?
Der Auszug würde bei einem größeren Schützen um 10 cm
also auf 82 cm gesteigert werden können!
Mein Ziel war eine Reichweite von 200 Metern-
Wie kann ich dieses Ziel mit diesem Bogen erreichen ?

Bitte um Euren Rat  

Eine nicht mit ja oder nein zu beantwortende Frage ...

Zu den 33 lbs..

Wie stark ein Bogen wird hängt wie auch sonst vom verwendeten Holz und der Materialstärke ab.

Je nachdem was für einen Rohling man verwendet hat man ein Gipfelgewicht ( Ausser man laminiert sich den Bogen entsprechend ).

Bei 33 lbs scheint dann nach Tillern und fertigstellen des Bogens das Gewicht einfach zu sein. Ob du zuviel oder zuwenig abgenommen hast ist ... unmöglich zu sagen :-)

Reichweite :

Die Reichweite wir durch die Federnform, Federgrösse, Gewicht des Pfeiles, Gewicht der Spitze, Länge des Pfeils ( und damit Auszug ).

optimaler Weitflugpfeil ( Bernhard bitte kprrektur wenn falsch ) 32" lang, 3" parabolfedern, barreltappered ( vorn und hinten dünner werdend ), 75grain Spitze.

Lange Wurfarme machen einen Bogen langsamer.

Um dein Ziel zu erreichen ... hmmm .... wieviel vertrauen hast du in deinen Bogen?

Es gibt bei Bögen immer die Möglichkeit des Kürzens. Kürzen macht den Bogen schneller und stärker. Dazu steht als Risiko, das das Holz mehr belastet wird. Wenn dein Bogen das Zuggewicht "locker" erträgt, sollte ein einkürzen um 1" pro Seite möglich sein. Das dürfte dem Bogen ca. 4-8 lbs mehr bringen.

Dabei besteht KEINE garantie das der Bogen nicht irgendwann bricht.

Kürzen ist immer eigenes Risiko, obwohl wenn man es nicht übertreibt selten was passiert. NAch Kürzen muss der Tiller überprüft werden und ggfs. angepasst werden. Aussderm wirste ne neue Sehne brauche, aber das bekommste sicher hin :-)

Mehr fällt mir spontan net dazu ein.

@William de Granville

Nach Deiner Schilderung der Möglichkeiten darf ich
ja noch hoffen.
Die Reichweite wir durch die Federnform, Federgrösse, Gewicht des Pfeiles, Gewicht der Spitze, Länge des Pfeils ( und damit Auszug ).

optimaler Weitflugpfeil ( Bernhard bitte kprrektur wenn falsch ) 32" lang, 3" parabolfedern, barreltappered ( vorn und hinten dünner werdend ), 75grain Spitze.
kann ich als Maßnahme 1 realisieren

Lange Wurfarme machen einen Bogen langsamer.

Um dein Ziel zu erreichen ... hmmm .... wieviel vertrauen hast du in deinen Bogen? einiges

Es gibt bei Bögen immer die Möglichkeit des Kürzens. Kürzen macht den Bogen schneller und stärker. Dazu steht als Risiko, das das Holz mehr belastet wird. Wenn dein Bogen das Zuggewicht "locker" erträgt, sollte ein einkürzen um 1" pro Seite möglich sein. Das dürfte dem Bogen ca. 4-8 lbs mehr bringen.
wird als Maßnahme 2 -wenn 1 versagt- angewendet

Dabei besteht KEINE garantie das der Bogen nicht irgendwann bricht.  

Kürzen ist immer eigenes Risiko, obwohl wenn man es nicht übertreibt selten was passiert. NAch Kürzen muss der Tiller überprüft werden und ggfs. angepasst werden. Aussderm wirste ne neue Sehne brauche, aber das bekommste sicher hin
Danke für Deine Hilfe

Gruß Theudebald

kurze Anmerkung,

32" lang nur wenn der Bogen und der Schütze in der Lage sind 32" auszuziehen, sonst entsprechend der maximal auszuglänge des Bogens.

