So, nun kommt also meine erste Frage:

1. Wie wurde man zur damaligen Zeit Kriegsknecht?
2. Brauchte man auch eine langwierige Ausbildung?
3. Wie kam man zum Herrn oder "Arbeitgeber"?
4. Welche Ausrüstung ist mindestens erforderlich um einen Kriegsknecht in der Zeit von 1050 - 1100 darzustellen?

Ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen.

Ich bin immer wieder überrascht wie fundiert Euer Wissen ist und mit welcher Hilfsbereitschaft ihr die Fragen der "Neuen" beantwortet. DICKES LOB!!!... und schon mal vielen Dank im Voraus!

Zu 1. Ein Ritter verwaltete in der Regel Ländereien (seine eigenen oder die seines Herren), aus diesen wurden zu Kriegszeiten die "Soldaten" (Bauern) ausgehoben, natürlich gab es auch zu dieser Zeit Personen die "Berufssoldaten" wurden (z.B. die zweiten Söhne von Freien, da nicht erbberechtigt). Wenn diese also im festen Dienst einen Lehnsherren/ Ritters standen wurden sie als Sergenten/Kriegsknechte bezeichnet! Diese standen dauernt unter Waffen um ihren Herren bei seiner "Arbeit" zu untestützen!
2. Eine lanwierige Ausbildung brauchte man nicht, sicher waren diese besser im Umgang mit Waffen ausgebildet als der Durchnitt (Bauern), aber sie besassen nicht die Ausbildung eines Ritters, dennoch kann man den Kriegsknechten Erfahrung zugestehen, und das Talent die Bauern zu unterweisen!
3. siehe 1.
4 Mindesten leichte Rüstung, Waffen und Helm, da die Ausrüstung durch den Ritter gestellt wurde, hängt diese auch vom Besitz des Ritters ab!
Es ist klar, dass ein Kriegsknecht nie besser als sein Herr ausgerüstet war! Oft war die Ausrüstung veraltet (die abgelegten Kleider den Herren ;D) oder stammt von Unterlegenden aus irgentwelchen Kämpfen.

Ich hoffe das hilft Dir weiter

Danke für die flotte und ausführliche Antwort. Das wird mir auf jeden Fall weiterhelfen! Merci

Muirenn

Man muß im militärischen Bereich auch verschiedene Typen von Sergenten unterscheiden.

- servientes pedites (Fußkämpfer):

Wenn das königliche Aufgebot zusammengestellt wurde, schickten vor allem Städte und geistliche Herren einfache Fußsoldaten (auch Men-At-Arms oder Homme d'Armes genannt), die z.B. in der "Prisée des sergents" (ein unter Philipp II. von Frankreich 1194 erstelltes Heeresverzeichnis) mit folgender Bewaffnungen aufgeführt werden: Lanze, Spieß, Dolch (sic!) und Äxte.

- sergentes à cheval:

Berittene Soldaten, meist einem Ritter unterstellte Dienstmannen, die auch durchaus ein eigenes (zu einem Ritterlehen niederwertigeres) Lehen haben konnten, die sog. Sergenterie oder fief de serjanteria.

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Literatur: E.Lalou, Lexikon des Mittelalters. Artikel Sergent, Sergenterie.

Da ihr desöfteren das Lexikon des Mittelalters erwähnt habt und das Buch anscheinend ein Muß ist, habe ich mir bei Amazon das Büchlein angesehen.  

WOW... 250,- Euro ist ein echt stolzer Preis!!! Kann man an das Buch billiger rankommen?

Muirenn     http://www.furor-normannicus.de/forum/YaBBImages/smilies/cwm24.gif

Das ist noch billig! Vor zwei Jahren hat die Studienausgabe (!) noch 1950 DM gekostet!

Mein Tip: Ab in die nächste Uni-Bibliothek und fleißig kopieren!

Hab auch gerade erst gesehen, daß das Lexikon 9 Bände hat.
http://www.my-smileys.de/grins.gif

Aber ich wohn ja nur 30m von der Stadtbibliothek weg... ein kleiner Trost!

Muirenn   http://www.my-smileys.de/kiddie.gif

Und, schon auf dem Weg zur ersten Million ... Kopien?   http://www.furor-normannicus.de/forum/YaBBImages/smilies/cwm1.gif

Tja, da müßte ich erst einmal wissen wo ich anfangen soll *g*!

Muirenn

P.S.: Wehe es sagt jetzt jemand: "Na bei A!"

Wie wäre es mit... A?

*duck*!

Sirrrrrrrrrrr!!  Mist, daneben!

Muirenn