Um die Bogenstärke zum eine zu erhöhen, aber auch um den Bogen gegen Bruch besser zu schützen kann man ihn auf den Rücken mit Rohhaut oder Sehnen belegen.
Ansonsten kann ich William nur zustimmen!

nett von Euch,

daß Ihr Euch wegen einem alten Knappen soviel
Mühe macht.
Heute Abend hab ich bei einem Auszug von 28 " / 33 lbs mit einem Kohlefaserpfeil 115 m erreicht.

siehe der Dilletant beim Schiessen!
http://mitglied.lycos.de/segmentbogen/bog.jpg

Gruß Theudebald

Sieht für mich eindeutig wie ein mittelalterlicher Langbogen aus. Es ist kein klassischer englischer Langbogen, denn ein solcher biegt sich nicht im Griff.

Bei Deinem Bogen ist das wohl der Fall, zudem fällt mir auf, dass die Wurfarme zum Ende hin etwas "steif" aussehen, und sich im letzten Drittel nicht so schön biegen, dadurch hast Du natürlich die Hauptbelastung im mittleren Bereich.
Zudem verliert der Bogen dadurch etwas an Geschwindigkeit.
Mein Vorschlag: Setze in der Mitte noch ein Griffstück auf den Bogenbauch, dadurch wird der Bogen im Griffbereich härter, zudem die Wurfarme nachtillern, damit diese wirklich eine schöne D-Form beschreiben.
Beide Aktionen zusammen sollten sorgfältig ausgeführt den Bogen nicht unbedingt schwächer machen, aber bestimmt schneller.
Des weiteren sieht der Bogen sehr gleichmäsig aus, sollte er aber nicht, der Bogen sollte eigentlich zur Mitte hin dicker werden. Kann aber auch sein, dass man es auf dem Bild nicht richtig erkennt.
Noch was, wenn Du ein Griffstück einarbeitest, kommt das nicht genau in die Mitte des Bogens, sondern wird etwas weiter nach unten versetzt, dadurch muss später beim Tillern der untere Arm etwas steifer bleiben, um einen gleichmässigen Wurf zu gewähren.

@Bernhard Roussel d Alencon

Das mit den zu steifen Enden hast du völlig richtig gesehen.
Die Verjüngung nach aussen sieht man auf dem Bild nicht-
sie ist aber gegeben.
Jetzt mach ich den ersten Pfeil fertig- hab heute morgen Graugansfedern bekommen-es lebe der Kleintierzuchtverein !

Nach den Schussergebnissen mit diesem Eigenbau-Pfeil (32")geh ich dann - falls nicht zufrieden - gemäß Euren Ratschlägen nochmal an die Wurfarme ran.
Zum Aufsetzen des Griffstücks brauche ich noch ein paar Tips (kleben,Material etc.)

Danke für Deinen brauchbaren Rat

Es lebe die Kompetenz

Gruß Theudebald  

Guten Abend Archery,
Der erste Pfeil ist fertig.
Bitte -wie beim Bogen-um Eure kritische Beurteilung !
Ich meine der Drall ist zu grass-das Ding dreht sich schon beim Werfen nach 2 Metern wie eine Turbine.
Geschossen hab ich noch nicht !
http://mitglied.lycos.de/segmentbogen/p1.JPG
http://mitglied.lycos.de/segmentbogen/p2.JPG
http://mitglied.lycos.de/segmentbogen/p3.JPG
Gruß theudebald

Schöner Pfeil, wirklich ein mächtiger Drall!
Ich würde den Pfeil gerne mal in Aktion sehen.
Wie schnell stabilisiert sich der Pfeil, wie groß sind die Federn?

Federn: Bei der unteren Wicklung sieht man noch ein Stück vom Federkiehl, denn solltest Du ganz einwickeln, wenn man über den Handrücken schiesst, könnte das sonst schmerzhaft werden!

Aber sonst wirklich TOP, besonders die Federn gefallen mir mit ihrer natürlichen Farbe.

@Bernhard ,

Es freut mich,daß dieser erste Pfeil wenigstens vom Aussehen her - nicht gleich daneben gegangen ist.

Wollte heute Abend noch probeschiessen aber hier gehts im
Moment schon wieder los - Gewittersturm !
Spine,Gewicht,Gewicht der Spitze,Drall -- wie das alles zusammenwirkt -da bin ich gespannt.

Danke für die Beurteilung !

Du hörst wieder-wenn die Funktion getestet ist.

Noch eine Frage zu der von Dir vorgeschlagenen Bogen-
optimierung mit Rohhaut auf dem Rücken.
Gibt es dazu irgenwo eine Anleitung ?

Gruß Theudebald

Zum einen gibt es sehr gute Bücher z.B. "Die Bogenbauer Bibel" und entsprechende Zeitschriften "Traditionell Bogenschiessen" !
Eventuell steht auch was dazu auf dewr folgenden WebSite "www.fletchers-corner.de".

Wenn es noch ein wenig Zeit hat, kann ich Dir am Wochenende einige Texte einscannen und am Montag zuschicken!

@Bernhard

Herzlichen Dank

für die Hinweise -

natürlich hat das jede Menge Zeit  !

Gruß Theudebald

OK! Ich werde dann nächste Woche einige Scanns an Deine AOL Adresse schicken! Wie groß darf die Mail den maximal sein?  ;D

@Bernhard ,

zum EMail:
ich meine da gibts keine Probleme!

Probeschuß gemacht:

Pfeil fängt nach 20 m irrsinnig ,hörbar(pfrrr)zu drehen an.
Das "Schlingern" hört nach 15 m auf - er fliegt mit der
18 gramm Spitze nur 45 m weit.(die Federn bremsen wegen
dem starken Drall zu stark)
(Flugzeuge bremsen auch mit dem Propeller im Leerlauf)

Federn um 1/3 in der Breite gekürzt bringt 65 m der
Ton durch die Rotation ist damit weg.

Spitze im Gewicht von 18 g auf schätzungsweise 10 g reduziert bringt sauberen Flug (5 x probiert)72m .

Ich glaube ich lass den so und baue einen neuen.
Das Gesamtpfeilgewicht ist mir unbekannt.

Anhang:

Drall auf minimal reduziert,Spitze hat 11,3g.
Nun erziehlte Weite 78 m also nur 6 m weiter,
die starke Rotation bremst also nicht so srark wie
wie vermutet lediglich die Breite der Federfahnen war
zu reduzieren.
Vergleichsschüsse mit dem Kohlefaserpfeil der unter ähnlichen Bedingungen ,bei neuem Bogen 115 m brachte ergaben jetzt nur noch maximal 93 m.
Wurde der Bogen lahm ?
Das ergibt umgerechnet auf den modifizierten Eigenbaupfeil eine Weite von 96 m.

Nachmessung des Bogens bei Auszug
bei 28 " ergibt 28,6 lbs
bei 32 " ergibt 33 lbs

Ich meine ,daß das verwendete Holz zuviel Splintanteil
und zu wenig Kernholz hat.
Im Bild sieht man genau aus welcher Schicht der Bogen
gehauen wurde-das gelbe ist die Rindenaussenseite.
http://mitglied.lycos.de/segmentbogen/eschenholz.jpg
Ich glaube ich muß zuerst das von Dir vorgeschlagene
Griffstück auf den Bauch setzen ,da dieser wegen zu viel Splintanteil nachgibt.
Wie mache ich das am besten?
D-Form in der Mitte bis zur Hälfte runterhobeln und dann Kernholz aufleimen- oder ???

Gruß Theudebald

Sorry, aber da muß ich erst mal ein wenig drüber nachdenken und leider haben wir zur Zeit ein wenig Stress wegen unserer Museumspräsentation in Dinslaken!

Ich werde aber garantiert nächste Woche antworten!

@Bernhard

Das geht völlig in Ordnung!
Ich bin wegen einer OP am Freitag eh ausser
Gefecht.
Mach Dir wegen mir bloß keinen Stress.
Danke und viel Spaß !

Theudebald

Gute Besserung! Komm bald wieder auf den Damm!

@Ares Hjaldar de Borg

Danke,für die netten Wünsche!
Ich denke auch mit einem eingeschränkten li.Handgelenk
lässt der Bogen halten.

Gruß Theudebald

Man sollte es aber nicht übertreiben ;)

Griffstück!

Ich würde den Bogen im Griffbereich am Bauch etwas plan hobeln und ein entsprechende Stück Holz gegenleimen.
Man nuss dabei die Position des Griffstückes genau bestimmen und den Bogen danach neu tillern!

Ich habe Dir die entsprechenden Artikel zum Sehnenbelag und für einen Spinetester geschickt!
Ich hoffe sie sind angekommen.

@Bernhard

Herzlichen Dank

für Spinetester u.Sehnenbacking-Methode -
das ist ja hochinteresseant !

jetzt erst kann ich den Spinewert meines Pfeiles bestimmen

Vor 3 Jahren hab ich meine 30 jährige Jagdphase beendet-da wäre jede Menge Sehnenmaterial zur Verfügung gestanden.
Ich mach als nächstes-wenn die linke Flosse es erlaubt-
das Griffstück auf den Bauch -soll ich das mit Epoxid-Harz
kleben ?

Danke nochmal

Theudebald

Ja, bisher habe ich, auch zur Bogenreperatur bei Rissen, gelesen das Leute den Zweikomponentenkleber UHU Endfest 300 benutzen. Dieser hat auch die Eigenschaft, da er unter Wärme echt flüssig wir  und sich somit in jeder Ritze verteilt, zum erwärmen reicht die "Bestrahlung" mit einer 25  Watt Birne aus.

Den Spinetester werde ich wir wohl auch bauen, man wundert sich immer wieder was man alles in seinen Unterlagen findet, wenn man mal was sucht!

Was auch sehr chic ist ist ein Rohhautbelag auf dem Bogenrücken.

Berhard hat so einen bei sich. Wie es dabei um die Zugwirkung bestellt ist weiss ich net. Würde aber drauf tippen, dass der Bogen dadurch steifer ( und damit schwerer ) wird.

Aber wie gesagt sieht einfach stylisch aus, auch wenn der erste flüchtige Blick eine Glasbelegung vermuten lässt was aber beim 2. Blick deutlich schnell verschwindet :-)

@William

Von Bernhard hab ich bereits eine Anleitung zum Sehnen-
backing bekommen.
Wie das mit Rohaut geht interessiert mich schon !
Hast du auch was zum Thema "Leinenbacking" das stelle ich mir am einfachsten vor -einfach Leintuch draufpeppen -oder http://www.furor-normannicus.de/forum/YaBBImages/smilies/cwm32.gif?

Gruß Theudebald

Alles die gleiche Verarbeitung wie bei der Sehne, nur der Belag ändert sich.
Man muss nur beachten, dass man Leinen und Rohhaut aufspannen muss, damit diese schön glat werden, die ohhaut muss zudem gründlich entfettet werden.

@Bernhard

Hab heute morgen reines Leinen auf den zuvor gerade
gerichteten Bogenrücken geklebt.
Wann darf ich die spannung lösen und
was bedeutet beim Bogen Stacking ?

Gruß Theudebald

Die Spannung würde ich erst ösen, wenn der Kleber voll ausgehärtet ist!

Stacking hat mit dem Auszug zu tun, wenn ein Bogen sich über den gesamten Auszug gleichmässig ausziehen lässt und dabei das Zuggewicht gleichmässig zunimmt sagt man, dass er kein Stacking besitzt. Wenn dagegen ab einem gewissen Auszugspunkt das Gewicht schlagartig zunimmt spricht man von Stacking.

Danke Bernhard ,

da bin ich gespannt und zwar stärker als
der Bogen nach dem Backing.

Gruß Theudebald

@ theudebald:

Wie heißt eigentlich dieses Video?
Klingt nämlich gut...:)